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Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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sich da überhaupt tun? Es war der Mob. Das Gedränge. Niemand war dafür verantwortlich. Es gab keinen Hintern, in den man treten, kein Handgelenk, das man verdrehen konnte, es gab nicht mal eine Adresse. Es war einfach da und johlte, weil es alle anderen auch taten.
    »Können Sie wenigstens Ihre Mannschaft zurückhalten?«, sagte er. Zu seiner Verwunderung senkte Hoggett den Blick.
    »Nicht jeden Einzelnen. Tut mir leid, aber so isses nun mal.«
    »Noch ein solcher Zwischenfall, und ich blase das Spiel ab. Ich würde sagen, dass Sie den Platz verlassen, Mustrum. Wer ist der Ersatzkapitän?«
    »Ich!«, schnaubte Ridcully, »aber unter diesen Umständen ernenne ich Nobbs zu meinem Vertreter.«
    »Doch nicht Nobby Nobbs?«, stieß der ehemalige Dekan hervor.
    »Weder verwandt noch verschwägert«, sagte Brüller Nobbs eilig.
    »Wenigstens war das eine gute Entscheidung«, sagte Trev und seufzte. »Nobby ist ein Holzer durch und durch.«
    »Aber hier geht es nicht ums Holzen«, sagte Glenda. »Und wisst ihr was?«, fügte sie hinzu und erhob die Stimme gegen das stählerne Brüllen der Menge. »Was sich der alte Dekan auch dabei denken mag, er kann das Spiel jetzt nicht mehr aufhalten. Das gesamte Stadion würde explodieren!«
    »Meinst du wirklich?«, fragte Trev.
    »Hör doch«, sagte Glenda. »Ja, ich glaube, du hast recht. Du solltest wirklich weg von hier.«
    »Ich? Auf gar keinen Fall.«
    »Aber du könntest dich nützlich machen und Juliet wegbringen. Bring sie weit weg, am besten bis zu Mumm und seinen Leuten. Die warten bestimmt vor den Toren. Mach es jetzt gleich, solange du noch die Stufen runterkommst. Sobald das Spiel weitergeht, kommst du nicht mehr durch.«
    Trev ging davon, und Glenda spazierte ungehindert an der Seitenlinie entlang, bis zu der Stelle, an der Doktor Rasen über seine Patienten wachte.
    »Diese kleine Tasche, die Sie mitgebracht haben, Doktor?«
    »Ja?«
    »Ich glaube, Sie brauchen eine größere. Wie geht’s Professor Macarona?«
    Der Professor lag auf dem Rücken und blickte mit einem Ausdruck sanfter Glückseligkeit in den Himmel. »Ich habe ihn ein wenig ruhig gestellt«, sagte der Doktor. »Er kann so schnell nicht wieder spielen. Hab ihm ein bisschen was gegeben, was ihn glücklich macht. Nein, ich muss mich korrigieren: Ich hab ihm ein bisschen viel davon gegeben, damit er richtig glücklich wird.«
    »Und der Bibliothekar?«
    »Tja, ich hab mir ein paar Jungs gesucht, die mir geholfen haben, ihn auf den Kopf zu stellen, und er hat sich großzügig übergeben. Er ist immer noch ziemlich angeschlagen, aber ich glaube nicht, dass es allzu schlimm ist. Aber ihm ist so schlecht wie einem Papagei 26 .«
    »So war das alles nicht gedacht gewesen, ganz bestimmt nicht«, sagte Glenda aus dem Gefühl heraus, sie sollte dieses ganze verdammte Durcheinander irgendwie verteidigen.
    »Es ist nie so gedacht gewesen«, erwiderte der Doktor.
    Sie drehten sich um, als sich der Lärm der Menge in ihrer Nähe veränderte. Juliet schritt glitzernd und glänzend die Treppe herab. Die Stille folgte ihr wie ein liebeskranker Hund. Ebenso Pepe und die beruhigende Masse von Madame Sharn, die eine nützliche Barrikade abgeben könnte, falls das Hippo sich doch noch in einen Hexenkessel verwandelte. Trev, der ein Stück hinter ihnen ging, wirkte im Vergleich dazu wie ein flüchtiger, nachträglicher Gedanke.
    »Also, meine Liebe, was soll das jetzt alles?«, fragte Pepe.
    »Ich will nicht gehen«, sagte Juliet, »nicht solange Trev hier ist. Ohne Trev geh ich nicht. Pepe hat gesagt, er gewinnt das Spiel noch.«
    »Was hast du gesagt?«, fragte Glenda.
    »Er gewinnt«, sagte Pepe augenzwinkernd. »Er hat einen Stern in der Hand. Willst du nicht sehen, wie er gewinnt, Fräuleinchen?«
    »Was hast du vor?«, fragte Trev wütend.
    »Ach, ich bin so eine Art Beschwörer. Oder vielleicht eher eine gute Fee.« Pepe zeigte in das Rund der Arena. »Siehst du diese Meute? Ihre Vorfahren haben gejohlt, als sich Männer gegenseitig abgeschlachtet und wilde Tiere anständige Leute zerrissen haben. Als Männer mit Speeren gegen Männer mit Netzen angetreten sind und dieser ganze verfluchte Dreck.«
    »Und jeden zweiten Sonntag veranstalten sie hier Verkäufe direkt vom Karren runter«, ergänzte Glenda.
    »Es ist schon immer so gewesen«, sagte Pepe. »Es ist wie ein einziges großes wildes Tier. Es stirbt nie. Ein einziges Johlen und Kreischen und Lieben und Hassen, quer durch die Generationen, und man kann es nicht

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