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Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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quatschen. Muss noch mit der Mannschaft reden. Die Taktik für morgen besprechen.«
    Es gibt immerhin einen Schiedsrichter, dachte Trev. Die Wache wird hier sein. Lord Vetinari wird hier sein. Dummerweise wird Andy Shank auch hier sein, und Nutt braucht mich als Assistenten, deshalb muss ich auch hier sein. Wenn alles schiefgeht, möchte man wirklich nicht hier unten in der Arena sein, und genau dort werde ich sein.
    »Und falls du dich fragst, wo dein kleines dummes Mädchen ist, die ist dort hinten bei der Dicken. Ehrlich, was denkst du eigentlich von mir?«
    »Nichts, bis zu dem Moment, in dem du das gesagt hast«, sagte Trev. »Jetzt schon.«
    »Schöne Grüße an den Ork«, sagte Andy. »Tut mir leid, dass er der letzte ist.«
    Sie spazierten davon, und Trev war schnell genug, um Frau Atkinsons Stock auszuweichen, der nach seinem Bein stach.
    Du musst Juliet finden. Du musst Nutt finden. Du musst Glenda finden. Du musst Hilfe suchen. Du musst dir eine Fahrkarte nach Viericks kaufen.
    Trev hatte sich noch nie geprügelt. Noch nie richtig geprügelt. Klar hatte es Zeiten gegeben, in jüngeren Jahren, als er ab und zu in eine Auseinandersetzung hineingezogen wurde; damals war es klug, zu einer Gruppe anderer Jugendlicher zu gehören und eine provisorische Waffe in der Hand zu haben. Er war offensichtlich überall dabei gewesen, hatte groß rumgebrüllt und sich dann mitten ins Gewühl gestürzt, aber eigentlich war er nie im Zentrum des Geschehens. Er könnte zur Wache gehen und ihnen sagen … dass Andy ihm gedroht hatte? Andy bedrohte einen immer. Wenn es im Gedränge Ärger gab, wie es manchmal vorkam, wenn zwei Fanblöcke aneinandergerieten, gab es immer einen Wald aus Beinen, durch den man wegtauchen konnte, und einmal, als Trev richtig verzweifelt war, auch eine Reihe von Schultern, über die man wegrennen konnte … Was dachte er da? Er würde nicht da sein. Er würde nicht spielen. Er hatte es seiner alten Mama versprochen. Jeder wusste, dass er es seiner alten Mama versprochen hatte. Er würde gerne spielen, aber das würde seine alte Mama nicht wollen. Es war, als hätte ihm seine alte Mama eine Entschuldigung geschrieben: Lieber Andy, bitte erstich Trevor heute nicht, denn er hat versprochen, nicht zu spielen.
    Er blinzelte die Vorstellung weg, dass ein Messer bereits auf ihn zuwirbelte, und hörte Nutts Stimme sagen: »Oh, ich habe schon von Ba-babbel gehört.« Da waren Glenda und Juliet und Nutt und Juliet und eine leicht irritierte junge Dame mit einem Notizbuch und Juliet. Dort stand auch Juliet, aber sie war nicht leicht zu bemerken, weil dort auch noch Juliet stand.
    »Sie hat gesagt, dass sie einen Artikel schreiben will«, sagte Glenda, die die Journalistin mit Sicherheit abgefangen hatte. »Sie heißt Fräulein …«
    »Roz«, sagte das Mädchen. »Die ganze Stadt redet von Ihnen, Mister Nutt. Würden Sie mir bitte ein paar Fragen beantworten? Unsere Leserschaft will immer total up to date sein.« 18
    »Ja?«, sagte er.
    »Wie fühlt man sich als Ork, Mister Nutt?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Wie fühlt man sich denn als Mensch?«
    »Haben Ihre Erfahrungen als Ork die Art und Weise beeinflusst, wie Sie Fußball spielen?«
    »Ich spiele nur als Ersatzmann. Ansonsten bin ich lediglich der Trainer. Und, um Ihre Frage zu beantworten, ich bin mir nicht sicher, ob ich bis jetzt überhaupt allzu viele Erfahrungen als Ork gemacht habe.«
    »Aber Sie haben den Spielern geraten, den Gegenspielern den Kopf abzureißen?«, fragte das Mädchen und kicherte.
    Glenda machte den Mund auf, aber Nutt antwortete feierlich: »Nein, das würde gegen die Regeln verstoßen.«
    »Nach allem, was ich gehört habe, sind Sie ein sehr guter Trainer. Was meinen Sie, woher kommt das?«
    Trotz der offensichtlichen Dummheit der Frage schien Nutt eingehend darüber nachzudenken. »Man muss immer den Horizont der Möglichkeiten in Betracht ziehen«, sagte er dann langsam. »E pluribus unum, aus vielen wird das Eine, aber man könnte genauso gut behaupten, dass aus dem Einen viele werden, Ex uno multi, und tatsächlich, wie Von Sliss in Das Ausfließen der Wirklichkeit sagt, kann das Eine, wenn man es aufmerksam betrachtet, letztendlich auch das Viele in einer anderen Verkleidung sein.«
    Glenda schaute dem Mädchen ins Gesicht. Der Ausdruck hatte sich nicht verändert, ebenso wenig hatte sich der Stift auf dem Blatt bewegt. Nutt lächelte in sich hinein und fuhr fort: »Betrachten wir das nun sozusagen im Licht des mit

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