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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Greenwich willkommen, wo ihr Sohn auch den Perinokindern als ihr Halbbruder bekannt gemacht werde.
    »Das ist ja wirklich sehr nett von Cindy«, sagte Betsy, »und es freut mich durchaus. Aber ist es nicht doch ein bißchen zu verständnisvoll, um es ernst nehmen zu können?«
    »Cindy hatte auch eine Affäre«, sagte Angelo. »Mindestens eine.«
    »Schön, gut. Übrigens habe ich dir etwas mitzuteilen. Falls du die Absicht gehabt haben solltest, heute nacht in mein Bett zu kommen - ist nicht mehr drin. Tut mir leid.«
    »Mir auch. Ich habe mich nämlich tatsächlich darauf gefreut.«
    »Die Neuigkeit ist nämlich«, sagte Betsy, »daß ich wieder heiraten werde. Spätestens nächsten Monat.«
    »Entschuldige, falls ich indiskret bin, aber ...«
    »Du meinst, ob ich schon wieder schwanger bin? Nein, das nicht.«
    »Wer ist denn der Glückliche?«
    Betsy seufzte. »Jedenfalls heißt er bedauerlicherweise nicht Angelo Perino. Die Tragödie meines Lebens, wie du weißt. Den Mann, den ich wirklich liebe und immer geliebt habe und noch liebe und immer lieben werde, kriege ich einfach nicht vor den Traualtar. Ich bin eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern. Von drei verschiedenen Vätern. Ich bin einfach zuviel allein. Ich weiß durchaus, daß nicht nur mein lieber Vater mich für ein mißratenes Mädchen hält. Das bin ich aber nicht. Die meiste Zeit bin ich hier bei meinen Kindern.«
    »Also, wer ist es, Betsy?«
    »Ein sehr anständiger und vornehmer Mann«, sagte sie. »Das disqualifiziert ihn bereits, wie? Er weiß alles, einschließlich der Tatsache, daß ich ihn auf der Stelle stehen lassen würde, falls Cindy irgend etwas zustieße und du dich bei mir melden würdest. Trotzdem ist er bereit, mir beim Großziehen meiner Kinder zu helfen.«
    »Schön, aber wie heißt er denn nun also, und was macht er?«
    »Er heißt George Neville. Lache nicht, Angelo. Wirklich er ist George Viscount Neville, und wenn ich ihn geheiratet habe, bin ich die Viscountess Neville. Seine Familie ist natürlich schockiert, daß er eine geschiedene Frau und dazu noch mit zwei weiteren illegitimen Kindern heiraten will. Daß er selbst auch ein illegitimes Kind hat, schockiert sie bedeutend weniger. Er ist Anwalt für Patent- und Urheberrecht und vier Jahre älter als ich. Und soll ich dir noch etwas sagen? Er hat mich zum Fischen in einem Wildwasser in Schottland mitgenommen. Wie du dir denken kannst, ist das ganz genau die Freizeitbeschäftigung, für die ich so schwärme. Aber paß auf, der Clou kommt erst noch. Am Nachmittag, als ich in diesen hohen Gummistiefeln herumwatete und versuchte, das Kescherfangen zu lernen, kam ganz zufällig ein guter Bekannter von ihm vorbei. Dem stellte er mich vor. Ich vermute ja sehr, das war arrangiert, aber ist ja egal. Denn weißt du, wer der gute Bekannte war? Charles, der Prince of Wales!«
    Angelo trank aus. »Na, dann hoffe ich, er macht dich glücklich.«
    »Ach, glücklich. Aber ich kann doch nicht unentwegt hier sitzen und warten, bis du einmal pro Monat oder sogar nur alle zwei Monate mal kurz vorbeikommst. Du mußt ihn kennenlernen. Du mußt sooft wie möglich kommen, um John zu besuchen, und dabei lernst du dann auch George kennen.«
    Angelo nickte. »Na gut.«
    »Und du darfst trotzdem nicht vergessen, daß ich dich immer noch liebe.«
    Er küßte sie. »Und ich liebe dich auch noch immer, Betsy«, sagte er sanft.
    5
    Er aß mit Betsy zu Abend, damit er bleiben und möglichst lange mit seinem jüngsten Sohn verbringen konnte. Der Kleine begann allerdings zu quengeln, als er selbst gefüttert war, und das Kindermädchen brachte ihn weg, um ihn zu baden und schlafen zu legen. Das Gespräch wurde über dem Essen ein wenig zäh. Im Grunde war alles gesagt, was zu sagen war, nämlich daß sie sich liebten. Angelo erzählte schließlich von dem neuen Werk in Detroit und von dem neuen Stallion. Betsy sagte, daß sie ihren Stallion S noch immer fuhr und dieser von allen, die ihn sahen, bewundert wurde. Er sagte ihr nichts davon, daß Cindy den S unsicher fand und er selbst auch Angst vor einschlägigen gerichtlichen Klagen hatte.
    Es war erst kurz nach acht, als er sich verabschiedete und versprach, auch auf dem Rückweg von Turin wieder Station in London zu machen.
    Als er im Duke Hotel seinen Zimmerschlüssel verlangte, händigte ihm der Portier eine Nachricht aus, die in einem blauen, wappengeprägten Umschlag für ihn abgegeben worden war. »Ein Bote brachte den Brief, Sir. Vom Savoy.«
    Er

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