Der Club der unsichtbaren Gelehrten
sehr zerzausten Haaren heraus und sagte: »Hmm, sieht ganz so aus. Am besten, wir schleichen uns durch den Hintereingang rein.«
»Wir könnten auch in der Kutsche bleiben und bis zum Postamt weiterfahren«, sagte Glenda.
»Nein«, sagte Trev. »Wir haben nichts Schlimmes getan.«
Als sie von der Kutsche stiegen, sagte ein kleiner Junge zu Nutt: »Bist du wirklich ein Ork?«
»Ja«, antwortete Nutt, während er Glenda beim Herabsteigen behilflich war. »Ich bin ein Ork.«
»Cool! Hast du schon mal jemandem den Kopf abgedreht?«
»Ich glaube nicht. Daran könnte ich mich bestimmt erinnern«, sagte Nutt.
Damit erntete er zwar keinen Applaus, aber doch ein gewisses Maß an Zustimmung unter einigen der Schaulustigen. Es liegt an seiner Stimme, dachte Glenda. Er klingt noch vornehmer als ein Zauberer. Man kann sich einfach nicht vorstellen, dass eine solche Stimme jemandem die Hände um den Kopf legt.
In diesem Augenblick ging das hintere Tor auf, und Ponder Stibbons kam eilig herausgelaufen. »Wir haben euch vom Saal aus gesehen«, sagte er und packte Nutt. »Kommt schnell rein. Wo seid ihr bloß gewesen?«
»Wir mussten nach Sto Lat«, sagte Trev.
»Aus geschäftlichen Gründen«, sagte Juliet.
»Aus persönlichen Gründen«, sagte Glenda und funkelte Ponder an. »Gibt’s etwas dagegen einzuwenden?«
»Heute Morgen hat etwas in der Zeitung gestanden. Seitdem ist die Stimmung hier ziemlich mulmig«, sagte Ponder und zog sie hinter sich her in die verhältnismäßig sicheren unterirdischen Gewölbe.
»Haben die was Hässliches über Herrn Nutt geschrieben?«, wollte Trev wissen.
»Nicht direkt«, antwortete Ponder. »Der Herausgeber der Times ist höchstpersönlich hergekommen, er hat um Mitternacht hier angeklopft und wollte den Erzkanzler sprechen. Er wollte alles über dich erfahren.« Die letzten Worte waren direkt an Nutt gerichtet.
»Jede Wette, dass der verflixte Ottomy es ihnen gesteckt hat«, brummte Glenda. »Was haben sie unternommen?«
»Na ja, ihr könnt euch ja bestimmt noch an den Ärger neulich mit der Medusa auf der Wache erinnern«, fing Ponder an.
»Schon, aber darum habt ihr Zauberer euch doch gekümmert«, sagte Trev.
»Trotzdem. Niemand lässt sich gern in Stein verwandeln, nicht mal für eine halbe Stunde.« Ponder seufzte. »Die Times hat einen ihrer durchdachteren Artikel gebracht. Ich finde ihn nicht einmal so schlecht. Darin wird der Erzkanzler zitiert, der sagt, Herr Nutt sei ein ordentlich arbeitendes Mitglied der Belegschaft unserer Universität, und bis jetzt sei es noch nicht vorgekommen, dass jemandem ein Bein ausgerissen wurde.«
»So haben sie es ausgedrückt?«, fragte Glenda mit weit aufgerissenen Augen.
»Ach, so was kennt man doch, wenn man öfters Zeitung liest«, sagte Ponder. »Ich glaube wirklich, dass sie es für ihre Aufgabe halten, die Leute zu beruhigen, indem sie sie zuerst einmal darüber informieren, weshalb sie völlig aus dem Häuschen geraten und sich schrecklich Sorgen machen sollten.«
»Allerdings, das habe ich auch schon festgestellt«, sagte Glenda. »Weshalb sollten die Leute sich sonst auch Sorgen machen, wenn man ihnen nicht erzählte, warum eigentlich?«
»Na ja, es war nicht ganz so schlimm«, sagte Ponder, »aber ein paar von den anderen Zeitungen haben es übernommen und einige der Tatsachen sehr … elastisch bearbeitet. Im Kurier steht, Nutt würde die Fußballmannschaft trainieren.«
»Das stimmt doch«, sagte Glenda.
»Na ja, eigentlich mache ich das. Ich habe diese Aufgabe nur an ihn delegiert. Ich hoffe, dass das klar ist. Wie auch immer, jedenfalls haben sie eine Karikatur dazu veröffentlicht.«
Glenda legte eine Hand über die Augen. Sie verabscheute Karikaturen in Zeitungen. »Mit einer Fußballmannschaft aus lauter Orks?«, fragte sie.
Ponder schaute sie beinahe bewundernd an. »Stimmt«, sagte er. »Außerdem stand da ein Artikel über Vetinaris Politik der offenen Tür und dass sie wichtige Fragen aufwerfe, wobei gleichzeitig berichtet wurde, dass die Gerüchte, Herr Nutt habe in Ketten gelegt werden müssen, höchstwahrscheinlich falsch seien.«
»Was ist mit dem Kittchen-Kurier?«, wollte Glenda wissen. »Die schreiben doch nur Sachen, wenn es um Blut und grässliche Morde geht.« Sie hielt kurz inne und fügte dann hinzu: »Oder zeigen Bilder von Mädchen ohne ihre Leibchen an.«
»Ja, stimmt«, sagte Ponder, »da war ein ziemlich grobkörniges Bild von einer jungen Dame mit riesengroßen Melonen drin.«
»Meinen
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