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Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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vorzubeugen.«
     
    »Verflixt und zugenäht!«, stieß Ridcully gedämpft hervor.
    Er ging zu seinem Kleiderschrank und kramte in der Tasche seines Hausrocks herum, fand jedoch nur einen Zettel:
     
    »Im Einklang mit Herrn Nutts Regeln, so wie von Ihnen bestätigt, Erzkanzler 19 , habe ich mir erlaubt, Ihre Pfefferminzbonbon für alle Fälle mitzunehmen.«
     
    »Himmel und Hölle!«, grunzte Ridcully in die Nachtluft. »Ich bin von Verrätern umgeben! Sie fallen mir in den Rücken, wo sie nur können!« Dann wanderte er untröstlich an seinem Bücherschrank vorbei und zog Boddrys’ Okkulten Ratgeber hervor, ein Buch, das er auswendig kannte. Und weil er das Buch auswendig kannte, öffnete es sich von allein auf Seite 14, die eine hübsche kleine Vertiefung offenbarte, mit einem Päckchen extra starker Lakritzbonbons, einer Unze Fröhlicher-Seemann-Pfeifentabak sowie einer Packung Wizzlas darin … und, wie sich herausstellte, einem kleinen Zettel:
     
    »Sehr geehrter Erzkanzler,
    ich habe es einfach nicht übers Herz gebracht.
    Frau Allesweiß.«
     
    Es schien dunkler zu sein als sonst. Normalerweise wurde den Anweisungen des Erzkanzlers Folge geleistet, und es kam den Mitgliedern der Unsichtbaren Akademiker vor, als sei jede Tür zugesperrt, ja geradezu dicht verrammelt, während sie nach einem Happen zu essen suchten. Alle Speisekammern waren abgeschlossen und zusätzlich gegen Zaubersprüche gesichert. Die Mannschaft trottete ratlos von einem Gang zum anderen.
    »Ich habe noch ein bisschen Pasta zum Aufwärmen in meinem Zimmer«, sagte Bengo Macarona. »Das hat mir meine Großmutter mitgegeben, als ich hierhergekommen bin. Die hält sich zehn Jahre lang, und meine Großmutter hat gesagt, dass sie in zehn Jahren noch genauso schmeckt wie jetzt. Bedauerlicherweise hat sie womöglich die Wahrheit gesagt.«
    »Wenn Sie sie holen, können wir sie in meinem Zimmer warm machen«, sagte der Dozent für neue Runen.
    »Wenn Sie wollen. Da sind allerdings Alligatorhoden drin, wegen der Nährstoffe. Die sind bei uns zu Hause sehr beliebt.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Alligatoren Hoden haben«, sagte der Dozent für neue Runen.
    »Jetzt nicht mehr«, sagte Brüller Nobbs (weder verwandt noch verschwägert).
    »Ich hab noch einen Keks, den könnten wir uns teilen«, sagte Ponder Stibbons. Sofort wurde er von den fragenden Blicken der anderen durchbohrt. »Nein«, sagte er, »ich habe nicht vor, die Befehle des Erzkanzlers rückgängig zu machen, jedenfalls nicht weiter als bis dahin. Davon will ich überhaupt nichts hören, meine Herren. Ohne Hierarchie wären wir hier überhaupt nichts.«
    »Der Bibliothekar hat bestimmt noch ein paar Bananen«, sagte Rincewind.
    »Sicher?«, fragte Macarona.
    »Ich glaube, für solche Fälle hat der Bibliothekar ein bestimmtes Motto: ›Wenn du mir meine Bananen wegnimmst, hole ich sie mir aus deinen kalten toten Händen zurück.‹«
    Trev, der in der Dunkelheit gelauert hatte, wartete, bis das Knurren ihrer Mägen in der Ferne verebbt war, dann schlich er sich eilig zur verriegelten Tür der Nachtküche zurück und klopfte leise an. »Sie wollen alle gemeinsam zur Bibliothek.«
    »Gut, ich glaube, dass er seine Bananen redlich mit ihnen teilt«, sagte Nutt.
    »Ich verstehe die ganze Aktion nicht so ganz«, sagte Glenda.
    »Sie sind Freunde, das ist der springende Punkt. Gefährten in der Not. Sie sind ein Team, eine Mannschaft. Das ist Fußball. Man muss eine Mannschaft dahin bringen, dass sie eine Mannschaft ist, dann habe ich auch kein Problem damit, dass sie morgen früh ein sehr ausgiebiges Frühstück zu sich nehmen.«
    Nutt verändert sich, dachte Trev. »Darf ich dich mal was Persönliches fragen, Nutt?«
    »Fast alle Fragen, die man mir stellt, sind persönlich, also von mir aus, Meister Trev.«
    »Also, äh, na schön. Manchmal siehst du groß aus und manchmal klein. Wie kommt das?«
    »Es ist etwas, das in uns eingebaut ist«, antwortete Nutt. »Ich glaube, es hängt damit zusammen, dass sich das morphische Feld zusammenzieht und ausdehnt, was wiederum Ihre Wahrnehmung beeinflusst.«
    »Wenn du wütend bist, siehst du sehr klein aus«, sagte Glenda.
    »Welche Größe habe ich denn jetzt?«
    »Ziemlich groß«, sagte Trev.
    »Gut«, sagte Nutt und nahm sich noch ein Stück Pastete. »Morgen will ich nämlich noch größer aussehen.«
    »Wir haben noch etwas zu erledigen«, sagte Trev. »Pepe will mir helfen. Er glaubt, dass ich in der Mannschaft mitspiele.«
    »Na ja, Sie

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