Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Club der Gerechten

Der Club der Gerechten

Titel: Der Club der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
Vom Netzwerk:
ausgefüllt, mit dem heutigen Tag als Starttermin.
    Das Enddatum stand noch nicht da.
    Die »Jagdgesellschaft« bestand aus Viper, Mamba, Klapperschlange, Otter und Kobra.
    »Ich wünschte, du hättest ihn getötet«, sagte sie kalt. »Aber wer sind sie? Was für Menschen sind das, die so etwas tun? Was für Menschen sind das, die fähig sind, so etwas auch nur zu denken?«
    Keith hielt ihr die Brieftasche entgegen, die er dem Mann aus der Hosentasche gezogen hatte. »Sein Name ist Carey Atkinson«, sagte er.
    Heathers Augen weiteten sich vor Schreck, und als sie das Logbuch gegen die Brieftasche austauschte, zitterten ihre Hände. Lange starrte sie den Führerschein an; als sie wieder sprach, war ihre Stimme so unsicher wie ihre Hände.
    »Keith, ich kenne Carey Atkinson. Er ist ein Freund meines Vaters.«
    Keith runzelte die Stirn. »Ein guter Freund?«
    Heather holte tief Atem, dann sah sie Keith fest in die Augen. »Ein sehr guter«, flüsterte sie. »Er ist der Polizeichef.«
    Keith presste die Lippen zu einer grimmigen Linie zusammen. »Ich schätze, wir wissen jetzt, wie sie Jeff aus dem Transporter geholt haben.«
    Als sie erfasste, was Keith gesagt hatte, stieg eiskalte Wut in Heather auf. »Hättest du ihn töten können?«, fragte sie. »Wenn du gewollt hättest?«
    Keith nickte. »Hätte ich gewusst, wer er ist und was er tat, hätte ich es getan. Ich hätte ihm den Hals umgedreht.«
    Heather nahm ihre Waffe aus der Tasche und sah sie an. »Bis vor kurzem war ich nicht sicher, ob ich imstande sein würde, sie wirklich zu benutzen. Aber wenn wir diese anderen Männer finden ...« Ihre Stimme erstarb.
    »Hoffen wir nur, dass wir Jeff vor ihnen finden«, sagte Keith. Er blätterte in dem Buch und hielt dann inne. »Heiliger Himmel«, flüsterte er.
    »Was?«
    »Schau mal.« Er hielt ihr das Buch entgegen. »Pläne.«
    Heather nahm das Buch und studierte die Pläne sehr sorgfältig. Es waren acht Seiten, die Einzelheiten peinlich genau verzeichnet, und als sie hin und her blätterte, kristallisierte sich aus dem Labyrinth aus Gängen und Tunnels eine gewisse Ordnung und Gesetzmäßigkeit. Sie zeigte mit dem Finger auf den Punkt auf dem ersten Plan, wo die Männer das Labyrinth unter den Straßen betreten haben mussten.
    Ein Verdacht begann sich in ihr zu regen. Er würde so etwas nicht tun. Das konnte nicht sein!
    Aber sie konnte den Verdacht nicht zerstreuen, der sich in ihrem Kopf festgesetzt hatte.
     
    Jagger erstarrte, dachte nicht mehr an den Schmerz seiner Brandwunden, konzentrierte sich auf die Schritte. Als er sie zuerst gehört hatte, so leise, dass ihm das Geräusch beinahe nicht aufgefallen wäre, war er so sicher, dass Jeff zurückkam, dass er fast etwas geflüstert hätte. Doch ein Instinkt tief in seinem Innern hatte ihn gewarnt, und er war ruhig geblieben.
    Die Schritte kamen näher, wurden jedoch langsamer und vorsichtiger.
    Jetzt wusste er, dass es nicht Jeff war.
    Wer aber dann?
    Ein Jäger?
    Vielleicht nur ein Betrunkener.
    Egal – das einzig Wichtige, das Einzige, was zählte, war – es war nicht Jeff.
    Er zog sich zurück, quetschte seine riesige Gestalt tiefer in die Nische, presste sich so fest an die Rückwand, dass sein Rückgrat anfing taub zu werden.
    Als die Schritte näher kamen, hörte er fast auf zu atmen, konzentrierte jeden Nerv in seinem Körper auf den dunklen Raum vor der Nische.
    Aber wer immer es war, der sich näherte, schien Jaggers Gegenwart ebenfalls zu spüren, denn er hielt nach jedem Schritt inne, als lausche er, sehe sich um.
    Dann verstummten die Schritte völlig, und Jagger hielt den Atem an, fürchtete, dass sogar die Luft ihn verraten könnte, die durch seine Lungen strömte.
    Der Moment größter Anspannung dehnte sich, und als er zu Ende ging, war es kein Laut, der die Stille durchbrach.
    Stattdessen schob sich ein kleiner, leuchtend roter Punkt seitlich in Jaggers Gesichtsfeld wie ein Blutstropfen, der langsam durch den Dreck sickerte, der den rauen Betonboden des Tunnels bedeckte.
    Jaggers Augen folgten dem roten Punkt, der über die seinem Schlupfwinkel gegenüberliegende Wand kroch, zu klettern begann, sich hin und her bewegte, auf der Wand patrouillierte wie ein Soldat auf einem Schlachtfeld. Als er die Decke erreichte, verschwand der Punkt plötzlich, doch Jagger atmete nicht auf und entspannte sich auch nicht.
    Der Punkt erschien wieder, jetzt an der Wand der Nische, Jaggers Gesicht direkt gegenüber, nicht ganz zwei Meter entfernt.
    Begann

Weitere Kostenlose Bücher