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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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Demnach blieben uns bis zur Morgendämmerung noch weniger als drei Stunden. Ich wollte beginnen, sobald der Himmel hell genug war, damit die Männer etwas erkennen konnten.
    So stand ich auf und zog mich ebenfalls an. »Ob so früh schon jemand das Frühstück zubereiten kann?«
    Sie lachte. »Dorian hat den größten Teil der Dienerschaft bereits um zwei Uhr geweckt. Sie sind sowieso alle sehr nervös. Ich bin sicher, dass sie uns jederzeit etwas servieren können.«
    Wir gingen nach unten und frühstückten zusammen mit den anderen. In dem Raum herrschte eine seltsame Stimmung, eine Mischung aus verdrossenem Schweigen und nervösem Lachen, da manche die Anspannung abzubauen suchten, indem sie Witze erzählten. Ich aß schnell, obwohl ich keinen Appetit hatte. Das Essen lag mir wie ein Stein im Magen.
    Ehe wir gingen, suchte ich noch einmal den Kartentisch auf und holte drei kleine Beutel hervor. Sorgfältig klaubte ich zu den Straßenabschnitten, die ich zerstören wollte, die passenden Glasperlen heraus. In dem größten Beutel bewahrte ich die Steine auf, mit denen ich die Bomben längs der Straße auslösen konnte. Der zweite Satz würde Arundel zerstören, im dritten war alles, was den Feind überzeugen sollte, in die Richtung zu fliehen, die wir dafür vorgesehen hatten. Ich arbeitete mechanisch und dachte nicht über mein Tun nach, zumal ich es mir nicht erlauben konnte, mir auszumalen, was meine Taten bewirken mochten.
    Auf dem Weg zur Scheune machte ich einen Abstecher zu der dunklen Schmiede meines Vaters. Seit seinem Tod war ich der Einzige gewesen, der dort ein Feuer entfacht hatte, und dies war selten genug geschehen. Heute wirkte alles nur dunkel und kalt. Ich brauchte kein Licht, als ich mich durch den finsteren Arbeitsraum bewegte. Auch ohne Magierblick hätte ich mich dort gut zurechtfinden können, weil mir der Ort so vertraut war.
    Ich nahm seinen Lieblingshammer aus dem Werkzeugregal. Es war ein mittelschwerer Schlosserhammer, den er wegen seiner Vielseitigkeit bevorzugt hatte. Bei der Vorstellung, das Werkzeug für mein Vorhaben zu verwenden, bekam ich zwar Gewissensbisse, aber es konnte nun einmal nur dieses Stück sein, kein anderes. Ich war sicher, er hätte mir helfen wollen, selbst wenn es um eine so hässliche Aufgabe wie diese ging.
    Mit dem Hammer in der Hand ging ich zur Scheune und begrüßte die Männer, die dort Wache hielten. »Guten Morgen, meine Herren«, sagte ich, obwohl es genau genommen keine Herren waren.
    »Guten Morgen, Euer Lordschaft«, antwortete Sam Turner. Er war der einzige Mann unter ihnen, den ich erkannte. Ich lächelte einen Augenblick, als ich mich erinnerte, wie er geholfen hatte, mich mit Schlamm zu bedecken. Die Begegnung mit ihm bestärkte mich in meiner Entschlossenheit. Für ihn, für seine Familie und für andere Menschen wie ihn tat ich dies alles.
    »Heute kommt es drauf an, Sam. Wir sind bald zurück, aber Ihr werdet die Explosionen hören, ehe wir hier sind. Sorgt dafür, dass mich die Männer nicht erschießen, wenn wir auftauchen«, erklärte ich ihm ernst.
    »Wir würden doch nie auf eine Lady schießen, Sir«, erwiderte er.
    Zuerst dachte ich, er scherze, aber dann verneigte er sich vor Penny. Lächelnd nahm ich meinen Platz in dem Kreis ein, der uns zum nächsten Beobachtungspunkt bringen sollte. Bevor wir sprangen, tätschelte ich mein Pferd, um es zu beruhigen. Manchmal scheuten die Tiere, wenn die Umgebung abrupt wechselte. Gleich darauf standen wir mitten in einer Wiese auf halbem Wege zwischen Arundel und Washbrook ein Stück abseits der Straße im Tal.
    Diesen Platz hatte ich sorgfältig ausgewählt. Er war fast eine Meile von der Straße entfernt und mit hohem Gras bewachsen. Die Späher hatten ihn bisher nicht bemerkt. Für zwei Reiter reichte die Deckung jedoch nicht aus. Sobald die Sonne aufging, konnten uns die Feinde von der Straße aus leicht wahrnehmen. Allerdings war ich überzeugt, dass sie uns zu diesem Zeitpunkt nicht besonders viel Aufmerksamkeit schenken würden.
    Penny und ich stiegen ab und legten den größten Beutel in der Nähe auf einen flachen Stein. Ursprünglich hatte er nicht hier gelegen, doch da ich diese Stelle ausgewählt hatte, um das Resultat meiner Arbeit zu begutachten, hatte ich beschlossen, es mir möglichst einfach zu machen. Vielleicht hätte ich mir einen Krug Bier mitbringen sollen, um das Schauspiel zu genießen , dachte ich verächtlich. Dann legte ich den Hammer neben mir bereit und setzte mich, um

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