Der Club der Lust
und musste grinsen. Hauptsache war doch, dass sie ihn gefickt hatte. Auf dem Küchenfußboden. Zweimal. Das erste Mal war sie die Reiterin gewesen. Doch nach diesem Höhepunkt hatte Steven sie mit erstaunlichem Durchhaltevermögen auf den Rücken gedreht und so lange durchgestoßen, bis es beiden noch einmal gekommen war. Quasials Dank hatte sie ihre Nägel tief in seine empfindlichen roten Pobacken gekrallt.
Nachdem sich beide wieder angezogen hatten, servierte Steven ihr stillschweigend etwas zu essen: ein ganz wunderbares Sandwich mit echter Butter und dickem, handgeschnittenem Schinken. Selbst der Kaffee war außergewöhnlich gut gewesen.
Nur das Allerbeste für dich, was, Lehrerchen? Natalie lächelte erneut und war recht zufrieden, dass sie selbst auch in diese Kategorie fiel. Steven hatte zwar nicht viel gesagt, aber sein ganzes Verhalten war das eines Mannes gewesen, der gerade einen gewaltigen elektrischen Schlag bekommen, ihn aber durchaus genossen hatte. Natalie war sich sicher, dass selbst die Schläge genau das gewesen waren, was er wollte.
Und er hatte sich nicht nur mit ein bisschen Hilfe in der Bibliothek, einem köstlichen Essen und zwei erstklassigen Orgasmen revanchiert. Er hatte sich auch die recherchierten Namen der Firmen angesehen und gesagt: «Ich kenne jemanden, der für
Ainsley Rose
arbeitet. Er ist dort Büroleiter. Wenn du willst, sage ich ihm, dass er sich mal bei dir melden soll.»
Daran musste Natalie denken, während sie nach Pattis Auto suchte und es schließlich auch fand. Sie nahm zwar nicht an, dass Steven Small Freunde auf höherer Ebene hatte, doch selbst die winzigste Hintergrundinformation könnte hilfreich sein.
«Mist! Verdammt!»
Während sie auf den Fahrersitz rutschte, fiel ihr etwas überaus Wichtiges ein. Da sie die Autotür noch nicht geschlossen hatte, hallten ihre Flüche im Parkhaus wider und brachten ihr den vorwurfsvollen Blick einer Mutter ein, die gerade ein paar Kleinkinder in ihren Wagen verfrachtete.
Der Lehrer hatte sie gar nicht nach ihrer Telefonnummer gefragt und wusste auch nicht, wo sie wohnte. Sie und er waren durch den Sex noch eindeutig zu abgelenkt gewesen, um an diese kleine Nebensächlichkeit zu denken. Aber wie sollte sein Freund sieanrufen können, wenn Steven ihm nicht einmal ihre Nummer geben konnte?
Natalie zog kurz in Erwägung, sofort zurückzufahren und Steven ihre Telefonnummer zu geben, aber als sie sich an einer Kreuzung für einen Weg entscheiden musste, zog sie es doch vor, zurück zu Patti zu fahren. Was zwischen ihr und Steven Small geschehen war, verlangte nach einem gehörigen räumlichen Abstand. Natalie brauchte Zeit, um nachzudenken und die Geschehnisse zu analysieren. Und um herauszufinden, wieso sie den scheuen Mann so sehr mochte. Außerdem konnte sie ja auch
seine
Nummer herausfinden. Sei es im Telefonbuch oder auf anderem Weg. Das wäre auch viel einfacher, als ihm gleich jetzt einen weiteren Besuch abzustatten. Es würde doch nur in einer weiteren Fickerei enden. Und wurde es jetzt nicht langsam Zeit, sich auf ihren Job zu konzentrieren, anstatt sich weiteren Ablenkungen hinzugeben? Wie zum Beispiel Männern? Oder besser gesagt, versautem Sex mit Männern?
Als Natalie vor Pattis Haus vorfuhr und nichts von Dysons Van zu sehen war, stieß sie einen erleichterten Seufzer aus. Eine weitere Ablenkung, die sie umgehen konnte. Außerdem wurde es Zeit für ein ernsthaftes Gespräch mit Patti. Und zwar unter vier Augen.
«Danke, meine Liebe. Mission erfüllt. Zumindest teilweise», drang eine männliche Stimme durch den Hörer.
«Gut! Heißt das, ich bekomme jetzt endlich mein Auto wieder? Ich sitze hier nämlich schon den ganzen Tag fest und hätte es gut brauchen können.»
«Ich bitte tausendmal um Entschuldigung, Pattilein», sagte die altbekannte Stimme und klang dabei nicht im Mindesten reuevoll. «Aber ich hab dir doch schon so oft gesagt, dass du jederzeit ein zweites Auto haben kannst. Schließlich arbeitest du hart genug.»
«Schwätzer», erwiderte Patti vergnügt. Die Neugierde verbot ihr, lange böse zu sein. «Dieses ‹Mission erfüllt›-Gerede – heißt das, ihr hattet wieder Sex?»
«Das kann man wohl sagen …»
Patti spürte einen Hauch tiefster Befriedigung in der Stimme ihres Gesprächspartners, die ihre Neugierde noch größer werden ließ. Was hatte ihre Schwester nur getrieben? Gestern Abend hatte sie doch noch völlig schockiert ausgesehen.
«Hey! Ein paar Details hätte ich schon
Weitere Kostenlose Bücher