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Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Sie …?«, setzte Trev an.
    »Nein, es waren einfach nur riesengroße Melonen. Die grünen. Ein bisschen warzig waren sie auch. Offensichtlich hat sie bei einem Melonenzüchterwettbewerb gewonnen, aber in der Bildunterschrift stand, dass sie jetzt Angst hat und nicht weiß, ob sie noch gut schlafen kann, wo doch jetzt die Orks in die Stadt kommen.«
    »Hat Lord Vetinari schon etwas dagegen unternommen?«
    »Davon habe ich noch nichts gehört«, sagte Ponder. »Ach ja, und Ba-babbel möchte Herrn Nutt interviewen. Für die Lifestyle-Rubrik.« Er sprach die Worte aus, als wollte er sie möglichst auf Armlänge von sich halten.
    »Sind denn Leute zum Training erschienen?«, fragte Nutt ruhig.
    »Aber ja. Sie treten sich förmlich auf die Füße.«
    »Dann wollen wir sie auch trainieren«, sagte Nutt. »Und keine Angst, ich drehe niemandem den Kopf ab.«
    »Nein, mach keine Witze darüber!«, sagte Glenda. »Ich glaube, dass das ganz böse ausgehen kann.«
    »Wir wissen, dass irgendwas mit den anderen Mannschaften vor sich geht«, sagte Ponder. »In der Nacht hat es auch viele Schlägereien gegeben.«
    »Weshalb denn?«
    »Es ging darum, wer gegen uns antritt.« Ponder blieb stehen und musterte Nutt von oben bis unten. »Kommandeur Mumm von der Stadtwache ist wieder in der Stadt und würde dich am liebsten einsperren«, sagte er. »Natürlich nur in Schutzhaft, wie er sagt.«
    »Sie meinen, ihn irgendwohin tun, wo ihn alle finden können?«, fragte Glenda.
    »Ich halte die Gefahr, dass eine aufgebrachte Meute den Pseudopolis Yard stürmt, für ziemlich gering«, sagte Ponder.
    »Schon, aber er würde eingesperrt. Das ist der springende Punkt. Er würde eingesperrt, und die Wachen quatschen wie alle anderen auch. Der Ork würde ins Gefängnis gesteckt, und wenn die Leute nicht wissen, warum, dann denken sie sich was aus, so sind die Leute nun mal. Könnt ihr Zauberer denn nichts dagegen unternehmen?«
    »Schon«, antwortete Ponder. »Wir können so gut wie alles, aber die Ansichten der Leute können wir nicht verändern. Wir können sie nicht vernünftig zaubern. Glaub mir, wenn das ginge, hätten wir es schon vor sehr langer Zeit getan. Mithilfe von Magie könnten wir die Leute daran hindern, sich zu prügeln, aber was dann? Dann müssten wir immer mehr und immer mehr Magie einsetzen, um sie daran zu hindern. Wir müssten ständig Magie anwenden, um sie daran zu hindern, dumm zu sein. Wo soll das alles enden? Deshalb sorgen wir dafür, dass es gar nicht erst so weit kommt. Deshalb gibt es die Universität. Genau das tun wir hier. Wir sitzen nicht einfach herum und tun nichts, weil in der Vergangenheit schon hundertfach bewiesen wurde, dass man, sobald man über das Abrakadabra und das Hoppla-ich-verwandle-die-Tauben-eben-mal-in-Tischtennisbälle hinaus ist, mehr Probleme an den Hals kriegt, als man lösen kann. Es war schon schlimm genug, brütende Tischtennisbälle auf dem Dachboden vorzufinden.«
    »Brütende Tischtennisbälle?«, fragte Trev.
    »Ich möchte nicht weiter darüber reden«, sagte Ponder düster.
    »Ich weiß noch, als einer von euch Zauberern mitten in der Nacht Hunger bekam und sich eine Ofenkartoffel zaubern wollte«, sagte Glenda.
    Ponder erschauerte. »Das war der Quästor«, sagte er. »Er hat manchmal Probleme mit den Dezimalstellen.«
    »Ich kann mich noch an die vielen Schubkarren erinnern«, sagte Glenda, die sich ein bisschen über Ponders Verlegenheit amüsierte. »Es dauerte tagelang, bis das Zeug endlich draußen war. Ich habe gehört, dass wir alle Bettler der Stadt und jede Schweinezucht von hier bis nach Sto Lat noch wochenlang damit versorgt haben.«
    Ponder hätte sich beinahe gewichtig geräuspert. »Ja, ganz recht, das wäre ein Beispiel dafür, warum wir überaus vorsichtig sein müssen.«
    »Trotzdem findet morgen ein Spiel statt, und ich würde mein Trainingsprogramm gerne noch abschließen«, sagte Nutt.
    »Ach ja, da wäre noch ein weiteres Problem. Du weißt doch, dass Lord Vetinari das Hippodrom für das Spiel freigegeben hat? Einige Mannschaften absolvieren ihr Training bereits dort, ein bisschen hin und her kicken und so weiter. Es dreht sich alles darum, wer gegen die Unsichtbaren Akademiker antreten soll.«
    »Aber das ist doch auf der anderen Seite der Stadt«, sagte Glenda.
    »Kommandeur Mumm hat uns zugesichert, dass die Wache eine Eskorte bereitstellt«, sagte Ponder. »Nur zum Schutz, ist ja klar.«
    »Wessen Schutz?«, fragte Glenda. »Sie sehen doch, was hier los

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