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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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Eindrücke. Ich konnte die Tiere spüren, die in ihrem Bau schliefen, und bemerkte nächtliche Jäger wie Eulen, die in der Dunkelheit nach Beute suchten. Die Bäume wiegten sich leise im Wind und beruhigten meinen wachsamen Geist, und das Plätschern des Flusses, der langsam an der Mühle vorbeiströmte, war Balsam in meinen Ohren.
    Ich fand nichts heraus. Ob das bedeutete, dass die Schurken in einer anderen Nacht auf eine Gelegenheit lauerten, oder ob sie ahnten, dass ich aufpasste, konnte ich nicht wissen.
    Der Mittag kam zu früh und war viel zu hell. Überraschenderweise lag Penny immer noch schlafend neben mir, und ich bekam schon Schuldgefühle, weil sie meinetwegen so viel Schlaf versäumt hatte. Sie trug ein Nachthemd aus weichem Leinen, was mich störte, obwohl es im Grunde nur eine geringfügige Barriere darstellte. Da hatte ich eine brillante Idee: Vielleicht konnte ich meine Verfehlungen der letzten Nacht wiedergutmachen.
    Sie schlug die Augen auf, als meine Hand über ihr Hinterteil fuhr. »Was tust du da?«, fragte sie.
    Das war eine verdammt dumme Frage, aber ich hatte im Laufe des vergangenen Jahres eine Menge über Gespräche mit Frauen gelernt. »Na ja, als ich aufwachte, kam es mir wie ein Traum vor, weil eine so schöne Frau neben mir lag. Aber jetzt sagen mir meine Sinne, dass du wirklich sein musst.« Ich fuhr mit der Hand ihren Rücken hinauf.
    »So leicht wirst du mich aber nicht rumkriegen.« Damit stand sie auf und begann sich anzukleiden. Sie tat mir allerdings den Gefallen, mich dabei zusehen zu lassen … diese Frau war ein Teufel.
    »Ich verstehe immer noch nicht, was das soll … in ein paar Monaten heiraten wir doch ohnehin, und es ist ja nicht so, als hätten wir noch nie … du weißt schon.« Nach den Ereignissen vor einem Jahr hatte Penny hinsichtlich unserer körperlichen Beziehung eine neue Regel eingeführt, die vor allem darin bestand, dass es diese Beziehung nicht gab.
    »Mordecai Eldridge!«, rief sie. Wenn sie mir Vorhaltungen machte, nannte mich Penny oft bei meinem alten Namen. »Glaubst du, ich will auf meiner Hochzeit in einem Kleid erscheinen, das einer trächtigen Stute passen würde?«
    »Ich sagte doch schon, ich könnte höchstwahrscheinlich verhindern, dass etwas passiert, wenn du mich nur …«
    »Wage es ja nicht! Ich will nicht, dass du … dass du damit experimentierst. Wenn ich nun unfruchtbar werde?«
    »Nein, nein, so etwas würde ich dir doch nicht antun. Es wäre rein mechanisch, eine Art Schild, damit ich …«
    »Auch daran fummelst du mir nicht herum! Ich mag dein Werkzeug, wie es ist, und ich trau dir zu, dass du doch noch etwas durcheinanderbringst. Schließlich will ich irgendwann wirklich Kinder haben.«
    Offenbar hatten wir, was meine Magie anging, ein Vertrauensproblem.
    »Na gut, na gut, ich kann warten«, antwortete ich. In dieser Hinsicht war ich zwar keineswegs sicher, aber das war ein alter Streit. Es schien mir nicht nötig, das alles noch einmal aufzuwärmen. Ich musste einfach abwarten und sie in einem passenden Augenblick erwischen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. »Ich gehe heute Nacht wieder raus«, fügte ich hinzu, weil es mir besser schien, dies gleich von vornherein zu klären.
    »Ich weiß«, antwortete sie ganz unbefangen, was bei mir eine Alarmglocke in Gang setzte.
    »Ich verstehe ja, wie du dich fühlst, aber ich bin für die Leute verantwortlich und kann nicht einfach herumsitzen und gar nichts tun«, rechtfertigte ich mich.
    »Du hast völlig recht.«
    »Ich werde alle nötigen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und mich so gut bewaffnen, dass ich kaum in Gefahr geraten kann«, fuhr ich fort.
    »Ich bin sicher, dass du alles tun wirst, was erforderlich ist.«
    Misstrauisch beäugte ich sie. »Irgendetwas sagt mir, dass deine Worte und deine Absichten nicht im Einklang sind.«
    »Unfug«, widersprach sie. »Mir ist klar, dass ich dich nicht hier halten kann, solange nachts etwas Finsteres umgeht.« Sie gab sich große Mühe, mit tiefer, unheilschwangerer Stimme zu sprechen.
    »Ja … also, na schön.« So ungewöhnlich es auch war, es fühlte sich gut an, hin und wieder mal in einem Streit die Oberhand zu behalten. Nachdem wir uns angekleidet hatten, trennten sich unsere Wege. Sie hatte sich in der letzten Zeit oft mit dem Architekten unterhalten und den Bau der Küche und der Wohnquartiere beaufsichtigt. Am Nachmittag half ich meinem Vater. Er arbeitete schon seit einer ganzen Weile an einem stabilen Fallgatter für das

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