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Der Cocktailparty-Effekt

Der Cocktailparty-Effekt

Titel: Der Cocktailparty-Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Thivissen , Mihrican Oezdem , Christine Amrhein
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Behauptungen unwahrscheinlich klingen und es dafür oft keine Beweise gibt, kursieren solche Verschwörungstheorien immer wieder. Und gar nicht wenige Menschen glauben daran: Einer Studie zufolge sind es bis zu 42 Prozent.
    Eine wissenschaftliche Erklärung dafür bietet die Kontroll-theorie. Sie besagt, dass es für Menschen wichtig ist, ein Gefühl der Kontrolle über ihr Leben zu haben. Verlieren sie die Kontrolle, wird dies als sehr bedrohlich erlebt.
    Eine Verschwörungstheorie trägt dazu bei, bedrohliche und zugleich schwer durchschaubare Zusammenhänge – zumindest scheinbar – zu verstehen und so das Gefühl der Kontrolle zurückzugewinnen. So löste die Entdeckung des AIDS-Virus bei vielen Menschen diffuse Ängste aus. Wenn nun in einer Verschwörungstheorie ein greifbarer Feind benannt wird – wie in diesem Fall die US-Regierung, die das Virus absichtlich verbreitet haben soll, so können negative Gefühle auf diesen vermeindlichen Gegner gerichtet werden, und die Situation wird für viele Menschen erträglicher. Untersuchungen bestätigen, dass Menschen eher an Verschwörungen glauben, wenn sie sich verunsichert oder hilflos fühlen. So waren die Teilnehmer einer Studie empfänglicher für Verschwörungstheorien, wenn sie sich zuvor an eine Situation erinnert hatten, der sie hilflos ausgeliefert waren. Auch Menschen, die mit den gesellschaftlichen Strukturen unzufrieden sind und sich von der Gesellschaft entfremdet fühlen, neigen eher zum Glauben an Verschwörungstheorien.
    Außerdem scheint ein Prinzip des Denkens dazu beizutragen, dass sich viele Menschen zum Glauben an Verschwörungen verleiten lassen: Wir neigen dazu, in unserer Umwelt nach Ursache und Wirkung zu suchen – und sehen deshalb auch dort gern einen ursächlichen Zusammenhäng, wo in Wirklichkeit keiner ist.
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Wie lässt sich großer Appetit austricksen?
    Ob man isst oder nicht, hängt längst nicht nur von Hunger oder Sattheit ab. Häufig greifen wir zu Keksen oder Schokolade oder essen den Teller doch noch leer, obwohl wir eigentlich schon satt sind.
    Dabei lassen wir uns von äußeren Faktoren, aber auch von inneren Reizen beeinflussen. So aßen die Teilnehmer einer Untersuchung deutlich weniger kalorienreiche Snacks, wenn sie sich ein paar Stunden nach dem Essen detailliert an ihre letzte Mahlzeit erinnert hatten. Offenbar vermindert die lebhafte Erinnerung an alles, was man vorher schon gegessen hat, den Appetit und führt dazu, dass man weniger isst. Dies zeigt, dass die Erinnerung an die letzte Mahlzeit normalerweise mit der Zeit verblasst. Dann lässt man sich nach ein paar Stunden leicht zur nächsten Nascherei verführen – auch wenn man vielleicht noch gar nicht wieder hungrig ist.
    Dass auch das Auge einen großen Einfluss darauf hat, wie viel wir essen, zeigen weitere Untersuchungen. Menschen nehmen deutlich mehr Nahrung zu sich, wenn sie eine große Packung oder einen großen Teller vor sich haben: 48 Prozent mehr Süßigkeiten werden genascht und 23 Prozent mehr Spaghetti gegessen als wenn man eine kleinere Portion vor sich hat. Dies liegt daran, dass man bei einer größeren Portion eher den Überblick darüber verliert, wie viel man schon gegessen hat. Außerdem erscheint die Menge, die man zu sich nimmt, im Verhältnis zur gesamten Nahrungsmenge geringer.
    Dem sogenannten Effekt der großen Teller lässt sich jedoch leicht entgegenwirken. Wie das geht, zeigt eine Initiative aus den USA, die sich Small Plate Movement nennt. Sie propagiert, kalorienreiche Nahrung bewusst auf kleinen Tellern zu servieren und mit einem kleinen Löffel zu essen. Auf diese Weise lässt sich der Appetit regelrecht überlisten. Gesunde Lebensmittel wie Gemüse oder Obst sollte man dagegen auf großen Tellern servieren, um sich zu motivieren, mehr davon zu essen.
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Wieso setzen wir uns freiwillig Gefahren aus?
    Ein Grund für riskantes, also eigentlich unvernünftiges Verhalten ist, dass sich die Gefahren erst langfristig zeigen und dass es kurzfristig positive Effekte gibt. Nehmen wir das Rauchen: Ein Raucher empfindet Entspannung beim Genuss der Zigarette. Erst nach langjährigem Konsum machen sich gesundheitliche Probleme bemerkbar. Die kurzfristige positive Wirkung wird in der Wahrnehmung stärker bewertet, und die langfristigen negativen Effekte ausgeblendet. Bei dieser Art Risikoverhalten geht es also um sofortigen Lustgewinn oder die sofortige Abwehr von Unlustempfindungen. Die Verstärkung

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