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Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Loge in der Mitte der Tribüne saß. »Ich habe den ganzen letzten Monat wie ein Verrückter geschuftet, um das KT-Abkommen unter Dach und Fach zu kriegen«, sagte er mit lauterer Stimme, »und ausgerechnet jetzt, wo sich Zwerge und Trolle die Hände reichen und endlich gute Freunde sein wollen, stellt sich heraus, dass ihr hier ein ganz eigenes KT anzettelt.«
    »Jetzt machen Sie aber mal halblang, Sam«, sagte Ridcully, »es ist doch nur fröhlicher Familientag mit Sport und Spiel.«
    »Die Leute stehen Schlange vor den Toren«, sagte Mumm. »Vor den Stadttoren, wohlgemerkt. Wie viel Zauberei steckt in dem ganzen Durcheinander?«
    »Überhaupt keine, Sam, soweit ich weiß. Während des ganzen Spiels darf keine Magie angewandt werden, das ist alles ausgiebig mit dem D …« Ridcully schluckte schwer. »Der Erzkanzler der Universität Brazeneck hat die Verantwortung für die thaumatische Dämpfung des gesamten Stadiums übernommen.«
    »Dann will ich Ihnen eins sagen«, sagte Kommandeur Mumm. »Keiner meiner Männer wird auch nur einen Fuß aufs Spielfeld setzen, ganz egal, was dort passiert. Hab ich mich klar und deutlich ausgedrückt?«
    »Kristallklar, Sam.«
    »Entschuldigen Sie, Erzkanzler, aber momentan bin ich nicht Sam, sondern der Kommandeur der Stadtwache, falls es Ihnen nichts ausmacht«, sagte Mumm. »Die ganze verdammte Stadt ist ein Unfall, der nur darauf wartet … nein, ein Unfall, der bereits passiert ist und bei dem alles, was schiefgelaufen ist, nur noch schlimmer wird, und das sehr schnell. Ich will damit nicht ausdrücken, dass die Wache das Problem sei. Ehrlich, Mustrum, von Ihnen hätte ich wirklich anderes erwartet.«
    »Das wäre dann Erzkanzler, wenn ich bitten darf«, erwiderte Ridcully eisig.
    »Was mich angeht«, sagte Mumm, »ist das hier eine Rauferei zwischen rivalisierenden Banden. Wissen Sie, was meine Aufgabe ist, Erzkanzler? Den Frieden zu wahren, das ist meine Aufgabe, und ich würde Sie alle ohne Weiteres festnehmen lassen, wenn Seine Lordschaft es nicht untersagt hätte.«
    Ridcully hüstelte. »Darf ich zu der hervorragenden Arbeit gratulieren, Herr Kommandeur, die Sie im Koomtal geleistet haben?«
    »Vielen Dank«, erwiderte Mumm. »Deshalb können Sie sich vermutlich vorstellen, wie begeistert ich davon bin, Sie hier gleich in den nächsten Krieg verwickelt zu sehen.« Der Kommandeur wandte sich an Erzkanzler Henry. »Schön, Sie hier zu sehen, Erzkanzler. Freut mich, dass Sie in der Welt weiter vorangekommen sind. Ich teile Ihnen hiermit offiziell mit, dass ich hier an diesem Ort das Gesetz aus der Hand gebe, und als Schiedsrichter müssen Sie es jetzt in die eigenen Hände nehmen. Innerhalb dieser Linien ist alles Fußball – ein Schritt darüber hinaus, und ich bin zuständig.« Er drehte sich wieder zu Ridcully um: »Passen Sie gut auf, wo Sie hintreten, Erzkanzler.«
    Damit entfernte er sich mit zwei Wachen im Gefolge.
    »Tja, sieht ganz so aus, als hätte unser wackerer Kommandeur in letzter Zeit so einiges an der Hacke«, sagte Erzkanzler Henry strahlend. Dann zog er seine Uhr hervor. »Ich würde jetzt gerne mit den Mannschaftsführern sprechen.«
    »Also ich wäre schon mal einer«, sagte Ridcully.
    Ein Mann trat aus den Reihen von United hervor.
    »Joseph Hoggett vom Saustallhügel FC. Leider Gottes Mannschaftskapitän.«
    Hoggett streckte Ridcully die Hand entgegen und zuckte, was für ihn sprach, kaum zusammen, als sie kräftig geschüttelt wurde.
    »Also, meine Herren«, sagte der ehemalige Dekan, »ich gehe davon aus, dass Sie die Regeln kennen, wir sind sie oft genug durchgegangen. Ich möchte ein gutes und sauberes Spiel sehen. Ein langer, äh, Pfiff aus meiner Pfeife bedeutet, dass ich das Spiel wegen eines Verstoßes oder einer Verletzung oder aus einem anderen Grund, der zu diesem Punkt allein mir bekannt ist, unterbreche. Ein noch längerer Pfiff, der vermutlich eher ein Pfeeeff sein wird, bedeutet das Ende der ersten Halbzeit und somit Zeit für Erfrischungen, wonach das Spiel jedoch fortgeführt wird. Während der Pause findet, soweit ich weiß, eine Vorführung des Akkordeonvereins Ankh-Morpork in Marschformation statt, aber ich vermute, dass uns derlei Darbietungen nur auf die Probe stellen sollen. Darf ich Sie daran erinnern, dass zur Halbzeit die Seiten getauscht werden? Außerdem sollten Sie Ihren Leuten noch einmal ausdrücklich klarmachen, dass das Tor, auf das sie es abgesehen haben, nicht das Tor hinter ihnen ist. Sobald ich einen schweren

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