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Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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hoch im Kurs, die daran interessiert waren, ihr Eigentum zurückzukaufen.
    Heute war es voll, obwohl nirgendwo auch nur eine gestohlene Schaufel zu sehen war. Überall auf der Wiese kickten Leute Fußbälle durch die Gegend. Trevor entspannte sich ein bisschen. In der Ferne waren einige Spitzhüte zu sehen, niemand schien damit beschäftigt zu sein, jemanden umzubringen. »Kuckuck! Wie geht’s denn so?«
    Er korrigierte seine Blickrichtung nach unten und sagte: »Hallo, wie geht’s, Schnapper?«
    »Hab gehört, dass du irgendwie mit den Unsichtbaren Akademikern zusammenhängst«, sagte Treibe-mich-selbst-in-den-Ruin-Schnapper, der geschäftstüchtigste, aber unerklärlicherweise erfolgloseste Geschäftsmann der Stadt.
    »Erzähl mir nicht, dass du hier Pasteten verkaufen willst.«
    »Ach was«, sagte Schnapper. »Hier treiben sich heute viel zu viele Amateure herum. Ich rühre meine Pasteten doch nicht aus einem Haufen Abfall zusammen, um sie dann einem Haufen betrunkener alter Fußballfans anzudrehen.«
    »Deine Pasteten sind also für …?« Trev ließ die Frage mit einer Schlinge am Ende in der Luft hängen.
    »Ist doch egal. Pasteten sind so was von gestern«, sagte Schnapper abwinkend. »Ich fange noch mal ganz von vorne an, und zwar mit Fußball-Fanartikeln.«
    »Was ist das denn?«
    »Sachen wie Mannschaftstrikots mit echten Unterschriften drauf und so was. Kuck mal, hier.« Aus dem großen Korb, den er um den Hals trug, zog Schnapper eine kleinere Version des Fußballs, ungefähr halb so groß wie normal und sehr schlampig aus Holz geschnitzt, heraus. »Siehst du die weißen Stellen? Da kann die Mannschaft drauf unterschreiben.«
    »Du lässt sie also vorher signieren, ja?«
    »Nö, eigentlich nicht, ich glaube, das wollen die Leute lieber selbst machen. Die persönliche Note, verstehst du?«
    »Dann sind es eigentlich bloß bemalte Holzfußbälle und sonst nichts?«, sagte Trev.
    »Aber authentisch!«, rief Schnapper. »Genau wie die Hemden. Willst du eins? Für dich fünf Dollar, auch wenn ich mich dabei selbst in den Ruin treibe.« Er zog ein billiges rotes Baumwollteil hervor und wedelte aufgeregt damit herum. »Was soll das denn sein?«
    »Das Trikot von deiner Mannschaft, stimmt’s?«
    »Mit zwei großen gelben Us vorne drauf?«, fragte Trev. »Das stimmt nicht! Unser Trikot hat zwei ineinandergeschobene Us auf der linken Brust, wie ein Abzeichen. Richtig elegant.«
    »Ist ja ganz ähnlich«, sagte Schnapper ein wenig verschnupft. »Fällt doch keinem auf. Außerdem muss ich den Preis niedrig halten, für die Kinder.«
    Er beugte sich näher heran. »Kannst du mir irgendwas über das Spiel morgen verraten, Trev? Sieht aus, als würden die Mannschaften ein ziemlich brutales Team zusammenstellen. Ob Vetinari diesmal mit seinem Willen nicht durchkommt?«
    »Wir spielen morgen ein Klassespiel, wirst schon sehen«, sagte Trev.
    »Sehr gut! Wenn ein Likely mitspielt, kann man nicht verlieren, stimmt’s?«
    »Ich helfe nur ein bisschen am Rande aus. Ich spiel nicht selbst. Hab ich meiner alten Mutter versprochen, nachdem Dad gestorben ist.«
    Schnapper schaute sich im gut gefüllten Stadion des Hippo um. Er schien, außer den nächsten Dollar zu verdienen, noch etwas anderes auf dem Herzen zu haben. »Was passiert, wenn ihr verliert?«, fragte er.
    »Es ist doch nur ein Spiel«, sagte Trev.
    »Schon, aber Vetinari hat sein ganzes Ansehen darauf gesetzt.«
    »Es ist ein Spiel. Eine Seite gewinnt, die andere verliert. Bloß ein Spiel.«
    »Viele Leute sehen das anders«, sagte Schnapper. »Sonst geht immer alles so aus, wie Vetinari es will«, fuhr er fort und schaute zum Himmel. »Und genau das ist der Zauber dabei, verstehst du? Alle denken, dass ihm immer alles gelingt. Was passiert, wenn er sich getäuscht hat?«
    »Es ist bloß ein Spiel, Schnapper, nichts weiter … Wir sehen uns noch.« Trev ging weiter. Auf einer Seite der Arena wurden Holztribünen mit mehreren Sitzreihen aufgebaut, und da es sich um Ankh-Morpork handelte, kamen überall dort, wo sich mehr als zwei Leute zusammenrotteten, gleich Tausende dazu, um zu sehen, warum.
    Da hinten war auch Ponder Stibbons, der mit einigen Mannschaftsführern an einem langen Tisch saß. Ah ja, das Regelkomitee. Davon war bereits gesprochen worden. Selbst nachdem die Regeln niedergeschrieben und die Hälfte davon ohnehin so alt wie das Spiel selbst waren, gab es noch etliche Dinge, die geklärt werden mussten. Als er am Tisch eintraf, hörte er Ponder sagen:

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