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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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genossen, aber was machst du? Du fährst Autorennen und bringst dich dabei fast um. Dann fängst du an, Autos zu bauen, auf denen der Name anderer Leute steht. Und schließlich mischst du dich noch in einen Familienzwist ein, bei dem du dem Alten dazu verhilfst, am Ruder zu bleiben - und zwar in seiner Firma, nicht in deiner! Dafür wirst du zum Dank halb totgeprügelt. Zumindest hast du das jetzt hinter dir. Orientier dich in eine andere Richtung. Heirate dieses liebe Mädchen da und gründet eine Familie, ihr beiden. Das ist wichtig.«
    2
    »Jesus, Angelo!« rief Betsy van Ludwig, als sie Angelo erblickte. Es war in ihrer Wohnung in Amsterdam. »Die haben Sie aber in die Mangel genommen!«
    »Nun ja, Miß Elizabeth, da spielten ja auch einige heftige Emotionen mit.« Er lehnte sich auf dem Sofa zurück und legte den Arm um Cindy, die neben ihm saß.
    »Wenn Sie mich noch einmal Miß Elizabeth nennen, Angelo«, drohte Betsy, »werfe ich Ihnen das nächstbeste Stück an den Kopf! Schließlich haben Sie ein Auto für mich gebaut: den Betsy. Wieso wollen Sie mich da nicht Betsy nennen?«
    »Na ja, ich weiß nicht. Wahrscheinlich, weil für mich Betsy eben der Name eines Autos ist.«
    »Es ist mein Name, Angelo!« Sie wechselte das Thema. »Na gut. Also, in die Schweiz wollen Sie?«
    Statt seiner antwortete Cindy. »Angelos Vater sagt, erst muß alles ausgeheilt sein, bevor man wieder mit der kosmetischen Chirurgie beginnen kann. Wir waren jetzt einen Monat lang in London. Hier in Amsterdam wollen wir zwei Wochen bleiben, und dann haben wir vor, einige Zeit an der Riviera zu verbringen. Bis es dann Zeit ist für die Operationen.«
    »Na, dann toi, toi, toi«, sagte Max van Ludwig, »hoffen wir, daß alles gutgeht.«
    Betsy hatte eigentlich nie die Absicht gehabt, Max van Ludwig zu heiraten, ebensowenig wie er sie. Aber die Hardeman-Familien -und speziell Nummer eins - hatte sich wieder einmal durchgesetzt: Betsys Baby hatte gefälligst einen anständigen und legitimen Namen zu haben. Alle außer Betsy (aber deren Meinung zählte ohnehin nicht) waren übereingekommen, wie man das regeln wollte. Die Frau von Max hatte sich ohne weiteres und rasch von ihm scheiden zu lassen, so daß er Betsy so rechtzeitig heiraten konnte, daß ihr Kind legitim auf die Welt kam. Anschließend würde dann gleich wieder die Scheidung betrieben, und Max konnte seine geschiedene Frau erneut heiraten. Somit wären alle zufrieden. Geld erleichterte dieses Arrangement beträchtlich.
    Da Angelo über all dies sehr wohl informiert war, wunderte es ihn doch, daß dieser Max van Ludwig trotzdem ein ganz anständiger Kerl zu sein schien. Das Kind war immerhin tatsächlich von ihm, und er war durchaus bereit gewesen, »ehrenhaft« zu handeln, wie man es von ihm erwartete. Er hatte seiner Frau das Haus überlassen und mit Betsy ein Apartment im vierten Stock eines Hauses aus dem 17. Jahrhundert an einer Gracht bezogen.
    Cindy fragte sich allerdings angesichts der Tatsache, daß Max mit der außergewöhnlichen zweiundzwanzigjährigen Schönheit Betsy in offensichtlicher Harmonie lebte, ob auch der letzte Punkt des »Arrangements« tatsächlich ausgeführt werden würde.
    Cindy kannte Betsy gut genug, um zu wissen, daß sie immer »mit Stil« lebte, egal unter welchen Umständen. An den weißen Wänden der Wohnung hing holländische Malerei; nicht gleich Rembrandts oder Vermeers, aber doch ansehnliche Stücke. Helle, luftige Bilder städtischer und ländlicher Szenen, gemalt vor dreihundert Jahren, immer aus der »Rembrandt-Schule«, »Vermeer-Schule« und dergleichen. Überall in der Wohnung gab es Blumenarrangements in einer Unzahl von Vasen und Schalen.
    Sie absolvierten anschließend die obligatorische Babybesichtigung im Kinderzimmer. Den zwei Monate alten Loren van Ludwig nannte Betsy bereits mit der größten Selbstverständlichkeit Loren den Vierten. Eine englische Nurse war engagiert und versorgte ihn. Nach angemessener Babybewunderung kehrten sie alle in den Salon zu Drinks und einer Kostprobe eines Sortiments holländischen Käses zurück.
    »Ich habe einen Tisch für heute abend in einem Restaurant bestellt«, sagte Max. »Ich hoffe, es gefällt euch. Ich nehme an, ihr habt noch nie eine richtige Reistafel gegessen. Das ist ein Muß hier.«
    3
    Es war ein balinesisches Restaurant, und seine klassische Reistafel umfaßte beinahe hundert Einzelgerichte um eine gewaltige Reisschale in der Mitte des Tisches. Man nahm sich davon zuerst und bediente

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