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Der Club der Serienkiller

Der Club der Serienkiller

Titel: Der Club der Serienkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Povey
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gibt es kein Zurück mehr.
    »Hallo? Ist da jemand?« Carole marschiert ins Wohnzimmer und schaltet die Stehlampe an. Das ist gut. Gedämpftes Licht ist immer gut. Deckenlampen sind meist ziemlich grell, gedämpftes Licht hingegen sorgt für eine geheimnisvolle Stimmung und Nuancen wie in einem SchwarzWeiß-Noir-Film. Die echte Carole Lombard hätte ihre Freude daran gehabt.
    Carole stößt einen Piff aus. »Komm her, miez miez... Hey... miez miez?«
    Ich hole ein letztes Mal ruhig Luft, dann trete ich aus dem Badezimmer und halte meine Hände in die Höhe, so als wäre ich unbewaffnet und harmlos. »Carole, ich habe über das nachgedacht, was du vorhin im Club gesagt hast.«
    Wie vom Blitz gerührt steht Carole da, völlig fassungslos.
    »Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass du ziemlich danebenliegst. Ziiiiemlich daneben.«
    »Was hast du hier zu suchen?« Er wirkt jetzt gar nicht mehr wie der Klugscheißer, den er sonst immer
gibt. »Bist du hier eingebrochen, du kleines Arschloch?«
    »Warte, du verstehst das ganz falsch. Intelligenz und Erkenntnis sind genauso viel wert wie eine Mücke in einem Tornado. In Wirklichkeit sind wir alle bedeutungslos.«
    »Du hast zehn Sekunden Zeit für eine Erklärung, Douglas.« Carole wird jetzt wütend und mehr als nur ein bisschen nervös, und er wird wie alle großen Pseudointellektuellen in Stresssituationen reagieren. Er wird sich auf mich stürzen wie ein tollwütiger Hund.
    »Ich hab’s dir gerade erklärt. Vielleicht hast du ja nicht ganz kapiert, was ich meine. Lass es mich also noch mal für Laien erklären.«
    Dann geht alles ganz schnell. Carole kriegt einen Wutanfall und geht auf mich los. Doch ich bin zu schnell und zu gelenkig, ich weiche ihm aus und greife nach einem Buch auf seinem Couchtisch, einem dicken, schweren Schinken mit dem Titel Klüger, schlagfertiger, selbstbewusster! Wie Sie Ihr Leben in den Griff kriegen. Ich hole damit aus und knalle es Carole auf den Hinterkopf. Ich erwische ihn so heftig, dass seine dritten Zähne herausfliegen und fast das Porträt von jemandem treffen, der Einstein verdächtig ähnelt. Carole hält für einen Moment inne, wahrscheinlich aus purer Verlegenheit, auf jeden Fall lang genug, dass ich mich einen Schritt weiter vom elektrischen Stuhl entfernen kann.
    Nüchtern betrachtet, hätte aus Carole nie ein richtig schlauer Bursche werden können, selbst wenn jemand aufkreuzen und ihm die Intelligenz
einprügeln würde. Genau das habe ich mit einem übergroßen Band der Encyclopedia Britannica vor. Mir macht das hier wirklich keinen Spaß, doch immerhin entdecke ich eine rausgefallene Seite über afrikanische Termiten, die tatsächlich sehr viel interessanter sind, als man meint.
    Später, als ich alle meine Spuren in Caroles Apartment beseitige, finde ich das Gebiss wieder. Ich kann nicht widerstehen und tue so, als würde ich mich mit Caroles dritten Zähnen unterhalten, indem ich sie klappernd öffne und schließe, als wäre ich Gast bei Letterman.
    »Nun, Dougie... erzählen Sie uns etwas über Ihren Kreuzzug.«
    »Tja, Dave... das ist ziemlich schwer zu erklären. Die Idee stammt eigentlich nicht von mir, um ehrlich zu sein.«
    »Kommen Sie, stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel. Sie werden es schaffen, und man wird Sie zweifellos als Held feiern.«
    »Ach ja? Wie kommen Sie darauf?«
    »Sie befreien die Welt von Serienmördern. Wenn Sie fertig sind, wird keiner mehr von ihnen übrig sein. Dank Ihres Einsatzes wird Amerika wieder etwas ruhiger schlafen können.«
    »Ein Held? Ich?« »Aber sicher, Dougie. Man wird Bücher über Sie schreiben und Filme drehen, die Frauen werden Ihnen zu Füßen liegen. Sie werden berühmt, und selbst ich werde mich für ein Autogramm anstellen müssen.«
    »Meine Güte. So habe ich das noch gar nicht gesehen.«

    »Machen wir uns nichts vor. Sie, Sir, werden der nächste große amerikanische Held sein. Das heißt in Ihrem Fall, der nächste kleine amerikanische Held.«
    »Auweia, Dave - geben wir dem Publikum Zeit für ein bisschen spöttisches Gelächter, oder?«
    »Tut mir leid, Dougie... Entschuldigung. Beschweren Sie sich bei meinen Autoren. Die Jungs sind hiermit gefeuert.«
    »Ich werd dafür sorgen, dass sie ein Autogramm kriegen, bevor sie ihre Sachen packen.«
    Ich trete neben Caroles Leiche und stopfe die Zähne zurück in seinen Mund. Allerdings stecke ich sie mit der Vorderseite zuerst hinein, sodass sie in den Hals zeigen. Ich habe Mühe, ein leises Kichern zu

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