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Der Club der Gerechten

Der Club der Gerechten

Titel: Der Club der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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und Gehen. Irgendwann hatte Sledge das Trinken aufgegeben – nachgedacht hatte er nicht darüber, er wusste nicht einmal mehr, wann das gewesen war.
    Jetzt war er bei seiner dritten oder vierten Barbecue-Tonne angelangt und dachte, es sei allmählich an der Zeit, sich eine neue zuzulegen. An einem Tag wie heute, mit einem strahlend blauen Himmel – einem Himmel, der viel strahlender blau war als der über West Virginia in seiner Jugend – und Sonnenlicht, das durch das vergitterte Oberlicht fiel, fand Sledge, das Leben sei doch ziemlich gut geworden. Er hatte viele Freunde, und seine Freunde wussten, dass sie sich auf ihn verlassen konnten. Er war immer zu Hause, sein Feuer brannte immer, und fast jeder wurde eingeladen, sich zu setzen und einen Bissen zu essen. Als er Jinx die Gleise entlang kommen sah, wurde sein Lächeln noch breiter.
    »He, junge Dame, was macht ein hübsches Mädchen an einem Ort wie diesem?« Er wendete ein Stück Hühnchen, das aussah als sei es gerade fertig, legte es auf einen der zwar nicht zu den anderen passenden, aber nicht allzu schlimm abgestoßenen Teller, den kürzlich jemand abgespült hatte, und reichte ihn ihr. »Gerade rechtzeitig für einen warmen Lunch.«
    Jinx nahm den Teller, doch als sie ihm sagte, sie versuche herauszufinden, wo Shine lebe, erlosch sein Lächeln. »Du willst doch nich vielleicht auch nur in die Nähe dieser Leute?«
    »Ich suche jemand«, antwortete Jinx.
    »Wenn du Shine suchst, kommst du nur in Schwierigkeiten. Wieso willst du ihn finden?«
    »Ich such gar nicht ihn – nur einen der Typen, hinter dem die Jäger her sind.«
    Jetzt verging Sledge das Lächeln ganz. »Du mischst dich doch da nich ein, oder?« Er schaute sich um, doch obwohl sie allein zu sein schienen, senkte er die Stimme. »Die Typen, hinter denen die Jäger her sind, sind sogar noch schlimmer als Shines Bande.«
    »Aber einer der Typen, hinter denen sie her sind, hat nix getan«, protestierte Jinx.
    Sledge zog die Brauen hoch. Er hatte in den Tunnels noch nie jemand getroffen, der keine Geschichte über einen harten Schicksalsschlag zu erzählen gewusst hätte – einen Schicksalsschlag, der ihn hierher gebracht hatte, und keiner hätte je zugegeben, dass es seine eigene verdammte Schuld gewesen war. Bei den Kids war vermutlich etwas Wahres an den Geschichten, aber bei den anderen waren es ganz einfach Ausreden. »Wette, er hat dir das selber erzählt, oder?« Jinx schüttelte den Kopf und berichtete ihm, was geschehen war. »Und was is aus diesem Bobby Gomez geworden?«, fragte er, als sie geendet hatte.
    »Abgehauen.«
    »Tja, ich an deiner Stelle tät schon wissen, was tun«, sagte Sledge. »Nämlich genau das – auch von hier abhauen. Mir einen Job suchen und zusehn, dass ich wieder in die Schule komm. Und ich tät mich nich um die Sachen anderer Leute kümmern, ganz bestimmt nich um die von den Jägern.«
    »Ich habe doch nur gefragt, wo Shine ...«
    »Dräng du mich nich, junge Dame«, erklärte Sledge. »Ich sag dir gar nix nich, hörst du?«
    »Ich habe nur ...«, begann Jinx, aber bevor sie weiterreden konnte, rief eine neue Stimme:
    »He, Sledge! Haste schon von Crazy Harry gehört?«
    Jinx drehte sich um und sah zwei Männer die Gleise entlang kommen. Einer war ein Puertoricaner, der die meiste Zeit damit verbrachte, Gemälde auf die Wände der Tunnels zu sprühen. Den anderen Mann kannte sie nicht.
    »Was iss mit ihm?«, fragte Sledge. Der Sprayer ließ eine Tüte auf einen Stuhl fallen und holte ein paar Lebensmittel heraus.
    »Hat sich gestern Nacht unten unterm Circle umbringen lassen.«
    Die Männer redeten weiter, aber Jinx hörte nicht mehr zu. Der »Circle« musste der Columbus Circle sein. Dort trafen alle möglichen U-Bahnen aufeinander, was bedeutete, dass es dort auch viele Hüter geben musste. Wenn sie vorsichtig war und die richtigen Fragen stellte ...
    Während Sledge und die beiden anderen noch immer redeten, aß Jinx ihr Hühnchen auf, ließ den leeren Teller auf dem Tisch stehen und machte sich unauffällig davon. Sie wandte sich auf den Gleisen nach Süden, ging dann durch ein Gewirr von Versorgungstunnels und Gängen, bis sie zu einem Schacht kam, den Robby entdeckt hatte und der hinter einem öffentlichen Versorgungsgebäude im Park an die Oberfläche kam. Dort verließ sie den Park und wandte sich zum Cathedral Parkway und zur MTA-Station.
    Als sie ein paar Minuten später südwärts fuhr, schaute sie sich im Wagen um und taxierte die Passagiere nach

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