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Der Club der Serienkiller

Der Club der Serienkiller

Titel: Der Club der Serienkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Povey
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wird rot vor Zorn.
    »Hör zu, ich bin nur deshalb darauf zu sprechen gekommen, weil Miss Lombard ziemlich irritiert darüber war, wie der Club geführt wird.« Cher ist ganz versessen darauf, ihren Standpunkt darzulegen.
    »Stellst du damit meine Position als Präsident in Frage?«
    »Natürlich nicht, Mr. Curtis.«
    »So hört es sich für mich aber an. Als wolltest du mir die Schuld für den Mitgliederschwund zuschieben.«
    »Du musst dich wirklich nicht verteidigen.«
    »Hey, wenn mich jemand angreift, verteidige ich mich - okay?«

    »Ich denke nur, wir brauchen etwas frischen Wind... ein wenig Abwechslung.«
    Ich merke, wie aufmerksam Betty die Diskussion verfolgt, die um sie herum aufbrandet. Heute Abend sieht sie wie das blühende Leben aus, und jetzt kapiere ich, was Chuck neulich meinte, als er sagte, dass sie mich mag. Sie schaut immer wieder zu mir herüber - ja, sie verschlingt mich fast mit ihrem Blick.
    »Ich könnte ein paar Witze erzählen.« Burt nutzt jede Gelegenheit, um sich ins Rampenlicht zu stellen, und ich bin froh, dass Tony ihn völlig ignoriert, während er uns der Reihe nach mustert.
    »Hat irgendjemand mitgekriegt, dass Carole unzufrieden war?«, fragt er.
    »Man brauchte ihn sich doch nur anzusehen. Diesen stinkenden Nichtsnutz.« Tallulah steckt sich eine Zigarette an, leckt über ihre Finger und löscht damit die Streichholzflamme.
    Tony ist fest entschlossen, eine Antwort auf seine Frage zu bekommen. »Mochte er den Club oder nicht?«
    Ich hole tief Luft und hebe langsam meine Hand. Plötzlich sind alle Augen auf mich gerichtet, und das macht mich nervös. »Äh... Ich habe mit ihm gesprochen... und zwar auf dem letzten Treffen. Ich sag das echt nur ungern, Tony, aber er war ziemlich genervt davon, wie die Dinge hier laufen.«
    »So, war er das, ja? Und worüber genau hat sich diese Hackfresse ausgeheult, Mr. Secretary?« Tony beugt sich zu mir herüber, sodass ich mir schnell etwas einfallen lassen muss.

    »Er meinte nur, dass er vielleicht dem Club den Rücken kehrt und sich anderen Dingen zuwendet. Und dass er es hasst, wie ihn die Medien nennen.«
    »Ich hab ihm den Namen ›Hirnzombie< nicht verpasst.«
    »Das nicht, aber das hat irgendwie beigetragen zu seiner... na ja, zu seiner allgemeinen Unzufriedenheit. Ich denke, er hätte sich was Geschmackvolleres gewünscht.« Im Club herrscht inzwischen eine ziemlich miese Stimmung.
    »Er weiß doch, wie das läuft. Wenn man den richtigen Spitznamen haben will, muss man ihn auf das Opfer schreiben. Jeder weiß das.«
    »Ich bin froh, dass er nicht mehr kommt. Sein Atem stank schlimmer als ein verwester Iltis.«
    Tony lehnt sich zurück und kaut auf dem gegrillten Rippchen eines Clubmitglieds herum, er lutscht so laut die Soße vom Knochen, dass eine Gruppe Männer am anderen Ende des Raums herüberschaut.
    Sie sehen aus wie ein Rateteam, das erwartungsvoll einem Quiz entgegenfiebert - allesamt eifrig grinsend. Mir fällt auf, dass Betty einen dieser Spinner besonders ins Auge gefasst hat, ein bisschen wie eine Löwin, die ihre Beute ins Visier nimmt.
    »Okay, Carole hat sich also aus dem Staub gemacht. Na und? Ich persönlich bin froh, dass er die Kurve gekratzt hat.« Tony streicht sich mit den Händen über die Oberschenkel. »Abschaum wie ihn brauchen wir hier nicht.«
    Mein Puls beruhigt sich allmählich, und ich
kann mich entspannen und das Treffen wieder genießen.
    »Aber was ist mit den anderen?«
    Plötzlich werde ich von einem inneren Frösteln gepackt, und mein Puls jagt hoch auf zweihundert. Auf eins kann man sich stets verlassen: dass Richard Burton kräftig ins Fettnäpfchen tritt. Rich the Bitch nenne ich ihn insgeheim, weil die Rundungen an seinem Oberkörper verdächtig nach Brüsten aussehen; die Sache hat mich so sehr beschäftigt, dass ich ihn ernsthaft gefragt habe, ob er womöglich der weltweit erste hermaphroditische Serienkiller ist. Richard hat sich zwar dagegen verwahrt - etwas zu vehement, wie ich finde -, aber ich fürchte, dass er mich nicht vom Gegenteil überzeugen kann, egal wie sehr er auch über seine Drüsenprobleme jammert.
    »Was ist mit denen?«, sage ich ein wenig vorschnell und rudere rasch zurück. »Hey... wie Tony gesagt hat - wer braucht so jemanden schon?« Dann kichere ich leise. »Wer braucht schon so einen Abschaum?«
    »Aber warum kommen sie nicht mehr?« Richard ist ein Landei aus einem Provinznest, er redet langsam, ist schwer von Begriff und eine absolute Nervensäge. »Errol Flynn

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