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Der Club der Gerechten

Der Club der Gerechten

Titel: Der Club der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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tauchte Jeff in die Dunkelheit ein; Jinx hinter ihm und Jagger hinter ihr.
     
    Heather durchlief ein Frösteln, das nicht mit der Temperatur im Tunnel zusammenhing. Tatsächlich schien die Temperatur sich nie zu verändern. Es war, als habe das Klima unter der Stadt ein merkwürdiges Gleichgewicht erreicht – die Luft immer muffig, verbraucht und feucht. Die meisten Leute, die sie gesehen hatten, waren allein und wanderten langsam durch die Gänge. Den Kopf hielten sie unweigerlich gesenkt, und obwohl sie etwas gesucht haben mochten – eine verlorene Münze oder etwas zu essen –, waren sie von einer Aura umgeben, die ihr verriet, dass sie es schon vor langer Zeit aufgegeben hatten, tatsächlich etwas zu suchen.
    Hin und wieder waren sie und Keith auf eine bewohnte Nische getroffen. Das erste Mal hatte Heather eine Art Schock und Empörung überkommen, weil Menschen in einem Nest aus Lumpen leben mussten, versteckt in einer Welt ewigen Zwielichts. Der Mann in der Nische hatte sie jedoch kaum angesehen, bevor er sich abwandte und die Flasche in seinen Händen fester umfasste.
    Jetzt standen sie in einem der Lichtkegel, während Keith die Pläne in dem Logbuch studierte und über den Diagrammen grübelte. Heather durchforschte inzwischen voller Unbehagen das schattige Dunkel jenseits des schwachen Lichts nach irgendeinem Zeichen von Gefahr.
    Wegen der Jäger in großer Sorge, dachte sie: Es ist besser, sich im Dunkeln zu halten und ins Licht zu schauen als anders herum.
    Dieser Gedanke hatte das Frösteln in ihr hervorgerufen, und als ihr der eisige Finger über die Haut strich, forschte sie wieder in der Dunkelheit und wünschte, sie stünden – wie der Mann in der Nische und die Ratten, die sie über den Boden huschen hörte – im Dunkeln und nicht im Licht.
    »Ich denke, wir sind genau hier.« Obwohl Keith fast unhörbar flüsterte, wurde seine Stimme von den Wänden zurückgeworfen und erschreckte Heather. Sein rechter Zeigefinger zeigte auf eine Kreuzung auf dem Plan, und während sie die Stelle betrachtete, versuchte sie sich an jede Biegung zu erinnern, der sie gefolgt waren, an jede Leiter, die sie benutzt hatten. Aber in ihrem Kopf war ein zu großes Durcheinander und außerdem ...
    »Was nützt es?« Unbewusst sprach sie die Frage laut aus und fügte dann hinzu: »Solange wir nicht wissen, wohin, ist es doch egal zu wissen, wo wir sind.«
    »Wie es aussieht, bringen sie ihre ›Jagden‹ in Ebene vier zu Ende – wie sie es nennen. Wir sind meiner Schätzung nach in Ebene zwei.« Er nickte in Richtung der Dunkelheit, die vor ihnen lag. »Dort müsste irgendwo ein Schacht sein.«
    Wortlos folgte Heather ihm tiefer in das Dunkel, und als sie endlich die Helligkeit hinter sich hatten, wurde ihr leichter.
    Sie kamen zu dem Schacht, und Keith leuchtete mit der Lampe in die Tiefe. Die Wände waren schleimig glatt, und einige der in den Beton eingelassenen Sprossen völlig durchgerostet. »Ich gehe zuerst«, sagte Keith. »Wenn sie mich tragen, halten sie auch bei dir.«
    Heather spähte in den dunklen Abgrund und schüttelte den Kopf. »Ich geh zuerst. Ich binde mir das Seil um die Taille, wenn also eine Sprosse bricht...« Sie verstummte, doch Keith verstand, was sie sagen wollte. Wenn er oben war, hatte sie wenigstens eine Chance. Wenn er es wäre, der stürzte, hätten sie überhaupt keine. Sein Gewicht würde sie vermutlich mit hinunterreißen.
    Während sie kurz darauf den Knoten des Seils überprüfte, warf sie einen Blick nach unten. Dann hockte sie sich nieder, streckte ein Bein aus und tastete nach der ersten Sprosse, die sie erreichen konnte. Keith spannte das Seil, sie fand die Sprosse und holte das zweite Bein nach, während er sie an der Kante des Schachts sicherte. »Bereit?«, fragte sie.
    »Bereit.«
    Sie verlagerte ihr Gewicht von den Ellenbogen auf die Beine.
    Die Sprosse hielt.
    Ihre Finger umschlossen die oberste Sprosse, und sie ließ sich tiefer in den Schacht hinab.
    Die nächste Sprosse hielt auch, die übernächste ebenfalls.
    Sie wurde schneller, Keith ließ das Seil so zügig abrollen wie sie hinunterstieg.
    Dann, so plötzlich, dass es sie völlig unvorbereitet traf, gab eine Sprosse unter ihr nach, knickte von der Wand weg.
    Sie fiel, schrie laut auf – es war ein Schrei des Entsetzens, der tief aus ihrem Innern explodierte und wie abgeschnitten endete, als das Seil, das um ihre Taille lag, sie nach oben riss, sich in ihren Achselhöhlen verfing und ihr die Brust abschnürte. Sie

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