Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
spielen ja auch mit«, sagte Nutt.
    »Nein! Das weißt du auch! Ich habe es meiner alten Mutter versprochen, und ein Versprechen, das man seiner alten Mutter gegeben hat, darf man nicht brechen, die Götter seien ihrer Seele gnädig. Hast du die Schlüssel zum Weinkeller, Glenda?«
    »Glaubst du wirklich, das würde ich dir verraten, Trev Likely?«
    »Hab ich mir gleich gedacht. Ich brauche zwei Flaschen vom besten Brandy. Und, äh, würdet ihr beide bitte mitkommen? Ich glaube, Pepe meint es gut mit uns, aber er, ähm, na ja, ihr kennt ihn ja, es ist Mitternacht und so weiter.«
    »Ich glaube, ich kenne Pepe«, sagte Glenda.
     
    An der Hintertür von Shissa stand ein Wachmann, aber noch ehe er daran denken konnte, Trev und seine Leibwächter wieder wegzuschicken, tauchte Pepe auf. »Mannomann! Gleich zu viert! Ich muss ja sehr angsteinflößend sein«, sagte er und grinste anzüglich. »Hallo, Leute, habt ihr den Brandy dabei?«
    »Ja, aber was soll das alles, Pepe? Du hast Trev ganz kirre gemacht«, sagte Glenda.
    »Ach, von wegen! In letzter Zeit habe ich so gut wie niemanden kirre gemacht. Ich hab ihm nur gesagt, dass er bei dem Fußballspiel mitmachen wird.«
    »Ich hab’s meiner alten Mama versprochen«, sagte Trev, der sich an diesem Gelöbnis festhielt wie an einem winzigen Floß in stürmischer See.
    »Aber er hat einen Stern in der Hand, mit ihm habt ihr einen wahren Könner in euren Linien und sonst nicht viel Auswahl.«
    Trev schaute auf seine Hand. »Bloß jede Menge Linien.«
    »Es gibt nun mal welche, die den Durchblick haben, und welche, die ihn nicht haben. Ich bin einer von denen, die ihn haben. Es ist alles eine Metapher, wisst ihr. Aber ich möchte dir noch etwas geben, das dir morgen nützlich sein kann. Was sage ich da? Es könnte dir verdammt noch mal das Leben retten«, sagte Pepe. »Auf jeden Fall dürfte es deine Hochzeit retten. Ich bin sicher, dass es den Damen hier sehr recht wäre, wenn Shissa das Beste für dich getan hat.«
    »Alles was recht ist, Trev«, sagte Glenda, »aber ich vertraue Pepe.«
    »Und das hier ist Nutt«, sagte Trev. »Ein Freund von mir.«
    »Ha, ich weiß, was Nutt ist«, sagte Pepe. »Du kannst auch mitkommen. Freut mich sehr, deine … Bekanntschaft zu machen.«
    Dann wandte er sich an Glenda. »Ihr Mädchen bleibt lieber hier, mein Fräulein«, sagte er. »Das ist keine Aufgabe für eine Dame.« Er schob die Jungs in die Dunkelheit. »Was ich euch Jungs jetzt zeigen werde, ist absolut topsecret, und wenn du mich aufs Kreuz legst, Trev Likely, dann stelle ich mit dir Dinge an, gegen die Andy Shank wie ein ungezogener Raufbold auf dem Spielplatz aussieht.«
    »Andy war ein ungezogener Raufbold auf dem Spielplatz«, sagte Trev, als sie ihr Ziel erreicht hatten. Es war eindeutig eine Schmiede.
    »Mikro-Kette«, sagte Pepe voller Zufriedenheit. »Die Welt hat noch nicht einmal im Ansatz erfahren, wozu dieser Stoff fähig ist.«
    »Sieht aus wie ein ganz feiner Kettenpanzer«, sagte Nutt.
    »Es ist ein sehr eigenartiges Material«, sagte der Zwerg. »Ich kann dir ein Wams und eine kurze Hose geben, und die kommen besser beide wieder hierher zurück, mein Junge, andernfalls wird das, was ich vorhin angedeutet habe, auf deinem Arsch vollzogen, und das meine ich ganz im Ernst. Das Zeug hier lässt nicht bloß die Mädels hübsch aussehen. Du würdest staunen, was es noch so alles kann, wenn man die Legierung bloß ein bisschen verändert.« Er zeigte auf einen glänzenden Haufen. »Es ist federleicht und scheuert nicht, weißt du?«
    »Und was kann es noch?«
    »Das zeig ich dir gleich. Zieh mal die Hose an.«
    »Was – hier?«, fragte Trev.
    Irgendwie sah Pepe im Feuerschein der Schmiede wie ein kleiner Dämon aus. »Aah, jetzt seht euch den verschämten Jüngling an!«, sagte Pepe. »Wenn du willst, kannst du sie jetzt auch rasch über deine Hose drüberziehen, und wenn’s sein muss, dreh ich mich sogar solange um.« Er schaute zur Seite und hantierte mit irgendwelchen Werkzeugen neben dem Amboss. »Hast du sie an?«, fragte er, nachdem er ein paar Sekunden dem heftigen Schnaufen gelauscht hatte.
    »Ja, sie, äh, sie fühlt sich gut an.«
    »Na schön«, sagte Pepe. »Wenn du mal kurz hier wartest.« Er verschwand in der Dunkelheit und kam nach einer Abfolge eigenartiger Geräusche wieder zurück, wobei er jetzt ganz langsam und unbeholfen ging.
    »Was hast du da an, Pepe?«, fragte Trev. »Sieht aus wie ein Haufen Kissen.«
    »Ach, das ist nur zum Schutz«,

Weitere Kostenlose Bücher