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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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nach seiner völligen Wiederherstellung doch telefonisch zu melden.
    Während der Wochen in der Klinik erledigten sie etwas von ihrer Korrespondenz, nahmen aber auch hier nur wenige Telefonanrufe entgegen. Angelo bekam einen von Lee Iacocca von Ford, der ihm sein Mitgefühl über den bösen Überfall ausdrückte und ihm beste und vollständige Wiederherstellung wünschte sowie ihm ebenfalls nahelegte, sich bei ihm telefonisch zu melden, sobald sie wieder zurück in Amerika seien. Henry Ford II. schickte Blumen in die Klinik, seinerseits mit einer Nachricht, ihn nach seiner Heimkehr anzurufen. Seine Blumen kamen am selben Tag wie ein Telegramm von Bunkie Knudsen mit der dringenden Warnung, er solle Abstand zu Ford halten. Auch Ed Cole von General Motors war an einem Treffen mit Angelo interessiert, sobald er wieder zurück sei. Und zu seiner vollständigen Überraschung bekam Angelo außerdem ein Telegramm von Soichira Honda.
    Aber doch die interessante Kontaktierung in dieser Zeit war die von Weltbankpräsident Robert McNamara. Der frühere US-Außen-minister trug Angelo einen Posten als Berater auf dem Feld des Automobil-Designs und -Baus an. Der Mann auf der Straße, schrieb er, sei stets interessiert an den Einsichten von Fachleuten, die seriöse und fundierte Informationen und Rat über den Stand und die Zukunft der Autoindustrie und ihrer maßgeblichen Firmen geben könnten. Als Industrieanalytiker könne Angelo Bedeutendes leisten.
    Da dies ziemlich genau den Vorstellungen möglichst ungebundener Tätigkeit entsprach, die sowohl Angelo wie Cindy vorschwebte, beschlossen sie, sich diesen Vorschlag genauer zu überlegen.
    6
    Nach ihrer Rückkehr reisten sie nach Detroit und absolvierten dort ihre Pflichtbesuche. Die ganze Familie Perino zeigte sich zufrieden mit Angelos jetzigem neuem Gesicht und war Dr. Hans entsprechend dankbar. (»Doch möge Gott verhüten«, betete Jenny Perino, »daß er Angelo noch einmal behandeln muß.«) Sie aßen mit Lee
    Iacocca und auch mit Bunkie Knudsen und trafen immerhin zu einem Cocktail mit Ed Cole zusammen. Alle äußerten sich sehr positiv zu Angelos Entschluß, Industrieanalytiker zu werden, statt in irgendeine Firma einzutreten und dort wieder einen neuen Wagen herauszubringen.
    »Aber wie wäre es«, sagte Angelo zu Iacocca, »wenn Sie das täten? Soviel ich höre, sind Sie doch gerade dabei, ein großartiges neues Auto auf den Markt zu bringen? Wie wollen Sie es denn nennen? Mustang ?«
    »Sie werden in der Tat ein hervorragender Experte werden«, meinte Iacocca trocken. »Sie wissen immer schon, was Sie eigentlich gar nicht wissen sollten.«
    »Welche Bedeutung hat das neue Auto für Sie?« fragte Angelo. »Wird Hank Ford Ihnen dankbar dafür sein und Ihnen alle einschlägigen Ehren zukommen lassen?«
    lacoccas Antwort war ein vielsagendes Achselzucken.
    »Aber, aber«, mischte sich Cindy ein, »als ob Sie das nicht in Wirklichkeit gut wüßten. Wenn der neue Wagen ein Erfolg ist, wird er Ihnen einreden, daß der seine Idee war. Wenn nicht, ist selbstverständlich die Sache auf Ihrem Mist gewachsen. Sehen Sie sich Loren Hardeman den Ersten an. Heute ist er total überzeugt davon, daß er den Betsy niemals hatte bauen lassen wollen. Loren der Dritte seinerseits behauptet absolut sicher, Angelo habe dem Werk die Idee dazu brachial aufgezwungen.«
    »Ich bin nicht ganz so zynisch wie Sie, Cindy.«
    Sie lächelte ihn an und legte ihm die Hand auf den Arm. »Mr. Iacocca, Lee, treffen wir uns in fünf Jahren noch einmal zum Essen. Wetten, daß Sie dann nicht mehr bei Ford sind?«
    Lee Iacocca mußte lächeln. »Und Sie, Mrs. Perino, sind dann die Ehefrau des Präsidenten von Bethlehem-Motors.«
    In New York mieteten sie sich, bis ihr Apartment in Manhattan bezugsfertig war, im »Waldorf« ein.
    Eines Abends, als Cindy das Bad betrat, überraschte sie Angelo, der gerade geduscht hatte, wie splitternackt vor dem Spiegel stand und sein eigenes Gesicht anstarrte.
    »Weißt du auch«, fragte sie ihn, »was mit Männern passiert, die zu lange vor dem Spiegel stehen und sich selbst anstarren?«
    Er sah sie erwartungsvoll an.
    »Sein eigenes Gesicht anstarren«, sagte Cindy, »lenkt einen davon ab, was wirklich wichtig ist.« Sie umfaßte ihn von hinten und nahm seinen Penis in beide Hände.
    »Na ja«, sagte er schwach, »der ist zumindest im Geschäftsleben nicht so besonders wichtig.«
    »Aber sehr nützlich fürs Rein-und-raus-Spiel«, entgegnete sie. »Und vor allem hat er seine

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