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Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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nicht ganz …«
    Eine dritte Stimme mischte sich ein: »Wenn der Torhüter so weit weg von seinem Tor steht, ist er ein Volldepp!«
    »Also noch mal von vorne«, sagte eine andere Stimme. »Mal angenommen, ich bin dieser Kerl hier.« Trev schaute hinüber und sah, dass einer der Männer ein zerknülltes Blatt Papier über den Tisch schnippte. »Ich hab den Ball also so weit geschossen, und das hier bin ich, dieses Stück Papier. Was dann?« Er schnippte das Papier weiter, das gegen Ponders Stift prallte.
    »Nein! Das habe ich doch schon erklärt. Und hören Sie bitte auf, Papierkugeln herumzuschnipsen, damit bringen Sie alles durcheinander.«
    »Aber es muss gehen, wenn er den Ball dribbelt«, sagte eine Stimme.
    »Mal langsam jetzt«, meldete sich wieder eine andere Stimme. »Was passiert, wenn ich mir den Ball in der eigenen Hälfte schnappe und die ganze Strecke renne und an niemanden abgebe und ihn dann ins Netz haue?«
    »Das wäre absolut korrekt«, sagte Ponder.
    »Ja, schon, aber so was kommt doch überhaupt nicht vor, oder?«, sagte der Mann, der gerade ein aufgeweichtes Papierkügelchen geschnipst und dem es so viel Spaß gemacht hatte, dass er gleich noch eins hinterher schnipste.
    »Wenn er es aber versucht und sogar schafft, das wäre doch phantastischer Fußball, oder?«, sagte Ponder.
    »Wo ist unsere Mannschaft?«, erkundigte sich Trev und schaute sich um.
    »Ich habe ihnen geraten, heute früh ins Bett zu gehen«, antwortete Ponder.
    »Früh ins Bett gehen heißt für Zauberer um zwei Uhr morgens«, antwortete Glenda.
    »Ich habe auch Anweisungen gegeben, dass die Mannschaft heute Abend eine besondere Mahlzeit bekommt«, sagte Nutt. »Ach ja, Glenda, deshalb möchte ich dich auch bitten, dass du die Nachtküche heute gut abschließt.«
     
    An diesem Abend hing eine bleierne Stille über dem Speisesaal.
    »Ich ess keinen Salat«, sagte Brüller Nobbs (weder verwandt noch verschwägert). »Davon krieg ich Blähungen.«
    »Wie kann ein Mensch ohne Pasta auskommen?«, wollte Bengo wissen. »Das ist ja barbarisch!«
    »Ich hoffe, Ihnen ist aufgefallen, dass mein Teller genauso kärglich aussieht wie der Ihre, meine Herren«, sagte Ridcully. »Herr Nutt trainiert uns, und ich erlaube Herrn Nutt, die Entscheidungen zu fällen. Außerdem darf heute Abend auch nicht geraucht werden.«
    Ein Chor der Missbilligung erhob sich, bis Ridcully ihn mit erhobener Hand zum Schweigen brachte.
    »Außerdem besagt seine Anweisung hier …« Er warf einen genaueren Blick auf Nutts ziemlich unordentliche Schrift und musste leicht lächeln. »Ja, auch Geschlechtsverkehr ist nicht statthaft.« Das wiederum rief nicht die von ihm erwartete Reaktion hervor.
    »Das heißt, darüber reden, oder?«, sagte der Professor für unbestimmte Studien.
    »Nein, das wäre Oralsex«, korrigierte ihn Rincewind.
    »Nein, das wäre ja, wenn man dabei zuhört.« Auf Bengo Macaronas Gesicht zeichnete sich ein verwirrter Ausdruck ab.
    »Also, ich möchte nicht, dass irgendwer heute Nacht auf der Suche nach ein paar Snacks hier herumschleicht«, sagte Ridcully. »Es gibt Regeln. Frau Allesweiß und Fräulein Zuckerbohne sind davon unterrichtet, dass ich Herrn Nutts Anweisungen an dieser Stelle vollauf unterstütze. Sie sind doch bestimmt in der Lage, ein wenig Rückgrat zu zeigen, meine Herren.«
    »Um ein wenig Solidarität mit dem Rest der Mannschaft zu beweisen, möchte ich bekanntgeben«, sagte der Dozent für neue Runen, »dass sich in der Mausefalle in meinem Zimmer vermutlich noch ein Stück Käse befindet.«
    Prompt saß Ridcully alleine da, nur der Nachhall umgeworfener Stühle leistete ihm Gesellschaft.
    Der Erzkanzler zog sich in sein eigenes Zimmer zurück und warf den Hut auf den Hutständer. Es muss Regeln geben, sagte er sich, und zwar eine für sie und eine für mich. Er ging zu seinem doppelten Himmelbett und machte die Luke auf, die den alten Tabakbehälter enthielt. In diesem befand sich jedoch lediglich ein kleiner Zettel, auf dem zu lesen stand:
     
    »Sehr geehrter Erzkanzler,
    in Übereinstimmung mit Ihrer Bestätigung der von Herrn Nutt aufgestellten Regeln, denen zufolge es den Fakultätsmitgliedern an diesem Abend nicht erlaubt ist, weiteres Essen zu sich zu nehmen oder zu rauchen, habe ich mir erlaubt, Ihre Zigaretten und den Pfeifentabak zu entfernen. Darf ich bei dieser Gelegenheit erwähnen, dass ich auch den üblichen kalten Braten und die Essiggurken aus dem gekühlten Schrank mitgenommen habe, um der Versuchung

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