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Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Ponder.
    »Hat in der Pfeife gesteckt, wie?« Ridcully rieb sich den Kopf.
    »Ich glaube ja«, sagte Ponder. »Und wer hat mich geschlagen?«
    Das allgemeine Murmeln und Füßescharren deutete darauf hin, dass diese Frage durch demokratische Übereinkunft am besten von Dr. Hix beantwortet werden sollte.
    »Es handelte sich um einen vertretbaren Verrat nach den Statuten der Universität, Erzkanzler. Die Pfeife würde ich gerne ins Dunkle Museum mitnehmen, falls niemand etwas dagegen hat.«
    »Nur zu, nur zu«, sagte Ridcully. »Problem erkannt, Problem gebannt. Gut gemacht. Sehr schön.«
    »Dürfte ich mir an dieser Stelle ein boshaftes Kichern erlauben, Erzkanzler?«
    Ridcully strich sich den Staub von den Kleidern. »Nein. Wir verzichten auf die Pfeife, Stibbons. Aber jetzt, meine Herren, sollten wir endlich anfangen zu spielen.«
    So kam es, dass nach gebührendem zänkischem Hin und Her das erste Fußballspiel der Unsichtbaren Universität seit Jahrzehnten seinen Anfang nahm. Sofort tauchten, von Ponder Stibbons’ Warte aus gesehen, zahlreiche Probleme auf. Das drängendste bestand darin, dass sämtliche Zauberer wie Zauberer angezogen waren, mit anderen Worten: gleich. Ponder regte an, dass eine Mannschaft mit Hüten und die andere ohne Hüte spielen sollte, was wieder zu wüsten Auseinandersetzungen führte. Das betreffende Problem wurde dadurch verschärft, dass es sehr viele Kollisionen gab, bei denen auch die offiziell mit Hut Spielenden ihre Hüte verloren. Dann wurde das Spiel unterbrochen, weil beschlossen wurde, dass die Statue zur Erinnerung an Erzkanzler Schrubbs’ Entdeckung von Blit tatsächlich zehn Zentimeter schmaler war als die ehrenwerte Statue von Erzkanzler Flanker, wie er gerade das dritte Frühstück erfindet, wodurch der hutlosen Mannschaft ein unfairer Vorteil entstand.
    Aber all diese vorhersehbaren und unausweichlichen Probleme verblassten zur Bedeutungslosigkeit, verglichen mit dem Problem, das der Ball darstellte. Es war ein offizieller Ball – dafür hatte Ponder gesorgt. Aber spitze Schuhe, selbst wenn sie eine sehr lange Spitze haben, können die Wucht des menschlichen Fußes, der gegen etwas tritt, das nach allem, was gesagt und geschrien wurde, nichts anderes war als ein Stück Holz mit einer dünnen Schicht Stoff und Leder drumherum, nicht absorbieren. Als wieder ein Zauberer mit verstauchtem Fuß vom Platz geführt wurde, sah sich sogar Ridcully gezwungen zu sagen: »Das ist doch alles verdammter Unsinn, Stibbons! Das muss doch auch irgendwie besser zu machen sein als so!«
    »Größere Stiefel?«, schlug der Dozent für neue Runen vor.
    »Die Stiefel, die man brauchte, um dieses Ding wegzutreten, wären so schwer, dass man kaum noch von der Stelle käme«, sagte Ponder.
    »Außerdem hatten die Männer auf der Urne überhaupt nichts an den Füßen. Ich schlage vor, dass wir das hier als Recherche betrachten. Also, was brauchen wir, Stibbons?«
    »Einen besseren Ball, Erzkanzler. Und die Bereitschaft, sich ein bisschen auf dem Platz zu bewegen. Und die allgemeine Übereinkunft, dass es keine gute Idee ist, mitten im Spiel stehen zu bleiben, um sich die ausgegangene Pfeife anzuzünden. Außerdem vernünftigere Tore, weil es sehr schmerzhaft ist, gegen eine Statue zu prallen. Ein Verständnis, und sei es auch noch so klein, für das Konzept von Teamwork innerhalb einer Spielsituation. Den Beschluss, nicht wegzulaufen, wenn jemand von der gegnerischen Mannschaft auf einen zugerannt kommt. Die Einsicht in die Tatsache, dass man den Ball unter keinen Umständen in die Hand nimmt; darf ich Ihnen in Erinnerung rufen, dass ich es aufgegeben habe, das Spiel zu unterbrechen, weil Sie, wenn Sie aufgeregt waren, darauf bestanden haben, den Ball aufzuheben und in einem Fall sogar hinter dem Rücken zu verstecken oder sich draufzustellen. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass es sinnvoll wäre, einen gewissen Orientierungssinn hinsichtlich des Standortes des eigenen und des gegnerischen Tores zu entwickeln; so verlockend es auch sein mag, so wenig sinnvoll ist es, den Ball ins eigene Tor zu schießen, ebenso wenig sollten Sie demjenigen, der das tut, gratulieren oder begeistert auf die Schulter klopfen. Von den drei Toren, die in diesem Spiel erzielt wurden, ist die Anzahl derjenigen, die von Spielern ins eigene Tor getreten wurden« – er unterbrach sich und schaute auf sein Klemmbrett – »drei. Das ist zwar eine anerkennungswürdig hohe Trefferquote, verglichen mit dem

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