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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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Ziel entsprechen.«
    »Sollen sie etwa die Mauer zerstören?«, fragte er ungläubig.
    »Ganz genau. Einen Großangriff werden sie erst befehlen, wenn es einen offenen Zugang gibt«, erwiderte ich.
    Misstrauisch beäugte er mich. »Was hast du vor?«
    »Etwas Großes«, antwortete ich. »Sorg dafür, dass sich die Männer rasch zurückziehen, nachdem sie an der Palisade zum Schein etwas Widerstand geleistet haben. Außerdem … gibt es eine Möglichkeit, die Angreifer daran zu hindern, durch die Bresche einzudringen, nachdem sie einen Teil der Mauer eingerissen haben?«
    Er grunzte. »Schon, aber dabei würden viele Leute sterben. Ich habe schon Anweisung gegeben, dass hinter dem Bereich, den die höllische Maschine bearbeitet, eine provisorische Barrikade errichtet wird.«
    Wieder traf ein riesiger Brocken die Mauer. Steinsplitter flogen in alle Richtungen. »Wenn sie dann endlich angreifen, sollen die Bogenschützen so lange schießen, bis die Gegner den Erdwall fast erreicht haben. Sobald sie auf fünfzig Schritt oder so heran sind, sollen sie zum Tor rennen«, wies ich ihn an.
    »Die Palisade kann aber länger halten«, wandte er ein. »Wir sollten sie teuer dafür bezahlen lassen. Sobald wir einmal drinnen sind, können wir die Lücke in der Mauer nicht länger als für ein paar Stunden sperren.«
    Ernst sah ich ihn an. »Wäre es verdächtig, wenn wir früher zum Tor rennen?« Ich wollte so viele Menschen wie möglich retten, aber nun musste ich meinen Plan wohl erst noch überdenken.
    »Verdächtig?«, fragte er. »Aber natürlich!« Wenn wir einfach so unsere äußere Verteidigungslinie aufgeben und sie zum Durchbruch vorstoßen lassen, dann sieht das seltsam aus. Wäre ich der gegnerische Kommandant, so würde ich entweder annehmen, dass hier ein Narr das Kommando führt, oder mit einer Falle rechnen.«
    Ich holte tief Luft. »Na gut. Dann pack es so an, wie du es für richtig hältst. Sorg aber dafür, dass so viele Menschen wie möglich überleben.« Mir gefiel nicht, dass die Männer auf dem Grund sterben sollten, den ich ohnehin nicht halten wollte.
    Dorian warf mir einen seltsamen Blick zu. »Was genau hast du mir jetzt verschwiegen?«
    »Vertrau mir«, erwiderte ich lächelnd.
    »O nein! Auf gar keinen Fall. Das hast du schon viel zu oft gesagt. Wenn ich diese Burg verteidigen soll, dann muss ich auch wissen, was du planst.« Dorian stemmte die Hände in die Hüften und zeigte sich ausgesprochen störrisch.
    »Wir müssen so viele Gegner wie möglich direkt vor der Mauer haben. Ich glaube, ich kann die meisten von ihnen ausschalten, wenn sie mit voller Kraft angreifen«, erwiderte ich.
    »Wie denn?«
    »So ähnlich wie auf der Straße«, antwortete ich.
    »Willst du mir damit sagen, dass meine Männer auf deinen Bomben herumlaufen?«, schrie er.
    Ich versuchte, ihn zu beruhigen. »Ja. Aber sprich leise. Wenn du die Männer verschreckst, sind wir erledigt.«
    Auf einmal schloss er den Mund, da ihm bewusst wurde, wie laut er gesprochen hatte. Erheblich leiser fuhr er schließlich fort: »Ich gehe jetzt da raus, Mort. Wenn da etwas in die Luft fliegen soll, dann will ich bei ihnen sein. Hast du das verstanden?«
    Ich nickte. »Sorg nur dafür, dass es auch echt aussieht. Davon hängt alles ab, Dorian. Wenn sie nicht darauf hereinfallen, haben wir verloren. Ich habe keine anderen Tricks mehr im Ärmel.«
    »Keine Sorge. Es wird so wirklich erscheinen, dass du glauben mussst, wir sterben da draußen. Das Blut, das fließt, wird nicht nur ihres sein.« Damit drehte er sich um und verschwand.

Langsam verstrich der Morgen. Die Blide hatte in der Nähe des Zwingers den oberen Teil der Außenmauer zu Schutt zerlegt. Was noch stand, lehnte sich nach innen und sah aus, als würden ein oder zwei gute Treffer ausreichen, um alles zusammenbrechen zu lassen. Normalerweise hätten wir versucht, die Steine von innen abzustützen, aber nun ignorierten wir den Schaden. Je eher die Mauer zusammenbrach, desto besser.
    Die Männer hinter der Palisade wurden immer nervöser. Sie spürten, dass der Ansturm kommen würde, sobald die Mauer durchbrochen war. Dorian und Cyhan liefen ständig zwischen ihnen hin und her und taten alles, um ihr Selbstvertrauen zu stärken.
    Penny folgte mir wie ein Schatten und entfernte sich nie weiter als zehn Schritte. Allmählich erinnert sie mich an einen Geier , dachte ich wenig freundlich. Ich konnte ihr kaum noch in die Augen sehen. Jeder wissende Blick entlockte ihr neue Tränen.
    Die

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