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Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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antwortete Pepe. »Wenn du jetzt ein bisschen zurücktreten würdest, Nutt, und wenn du, Trev, bitte die Hände auf den Kopf legen würdest, dann kann ich einfach besser Maß nehmen.« Er wandte ihnen den Rücken zu. »Alles klar, Trevor, hast du die Hände auf dem Kopf?«
    »Ja, ja.«
    In diesem Augenblick wirbelte Pepe herum und schlug ihm mit voller Wucht einen zwanzig Pfund schweren Schmiedehammer in den Unterleib …
    Erstaunlicherweise war der einzige Effekt der, dass Pepe gegen die Wand gegenüber geschleudert wurde. »Perfekt!«, ertönte seine halb erstickte Stimme aus der dicken Polsterung.
     
    Der Morgen brach an, aber Glenda kam es vor, als gäbe es weder Nacht noch Tag, weder Arbeit noch Freizeit, als gäbe es nur noch Fußball, der auf sie alle wartete und sie zusammenführte. Im Großen Saal hatte die Mannschaft einen Tisch für sich. Bedienstete und Zauberer saßen nebeneinander und hauten sich die Bäuche voll, wie man es nur in der Unsichtbaren Universität tun konnte.
    Der Tag gehörte dem Fußball. Nichts geschah, was nicht irgendetwas mit Fußball zu tun hatte. Selbstverständlich gab es keine Vorlesungen. Selbstverständlich gab es auch sonst keine, aber heute fanden sie wenigstens wegen der Aufregung über das bevorstehende Spiel nicht statt und nicht, weil einfach niemand hingehen wollte. Erst nach einer Weile wurde Glenda auf das Geräusch aufmerksam, das aus der Stadt selbst zu kommen schien.
    Vor der Universität hatte sich eine große Menschenmenge versammelt; Unmengen von Menschen stellten sich schon jetzt vor dem Hippo an. Der Lärm von hunderttausend Leuten mit dem gleichen Ziel, den gleichen Absichten erhob sich über der Stadt wie das Summen eines fernen Schwarms.
    Glenda zog sich wieder in den Schutz der Nachtküche zurück und versuchte sich die Zeit mit Backen zu vertreiben, aber der Teig fiel ihr von den Fingern.
    »Bist du aufgeregt?«, fragte Juliet.
    »Ich hoffe, dass wir gewinnen«, sagte Glenda.
    »Klar gewinnen wir«, sagte Juliet.
    »Das ist alles schön und gut, bis zu dem Moment, wo wir verlieren«, erwiderte Glenda. »Ja? Wer ist da?«
    Die Tür wurde aufgeschoben, und Pepe kam hereinstolziert. Er sah noch eleganter aus als sonst. »Guten Tag, die Damen«, sagte er. »Ich habe eine kleine Nachricht für euch. Wie wolltet ihr euch denn das Spiel ansehen?«
    »Eigentlich nur, solange wir nahe genug rankommen«, sagte Glenda.
    »Dann kann ich euch etwas verraten«, sagte Pepe. »Madame hat die besten Plätze im ganzen Stadion. Nichts unter der Hand, alles offene und legale Bestechung. Shissa muss sich schließlich in der Öffentlichkeit zeigen, versteht ihr? Wir müssen dafür sorgen, dass Mikro-Kette in aller Munde bleibt.«
    »Das wäre toll!«, rief Juliet. Und sogar Glenda stellte fest, dass ihr automatisch einsetzender unbedachter Zynismus sie diesmal im Stich ließ.
    »Es gibt auch Sherry«, sagte Pepe.
    »Sind auch berühmte Leute da?«, wollte Juliet wissen.
    Pepe ging zu ihr, stupste sie verschwörerisch an und sagte: »Ja. Du, mein Fräulein. Alle wollen Jewels sehen.«
     
    Es war, als liefen die Uhren rückwärts. Die Wache hatte Urlaubssperre, aber man konnte sich schwer vorstellen, welche Verbrechen auf den völlig verstopften Straßen begangen werden sollten. Eine gewaltige Masse an Menschen, zumindest größtenteils Menschen, schob sich in Richtung Stadion, prallte davon ab, schwappte zurück und flutete auch die kleineren und kleinsten Straßen der Stadt. Das Spiel fand im Hippo statt, die Menge erstreckte sich bis zum Hiergibt’salles-Platz, und schließlich schob der Druck so vieler Augen auf den Zeigern so vieler Uhren die Zeit doch wieder in die richtige Richtung.
     
    Nur die Mannschaft und Trev blieben im Großen Saal, alle anderen waren schon viel früher losgezogen, um, meist vergeblich, zu versuchen, einen Sitzplatz zu ergattern,. Die Spieler liefen ziellos hin und her und kickten einander den Ball zu, bis Ponder, Nutt und der Erzkanzler erschienen.
    »Heute ist unser großer Tag, meine Herren!«, rief Ridcully. »Und wie es aussieht, wird es obendrein ein sehr schöner Tag. Alle sind dort drüben und erwarten, dass wir ihnen eine großartige Vorstellung liefern. Ich möchte, dass Sie sich in der besten sportlichen Tradition der Unsichtbaren Universität sehen, was bedeutet, schummeln so viel es geht, wenn gerade niemand hinsieht, obwohl ich fürchte, dass heute die Chance, unbeobachtet zu bleiben, ziemlich gering sein dürfte. Wie auch immer,

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