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Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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sprechen«, hörte Trev das Mädchen sagen, als sie an Juliet vorüberging, ohne auf sie zu achten. »Aber alle sagen, dass sie sich irgendwo versteckt.«
    Er ging rasch hinüber und zog die anderen beiden dicht an sich heran. »Morgen gibt es Mord und Totschlag«, sagte er. »Die Zauberer dürfen keine Magie anwenden, und Ankh-Morpork United besteht aus den fiesesten, brutalsten Saukerlen, die man außerhalb des Kittchens finden kann.«
    »Dann müssen wir unsere Taktik entsprechend ändern«, sagte Nutt.
    »Spinnst du? Ich rede hier von Leuten wie Andy, Nutt. Und der ist womöglich nicht mal der Schlimmste.«
    »Aber alles ist eine Frage der Taktik. Ein gewisser Respekt vor den Stärken und Schwächen und die überlegte Anwendung dieses Wissens«, erwiderte Nutt.
    »Hör mal zu«, sagte Trev. »Für so was dürfte nicht genug Zeit sein.«
    »Wenn ich zitieren darf …«, fing Nutt an.
    »Ich hab gesagt, hör mal zu! Kennst du irgendwelche Zitate von Leuten, die von hinten ein Messer zwischen die Rippen gekriegt oder in die Ei …« Er unterbrach sich kurz und fuhr dann fort: »Die getreten werden, wenn sie am Boden liegen. Kennst du welche? Denn genau darüber solltest du jetzt nachdenken.«
    »Die Wache passt auf«, sagte Nutt.
    »Die gehen mit komplizierten Ereignissen normalerweise so um, dass sie alle zu Boden werfen«, sagte Trev. »Das macht die Sache einfacher.«
    »Ich habe das sichere Gefühl, dass wir im Fußball jede Mannschaft schlagen können«, sagte Nutt beschwichtigend.
    Trev schaute sich verzweifelt um, als hoffte er jemanden zu finden, der irgendetwas davon kapierte, was er sagte. »So funktioniert das nicht! Es geht hier nicht um Fußball!«
    »Ich glaube nicht, dass ich sehen möchte, wie sich jemand wehtut«, sagte Juliet.
    »Dann wirst du die Augen zukneifen müssen«, sagte Trev. »Nutt, du glaubst, dass alles nett und sportlich zugehen wird, weil das neue Fußballspiel so entworfen worden ist, aber das da draußen sind immer noch die gleichen Leute wie früher. Weißt du, was ich glaube?«
    »Mein Dad hat gesagt, dass es für Vetinari nicht sehr gut aussehen wird, wenn die Akademiker verlieren«, sagte Juliet.
    »Und? Wird er sich darüber freuen?«, fragte Trev.
    »Ich denke schon, ja, aber sogar Dad sagt, dass es vielleicht besser ist, diesen verdammten Vetinari zu haben als sonst einen von diesen elenden Dreckskerlen, die wir vorher hatten.«
    Das liegt daran, dass die Stadt funktioniert, dachte Trev. Bevor Vetinari die Sache in die Hand genommen hatte – und niemand wusste genau, wie er das gemacht hatte –, war es in der Stadt drunter und drüber gegangen. Vetinari hatte dafür gesorgt, dass die Wache ordentlich arbeitete, er hatte den Krieg zwischen Zwergen und Trollen beendet. Er ließ die Leute machen, was sie wollten, vorausgesetzt, sie taten das, was er wollte. Und vor allem war die Stadt vollgestopft mit Leuten und Geld. Jeder wollte in Ankh-Morpork wohnen. Konnte man Vetinari wirklich abschütteln, bloß weil das mit dem neuen Fußballspiel nicht hinhaute? Die Antwort lautete natürlich ja – denn so waren die Leute nun mal.
    Trev teilte Glenda seine Bedenken mit, nachdem sie die verwirrte Roz außerhalb der Reichweite von Nutts Philosophie gebracht hatte. Glenda schaute ihn an und sagte: »Glaubst du, Vetinari weiß darüber Bescheid?«
    »Keine Ahnung«, sagte Trev. »Ich weiß, dass er angeblich überall seine Spitzel hat, aber ich weiß nicht, ob sie das schon mitgekriegt haben.«
    »Meinst du, jemand sollte es ihm sagen?«
    Trev lachte. »Was hast du vor? Sollen wir rüber zum Palast gehen, dort einfach reinspazieren und zu ihm sagen: ›Hören Sie mal, der Herr, es gibt da ein paar Dinge, die Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sind‹?«
    »Ganz genau«, antwortete Glenda.
     
    »Danke, Drumknott, das wär’s dann für den Augenblick«, sagte Vetinari.
    »Sehr wohl, Euer Lordschaft«, sagte Drumknott. Er nickte Lady Margolotta zu und ölte seinen Weg geräuschlos nach draußen.
    »Havelock, ich weiß Drumknotts Kompetenz sehr wohl zu schätzen, aber er scheint mir doch ein ziemlich eigenartiger kleiner Mann zu sein.«
    »Wäre es nicht eine komische Welt, wenn wir alle gleich wären, Madame? Auch wenn ich zugebe, dass es nicht sehr komisch wäre, wenn wir alle wie Drumknott wären. Aber er ist loyal und extrem vertrauenswürdig«, sagte Vetinari.
    »Hmm«, sagte Ihre Ladyschaft. »Verfügt er denn überhaupt über ein Privatleben?«
    »Ich glaube, er sammelt diverse

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