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Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)

Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)

Titel: Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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werden?“
     

3
     
    Isabella presste ihre Hand gegen ihre Brust. Ihr Herz schlug wie wild. Er hatte sie geküsst! Der Fremde hatte sie geküsst und sie Dinge spüren lassen, die sie noch nie erlebt hatte. Das konnte sie nicht zulassen! Sie durfte das Vergnügen, das er ihr anbot, nicht annehmen. Sie wusste doch nichts über ihn. Er war ein Fremder, vermutlich ein Schwerenöter, wenn sie bedachte, wie er sich benahm. Wenn sie ihm nachgab, wäre sie nicht besser als eine gewöhnliche Hure. Sie war schon zu weit gegangen, indem sie ihn berührt hatte. Sie hätte ihn nie hierher bringen dürfen. Er stellte eine Gefahr für ihren Körper und ihr Herz dar.
    „Ich wurde gerettet?“ Seine Stimme war voller Unglauben. Er setzte sich auf und die Decke glitt von seinem Oberkörper und entblößte seine muskulöse Brust.
    Isabella wandte ihren Blick ab. „Ja, Sie hatten Glück.“
    „Dann bin ich nicht im Himmel?“
    „Im Himmel?“ Hatte er das wirklich gedacht? “Nein, Sie sind in Venedig. Erinnern Sie sich daran, was passiert ist?“ Ihr Puls schlug wieder etwas langsamer. War dies alles nur ein Missverständnis gewesen? Er hatte sie Engel genannt – tatsächlich mehrmals. Hatte er wirklich geglaubt, dass er im Himmel und sie ein Engel wäre? Hatte er sie deshalb geküsst?
    „Signora, meine aufrichtige Entschuldigung“, sagte er und versuchte, sich zu erheben, doch dann schien er zu bemerken, dass er unbekleidet war. „Ich würde aufstehen und mich verbeugen, um um Ihre Vergebung zu bitten, aber es scheint, dass ich dazu nicht angemessen bekleidet bin.“
    Trotz seiner aufrichtigen Worte lag ein Schmunzeln auf seinem Gesicht, das Grübchen in seinen Wangen verursachte. Er sah jung aus, jünger als er zu sein schien. Sie folgte seinem Blick hinunter zu den nassen Kleidungsstücken, die auf dem Boden lagen.
    „Es scheint, dass meine Kleider im Moment unbrauchbar sind.“ Dann sah er sie an und einer seiner Mundwinkel zog sich zu einem Lächeln hoch. „Haben Sie mir geholfen, mich zu entkleiden?“
    Isabella fühlte, wie sie bis zu ihren Haarwurzeln errötete. Er wusste es! War er wach gewesen, als sie ihn ausgezogen hatte? Hatte er gespürt, wie sie seinen nackten Körper gestreichelt hatte, ihn gewaschen und getrocknet hatte? Sie nahm einen dringend notwendigen Atemzug und fürchtete, sie würde von der akuten Verlegenheit, die sie überfiel, ohnmächtig werden. Sie war eine Närrin. Ihr Ruf war für immer zerstört. Sie würde von der anständigen Gesellschaft gemieden werden und Venedig verlassen müssen.
    Ein leises Lachen kam von dem Fremden. „Ach, ich verstehe. Nun, Signora, dann scheint es, als hätte ich nichts mehr zu verbergen.“ Sie hörte, wie die Decke zu Boden geworfen wurde und drehte ihm sofort den Rücken zu.
    Er erhob sich und eine Sekunde später stand er hinter ihr.
    „Signore, ich werde meine Diener beauftragen, Ihnen Kleidung meines Mannes zu bringen“, beeilte sie sich zu sagen.
    „Ihres Mannes?“, fragte er und holte scharf Luft.
    „Meines verstorbenen Mannes, ja.“ Sie ging zur Tür und versuchte, die Versuchung hinter sich zu verlassen, aber er folgte ihr. Als seine Hände ihre Schultern ergriffen, hielt sie den Atem an.
    Erleichterung schien in seiner Stimme zu liegen, als er wieder sprach. „Ich bin für das, was Sie für mich getan haben, dankbar. Sehr dankbar“, betonte er.
    Dann drehte er sie zu sich. „Raphael di Santori, zu Ihren Diensten.“
    Sie drehte ihren Kopf zur Seite, um zu verhindern, dass ihr Blick nach unten schweifte, denn sie wusste, was sie sehen würde: seinen sehr verlockenden nackten Körper. Und wenn sie sich erlaubte, noch einmal einen Blick darauf zu werfen, würde sie der Versuchung erliegen, ihn zu berühren.
    „Signore, dies ist wohl kaum der richtige Augenblick, sich vorzustellen.“ Sie versuchte, sich seinem Griff zu entziehen, aber seine Hände umfassten ihre Schultern fester.
    „Wann dann, wenn nicht jetzt? Oder möchten Sie lieber, dass ich Sie erst vernasche, bevor ich Ihren Namen erfahre?“
    Sein arroganter Vorschlag ließ sie herumwirbeln. „Es wird kein Vernaschen geben, Signore di Santori. Ich bin eine anständige Witwe. Sobald Sie angekleidet sind, können Sie in den Salon kommen, damit wir uns unterhalten können.“
    Isabella entzog sich seinem Griff und drehte sich zur Tür. Er folgte ihr nicht.
    „Ihr Name, Signora.“ Als sie zögerte, fügte er hinzu: „Bitte.“
    Die Weichheit in seiner Stimme ließ sie nachgeben.

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