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Der Cocktailparty-Effekt

Der Cocktailparty-Effekt

Titel: Der Cocktailparty-Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Thivissen , Mihrican Oezdem , Christine Amrhein
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intrinsischen werden.
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Woher kommt das Lachen?
    Wir verzerren unser Gesicht zu einer Grimasse, atmen stoßweise aus, dass es unseren Körper schüttelt, und machen laute, bellende Geräusche. Eigentlich ist Lachen eine ganz schön seltsame Verhaltensweise des Menschen. Lachen kann man nicht spielen – wir sind in der Lage, ein echtes, herzliches Lachen von einem aufgesetzten zu unterscheiden –, es ist ein stereotypes Verhaltensmuster, ähnlich einem Reflex, mit dem wir auf lustige, erheiternde Situationen reagieren.
    Bekanntlich ist Lachen ansteckend, denn es schafft innerhalb der Gruppe Bindungen, stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und dient damit auch der Kommunikation. Zudem erregen wir damit Aufmerksamkeit und zeigen anderen Menschen: Wir fühlen uns heiter. Studien zeigen, dass wir bis zu 30-mal häufiger lachen, wenn wir mit anderen zusammen sind, als wenn wir allein sind. Übrigens können nicht nur wir Menschen lachen: Auch Affen, zum Beispiel Schimpansen, lachen hin und wieder.
    Dies klingt zwar anders als beim Menschen, aber Evolutionspsychologen nehmen an, dass sich vor zwei bis vier Millionen Jahren unser Lachen aus diesem Affenlachen heraus entwickelt hat. Bei Kindern können wir oft beobachten, dass sie lachen, während sie im Spiel raufen oder toben, daher könnte das Lachen auch für unsere Vorfahren ein Signal gewesen sein, in Zeiten der Sicherheit andere zum Spielen aufzufordern. Manche Forscher vermuten, dass Gruppen, in denen öfter gespielt wurde, Vorteile hatten, was die Fitness und damit auch die Überlebenschance angeht.
    Als sich unser Gehirn schließlich im Laufe der Evolution entwickelte, änderte sich auch unser Spielverhalten: Anstatt sich nur rein körperlich auszutoben, begann der Mensch mit Sprache und Ideen zu spielen und diese so zu verändern, dass dies wiederum andere zum Lachen brachte – heute nennen wir dieses Verhalten Humor.
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Ist die Muttersprache für Kinder wie eine Fremdsprache?
    Vokabeln lernen, Verben konjugieren und Zeitformen üben – all das müssen Kinder, die sprechen lernen, glücklicherweise nicht. Daher ist das Sprechenlernen auch nicht mit dem Erlernen einer Fremdsprache zu vergleichen. Vielmehr scheint es bei uns Menschen eine angeborene Fähigkeit zu geben, Sprache zu lernen. Der bekannte Linguist Noam Chomsky geht davon aus, dass es bestimmte Strukturen in unserem Gehirn gibt, eine Art Mechanismus mit einer angeborenen Universalgrammatik für alle Sprachen. Kinder erlernen ihre Muttersprache daher auch ganz spontan, sie müssen dafür nicht trainieren. Je mehr Wörter sie erlernen, umso mehr füllt sich ihr geistiges Wörterbuch, mit der angeborenen Grammatik können sie dann Phrasen und Sätze bilden.
    Es scheint allerdings eine kritische Periode zu geben, in der Kinder sprechen lernen müssen. Forscher gehen davon aus, dass diese ungefähr ab 1,5 Jahren beginnt und bis zum 12. Lebensjahr dauert. Dies zeigen Studien an Kindern, die keine Gelegenheit hatten, sprechen zu lernen, sogenannte Wolfskinder. So gab es in den 1970er-Jahren den Fall eines Mädchens namens Genie, das von klein auf isoliert in einem dunklen Raum gefangen gehalten wurde. Als man es fand, war es bereits 13 Jahre alt und konnte nicht sprechen. Trotz intensiven Sprachtrainings lernte Genie es auch nicht mehr richtig, obwohl sich ihre Intelligenz normal entwickelte. Ihr Sprachniveau stagnierte auch nach mehreren Jahren auf einfachen Wortreihen, wie „gehen Doktor Haus morgen“. Deshalb geht die Forschung heute davon aus, dass Spracherwerb nur bis zu einem bestimmten Alter möglich ist und später nicht mehr aufgeholt werden kann. Trotz des scheinbar mühelosen Erlernens der Muttersprache: Kleine Kinder brauchen auch jede Menge Input von uns Erwachsenen. Dabei brauchen wir keine Scheu vor „Babysprache“ zu haben: Untersuchungen zeigen, dass kleine Kinder diese sogenannte Ammensprache sogar bevorzugen.
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Wer quasselt mehr?
    Umfragen zufolge glauben sowohl Männer als auch Frauen, dass das weibliche Geschlecht gesprächiger ist. Studien zeigen jedoch, dass Männer und Frauen durchschnittlich gleich viel sprechen – nämlich etwa 16.000 Wörter pro Tag. Unterschiede bestehen allerdings bei den Gesprächsinhalten: Frauen teilen mehr Persönliches mit, Männer reden bei sachlichen Themen mehr. Diese Unterschiede treten jedoch nur bei öffentlichen Gesprächen auf – bei einer Unterhaltung im privaten Umfeld

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