Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
wollen, dass ihr Billard weitaus besser liegt als Fußball, als ein weiterer von Likelys kraftvollen, aber wenig zielgerichteten Versuchen vom Tor auf den Kopf von Professor Rincewind abprallte, der jedoch in die entgegengesetzte Richtung rannte, sodass der Ball in dem Tor landete, ehe irgendjemand, inklusive Charlie, etwas davon mitbekam.
    Dafür erntete er Beifall, aber nur deshalb, weil sich das Spiel, unserer Meinung nach, in eine Clownsvorstellung verwandelte. Aber ach, es war überhaupt nicht komisch, als an mehreren Stellen des Hippo Schlägereien zwischen Gruppen rivalisierender Fans ausbrachen, zweifellos ausgelöst von einigen der erbärmlichen Darbietungen auf dem Spielfeld …
     
    Als beide Mannschaften in ihre Hälften zurückhumpelten und sich dort sammelten, rief der Schiedsrichter die Mannschaftsführer zu sich. »Meine Herren, ich bin mir nicht sicher, was wir hier treiben, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht unbedingt Fußball ist, und ich freue mich bereits auf die anschließende Untersuchung des Geschehens. Bis dahin möchte ich Ihnen mitteilen – ehe noch mehr Spieler verletzt werden und insbesondere, ehe das Publikum anfängt, das Stadion auseinanderzunehmen –, dass das nächste erzielte Tor das letzte sein wird, obwohl wir uns noch immer in der ersten Halbzeit befinden.« Er schaute Hoggett vielsagend an und sagte: »Ich hoffe ernsthaft, dass einige Spieler noch einmal ernsthaft in sich gehen. Um mich mal so auszudrücken, meine Herren: Es läuft so oder so auf ein K.O.-Spiel hinaus. Ich gebe Ihnen ein paar Sekunden, um das Ihren Mannschaften mitzuteilen.«
    »Tut mir leid«, sagte Hoggett und schaute sich um, »einige meiner Jungs sind nicht die Leute, die ich mir freiwillig ausgesucht hätte, wenn Sie verstehen, was ich damit sagen will. Aber ich will trotzdem versuchen, ihnen ins Gewissen zu reden.«
    »Meiner Meinung nach funktioniert das nur, wenn Sie ihnen begleitend dazu mit dem Hammer auf den Kopf schlagen, Hoggett. Diese Leute sind eine Schande. Und Sie haben mich auch verstanden, Nobbs?«
    »Ich glaube, dass wir weitermachen sollten. Nur nicht aufgeben!«
    »Und mir wäre es recht, hier keine Toten zu sehen, aber ich vermute, dass Ihre Bitte um mehr Zeit in der Hoffnung begründet liegt, dass Trevor Likely rasch lernt, wie man Fußball spielt – nur fürchte ich, dass das noch ewig und drei Tage dauert.«
    »Na ja, schon, aber können Sie nicht vielleicht …«
    »Mein lieber Hoggett, ich habe gesprochen, und ich bin der Schiedsrichter, und hier und jetzt komme ich gleich nach den Göttern.«
    Ich komme gleich nach den Göttern. Es kam wie ein Echo auf ihn zurück. Leiser. Heller. Er schaute sich um. »Was? Habt ihr Kerle irgendwas gesagt?« Gleich nach den Göttern. Da war ein Geräusch, das sich anhörte wie gloing! Aber der Ball befand sich doch immer noch in seinen Händen! Er starrte ihn an. Lag das nun an ihm oder war da wirklich noch etwas anderes in der Luft? Etwas … in der Luft … die Silbrigkeit herrlicher Wintertage.
     
    Trev vollführte beim Warten ein peinliches affiges kleines Tänzchen auf der Stelle. Als er aufblickte, sah er, dass Andy Shank ihn beobachtete.
    »Dein armer alter Dad kriegt bestimmt ’n Anfall«, sagte Andy aufgekratzt.
    »Ich kenne dich, Andy«, sagte Trev matt. »Ich weiß, was du vorhast. Du treibst einen armen Trottel in die Enge und stichelst so lange, bis er die Geduld verliert, und dann hat er angefangen, stimmt’s? Aber ich steig da nicht drauf ein, Andy.«
    »Du steigst auf gar nix mehr ein, was?«
    »Ich hör dir nich mal zu, Andy«, sagte Trev.
    »Aber sicher doch.«
    Trev seufzte wieder. »Ich hab dich beobachtet. Du und deine Kumpels sind Meister darin, eure Stiefel irgendwo reinzuhauen, wenn der Schiri gerade nicht hinschaut, und wenn er nix sieht, kann er nix dagegen machen.«
    »Aber gegen dich kann ich was machen, Trev«, sagte Andy leise. »Du gehst hier nicht auf deinen eigenen Beinen vom Platz, das schwör ich dir. Du musst dich hier wegtragen lassen.«
    Die Pfeife ertönte, gefolgt von dem unweigerlichen »JEDER, DER SEIN TURNZEUG NICHT DABEIHAT, SPIELT IN UNTERHOSEN!«
    »K.O.-Spiel«, sagte der ehemalige Dekan, als die Mannschaften aufeinanderprallten und Andy mit dem Ball an den Füßen als Erster aus dem Gewühl auftauchte, links und rechts von seiner Unehrenwache flankiert.

Ponder Stibbons, der direkt in ihrer Stoßrichtung stand, berechnete eine Menge Dinge sehr schnell, beispielsweise Geschwindigkeit,

Weitere Kostenlose Bücher