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Der Club der Gerechten

Der Club der Gerechten

Titel: Der Club der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Rucksacks und begann den Inhalt zu untersuchen.
    Da gab es ein paar Sandwichs in der Tüte eines Delikatessenladens auf dem Broadway; eine Flasche mit teurem Mineralwasser, das nicht annähernd so gut schmeckte wie das, das aus den städtischen Leitungen kam, aber Jaggers brennenden Durst ebenso lindem würde wie den seinen. Außer den Sandwichs und dem Wasser fand er eine Taschenlampe, ein Nachtsichtglas, eine Art Funksprechgerät und ein Notizbuch. Er knipste die Taschenlampe an und wollte eben das Buch aufschlagen, als Jinx leise fluchte.
    »Großer Gott! Es is dieser Priester!«
    Verblüfft richtete Jeff den Strahl der Taschenlampe auf das aschgraue Gesicht von Monsignore Terrence McGuire.
    »Es is der Typ aus dem Haus in der Delancey Street«, fuhr Jinx fort. »Du weißt schon – man kriegt dort 'ne kostenlose Mahlzeit, wenn man sich 'ne Weile ihre Predigten anhört.«
    »Bist du sicher?« fragte er.
    Doch ehe Jinx antworten konnte, meldete sich Jagger misstrauisch zu Wort.
    Misstrauisch und drohend.
    »Was will'n sie hier?«, fragte er, die Augen auf Jinx gerichtet, während seine rechte Hand den Schienennagel umklammerte, der noch feucht war vom Blut des Priesters.
    »Sie kennt sich in den Tunnels aus«, antwortete Jeff, der versuchte, diese neue Information zu verarbeiten und dabei die Drohung in Jaggers Stimme überhörte. »Sie kann uns helfen, hier rauszukommen.«
     
    Wie auf Kohlen hockte Eve Harris hinter der Bar in dem kleinen Raum tief unter dem Club der Hundert, dem einzigen Treffpunkt des Manhattan Hunt Club. Tatsächlich war sie es gewesen, die diesen Raum geplant und entworfen hatte. Als sie ihn das erste Mal sah, war es ein leerer Lagerraum gewesen, Wände und Fußboden aus dem gleichen kalten, modernden Beton wie die Katakomben der Tunnels unter den Straßen. Sie hatte die Möglichkeiten dieses Raumes sofort erkannt: Die riesigen Balken, die den Beton dieses Kellergeschosses stützten, erinnerten sie an eine Jagdhütte, und als sie die Täfelung, den Teppich und die Möbel auswählte, wich sie nie vom jagdlichen Stil ab. Der Raum war elegant und städtischer als man ihn etwa in Montana fand, passte aber perfekt zu den Empfindlichkeiten der Mitglieder des Hunt Clubs. Den Kamin einzubauen, war nicht schwierig gewesen, da es schon einen Abzug für den Ofen direkt darüber gab. Die Steinmetze brauchten nur den Anschluss herzustellen. Der Sims aus einem Jagdhaus der Wildheger in Northumberland passte perfekt in den Raum, und die Bartheke, einer nachempfunden, die sie in einem kleinen Lokal bei Ulster gesehen hatte, ergänzte den Kamin sehr gut. Nachdem sie sich zwei Fingerbreit des uralten Cognacs, dem Lieblingsgetränk ihres Mannes, eingeschenkt und die Karaffe auf den Ehrenplatz exakt in der Mitte des zweiten Bordes hinter der Bar zurückgestellt hatte, betrachtete Eve die Trophäe über dem Kamin. »Bastard«, murmelte sie, hob das Glas und prostete Leon Nelson zu, obwohl niemand im Raum war, der sie hören konnte. Nelsons blicklose Augen starrten sie an, und als sie den gleichgültigen Ausdruck im Gesicht seines präparierten Kopfes betrachtete, fragte sie sich, ob er mit demselben Gesichtsausdruck ihre Tochter getötet hatte. Einen Moment lang wünschte sie fast, er wäre noch am Leben, damit sie ihn genauso töten konnte wie er Rachelle getötet hatte, langsam und qualvoll; sie würde es mit Freuden tun. Ihre Augen wanderten weiter zu den anderen Trophäen, und wie immer, wenn sie sich in diesem Raum aufhielt, begann der eiskalte Hass, der ihre Seele schon seit so vielen Jahren erfüllte, in der Hitze der Rache zu schmelzen. Und es ist nicht vorbei, dachte sie. Die Gefängnisse sind noch immer voller Verbrecher, deren Rechte die Gerichte aus irgendeinem Grund für wichtiger halten als die der Menschen, deren Leben sie vernichtet haben.
    Sie schenkte sich noch einmal das gleiche Quantum Cognac ein und ließ die Karaffe diesmal auf der Theke stehen. Dann schaute sie nervös auf die Uhr.
    Die Jäger waren schon länger als zwei Stunden unterwegs, und es war eine Stunde her, seit einer von ihnen sich hier gemeldet hatte.
    Das war ungewöhnlich.
    Noch ungewöhnlicher war das immer stärker werdende Gefühl in ihr, dass etwas schief gegangen war. Eve Harris hatte vor langer Zeit gelernt, ihren Instinkten zu vertrauen. Daher griff sie nach dem Wechselfunksprechgerät, einer Sonderanfertigung, die der Allgemeinheit nicht zugänglich war, und begann die fünf Frequenzen anzufunken, die einprogrammiert

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