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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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Spritzer benetzten den Oberarm des Rekruten, während sein Schwert, sich um sich selbst drehend, in den roten Staub fiel. Wuereks schwere, mit Stahl verstärkte Klinge drückte den leichten Säbel des Angreifers zur Seite, dann schlug Meresats schwerer Prügel durch die vergleichsweise leichte Rüstung des Weißen. Der runde, glänzend polierte Schild rollte durchs Gras.
    »Verdammt ...« Ungit hielt sich den Arm, dicke Schweißtropfen standen auf seiner Stirn. »Verdammt, verdammt ...«
    »Wuerek! Hilf Ungit, seinen Arm zu verbinden«, sagte Nylan. »Ich will nicht, dass jemand den Angriff der Cyadoraner überlebt und hinterher doch noch verblutet.«
    »Ser.« Wuerek lenkte sein Pferd zu seinem Gefährten mit dem schütteren Haar.
    Der Staub legte sich so schnell, wie er in der heißen, stillen Luft hochgestiegen war. Alle Bewaffneten aus Lornth, Nylan selbst und die auf dem Schlachtfeld verstreuten Toten waren mit Staub bedeckt. Nylans Nacken tat weh, sein schweißnasses Haar juckte. Die Ohren schmerzten und brannten, wo sich die von der Sonne versengte Haut zu schälen begann.
    Nylan betrachtete die Straße – kein Staub, keine fliehenden Reiter waren zu sehen, nur zehn reiterlose Pferde. Ein Rekrut war verwundet – Ungit –, einer war tot. Nylan konnte sich nicht einmal an den Namen des Gefallenen erinnern, er wusste nur noch, dass er sich bei den Übungen sehr ungeschickt angestellt hatte. Eine Hand voll Bewaffneter – Nylan schätzte, dass sie diese Bezeichnung inzwischen ebenso verdienten wie Fornals Männer – war abgestiegen und plünderte die toten cyadorischen Späher aus.
    »Beeilt euch«, rief Tonsar. »Cuplek, du bindest Fiencs Leiche auf sein Pferd.«
    »Ich?«
    »Du. Es sei denn, du willst genauso nach Hause kommen wie Fienc.«
    »Ja, Ser.«
    »Siplor – du kümmerst dich mit Meresat um die Pferde. Frische Pferde können wir immer gebrauchen.«
    Nylan ritt zu der Stelle hinüber, wo er das erste Schwert geworfen hatte. Unterwegs steckte er das zweite ins Schultergeschirr zurück.
    Ein Bewaffneter, der gerade eine Leiche plünderte, schaute zu ihm auf und zog rasch das dunkelgraue Schwert heraus. »Eures, Ser?« Nesru hielt es ihm mit dem Griff zuerst verlegen hin. »Dann könnt Ihr auch seine Börse ...«
    »Du kannst sie behalten.« Nylan nahm die Klinge und wischte sie an dem Tuch ab, das er sich an den Sattel gebunden hatte, dann steckte er sie in die Scheide und massierte sich die Stirn. Der eine Gegner, den er getötet hatte, reichte ihm völlig aus.
    Der stämmige Unteroffizier erwartete ihn mitten auf der Straße. Ayrlyn führte gerade ihre Abteilung von Osten heran.
    »Wir haben sie alle erwischt«, sagte sie gerade laut genug, dass man sie verstehen konnte. Sie hatte dunkle Flecken auf der Brust.
    Nylan starrte sie erschrocken an. »Das ist nicht mein Blut. Er ist mir näher gekommen, als mir lieb war. Die verdammten Schilde blenden und lenken dich ab.«
    »Ich verstehe.« Er hob die Augenbrauen.
    »Ich bin im Werfen nicht so gut wie du und das bedeutet, dass sie mir näher kommen.«
    »Die Schilde stören mich auch. Deshalb habe ich das Schwert geworfen. Ich mache das nur, wenn ich richtig in Schwierigkeiten stecke«, gestand Nylan. Er zog sein Pferd herum und nickte Tonsar zu.
    »Wir stecken in der letzten Zeit eigentlich ständig in richtigen Schwierigkeiten«, murmelte sie.
    Er musste ihr Recht geben.
    »Formiert euch!«, befahl Tonsar.
    Eine Weile ritten sie schweigend durch den Nachmittag. Der Straßenstaub dämpfte die Hufschläge, doch er sickerte, so kam es Nylan vor, durch jede Putze in seine Kleidung hinein. Er versuchte, sich nicht zu oft zu kratzen, und lenkte sich damit ab, die leisen Kommentare der Kämpfer zu belauschen, die hinter ihm ritten.
    »Woher wussten die Engel, dass sie hier waren?«
    »... hatten doch keine Späher ...«
    »... du Späher werden? Die Weißen Dämonen machen keine Gefangenen.«
    »... egal, wie sie es angefangen haben ...«
    Nylan warf einen Blick zu Ayrlyn. Trotz der gerunzelten Stirn, die ihm verriet, dass sie ähnliche stechende Kopfschmerzen hatte wie er, konnte er das Funkeln in ihren Augen sehen.
    »Du wirst immer besser darin, die Gegner aufzuspüren«, sagte er leise.
    »Das Wetter macht es mir leicht.« Sie nickte. »Manchmal kann ich fast mit den Winden fliegen.«
    Nylan schüttelte den Kopf. »Wie machst du das nur ...«
    »Jedem das, was er kann. Du kannst die Körnung des Metalls spüren, das du schmiedest, während es mir einfach

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