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Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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den Wolken hervorzukommen, und mit einem Mal erstrahlte die gesamte Arena des Hippo in warmem Licht.
    »Das ist das Mikro-Ketten-Mädchen«, sagte der Assistent.
    Sogar einige aus der protestierenden United-Mannschaft schauten jetzt zu den Tribünen empor. Obwohl der Anblick in den Augen wehtat, zog das Mädchen die Blicke auf sich.
    »Ich habe ihr Bild über meinem Bett hängen«, sagte der Assistent. »Man hat sie überall gesucht.« Er hüstelte. »Angeblich scheuert es nicht.«
     
    Jetzt standen sämtliche Spieler, bis auf den unglücklichen Charlie Barton, den ein Schwindelanfall plagte, dicht gedrängt um den Schiedsrichter, der sagte: »Ich wiederhole: Es war ein absolut akzeptables Tor. Nicht sehr nett und ein bisschen angeberisch, aber nichtsdestoweniger den Regeln entsprechend. Sie haben die Jungs von den Unsichtbaren trainieren sehen. Das Spiel ist ständig in Bewegung. Es schickt einem keine Klacker-Nach-richt, um einem zu sagen, was als Nächstes passiert.«
    Eine Stimme von etwas weiter unten sagte: »Es ist ein elementarer Fehler, zu glauben, dass sogar der kühnste Hüter des Netzes das Tor ganz allein gegen die geballte Kraft der gegnerischen Mannschaft verteidigen kann.« Das war Nutt.
    »Eigentlich sollst du ihnen so was überhaupt nicht verraten, Nutt«, sagte Ridcully.
    Hoggett wirkte niedergeschmettert. Ein von seiner Mannschaft, der Geschichte und seinen eigenen Erwartungen enttäuschter Mann. »Ich verstehe, dass wir noch einiges lernen müssen«, sagte er.
    Trev zog Nutt ein Stück zur Seite. »Genau jetzt fängt die ganze Geschichte an, total aus dem Ruder zu laufen«, sagte er.
    »Ich bitte Sie, Meister Trev. Wir schlagen uns doch sehr gut. Bengo jedenfalls.«
    »Ihn beobachte ich nicht. Ich beobachte Andy, und Andy beobachtet Bengo. Sie warten ab. Sie lassen die armen alten Burschen in irgendeinen höllischen Hinterhalt laufen, und dann übernehmen sie das Spiel.«
    Und dann musste sich Trev einen kurzen Vortrag darüber anhören, weshalb Zauberer Zauberer waren.
    »Ich habe einen bescheidenen Vorschlag zu machen, und ich frage mich, ob Sie mir zuhören, Schiedsrichter. Obwohl wir von der Unsichtbaren Universität absolute Neulinge sind, hatten wir doch etwas mehr Zeit, uns mit dem neuen Fußballspiel zu beschäftigen als unsere verehrten Gegenspieler. Deshalb schlage ich vor, ihnen eins unserer Tore abzugeben«, sagte Ridcully.
    »Das geht nicht!«, rief Ponder.
    »Wieso nicht? Verstößt es gegen die Regeln?« Ridcullys Stimme wurde tiefer und hörte sich sofort merklich manierierter an. »Ich frage Sie, ob Sportsgeist, Kameradschaft und Großzügigkeit gegen die Spielregeln verstoßen?« Am Ende des Satzes war seine Stimme fast bis zum anderen Ende des Stadions zu hören.
    »Nein, selbstverständlich spricht überhaupt nichts dagegen. Es gibt auch keine Regel, die besagt, dass man nicht mitten im Spiel seine Wäsche hinter dem Tor waschen darf – und zwar deshalb, weil niemand auf diese Idee kommen würde.«
    »Schön. Mannschaftsführer Hoggett? Eines unserer Tore gehört jetzt Ihnen. Wir sind, wie man so schön sagt, quitt.«
    Hoggett schaute verdutzt seine Mitspieler an. »Ah, gut, wenn Sie darauf bestehen, schön.«
    »Eine Ablehnung hätte ich auch nicht akzeptiert«, sagte Ridcully überschwänglich.
    »Wie um alles in der Welt ist er bloß auf die Idee gekommen?«, fragte der Herausgeber der Times, als ihm ein erschöpfter Läufer die Neuigkeiten überbrachte.
    »Es war eine sehr großzügige Geste.«
    »Warum haben Sie das getan?«, wollte Ponder von Ridcully wissen.
    »Ich bin ganz einfach gestrickt, Stibbons. Übermäßig großzügig, das bin ich. Es ist nicht meine Schuld, dass der Gegner nicht weiß, dass er uns unterlegen ist, und das hier wird bis zum Ende des Spiels in ihren Hirnen herumspuken.«
    »Das ist ziemlich … gerissen.«
    »Allerdings. Und ich bin ziemlich stolz darauf. Und jetzt haben wir wieder Anstoß. Kein Wunder, dass es ein so beliebtes Spiel ist.«
    »Das war soeben eine bemerkenswerte Lektion in Psychologie«, sagte Nutt zu Trev, als sie zur Seitenlinie zurückgingen. »Ein bisschen grausam vielleicht, aber sehr clever.«
    Trev sagte nichts. Mit einem schrillen Pfiff aus der Trillerpfeife kam das Spiel wieder in Gang, wobei der Schiedsrichter jedoch sogleich laut brüllte: »SO EIN BISSCHEN HAGEL TUT KEINEM WEH, MEIN JUNGE, DAS IST GESUND UND TUT DIR GUT!«
    »Das ist Zauberei«, sagte Trev. »War das nicht eigentlich verboten?«
    »Nein«, sagte

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