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Der Cocktailparty-Effekt

Der Cocktailparty-Effekt

Titel: Der Cocktailparty-Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Thivissen , Mihrican Oezdem , Christine Amrhein
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können wir das Lob nur schlecht ertragen und schämen uns dafür – dabei sollte eine Anerkennung der Leistung ja eigentlich für Freude sorgen.
    Besonders bei Kindern können wir dieses Verhalten manchmal beobachten. Wenn man sie dafür lobt, dass sie sehr gut singen können, kann es sein, dass sie sich im Nachhinein weigern, weiter vorzusingen.
    Das Schamgefühl erfüllt in diesem Moment einen bestimmen Zweck: Wie eine Art Notbremse möchte es uns vor einer ungewollt starken Aufmerksamkeit schützen, die wir in einem solchen Moment zweifelsohne auf uns ziehen. Denn Scham dient ganz allgemein dazu, unsere Intimitätsgrenzen zu bewahren – deshalb entwickeln alle Kinder, auch wenn sie sehr freizügig aufwachsen, im Laufe ihrer Pubertät einen Sinn fürs Nacktsein und schämen sich.
    Scham ist dabei eine derart unangenehme Emotion, dass wir sprichwörtlich am liebsten im Boden versinken würden. Tatsächlich ist etwas daran: Wenn uns ein Schamgefühl überkommt, neigen wir dazu, unruhig zu werden, schneiden Grimassen oder vollziehen Übersprunghandlungen und reiben uns durch das Gesicht oder die Haare, weil wir das Gefühl nur schlecht aushalten können. Das zeigte sich bei einem Versuch, bei dem Menschen sich eine beschämende Situation mit geschlossenen Augen vorstellen sollten: Viele schnitten Grimassen und rutschten unruhig auf ihrem Stuhl hin und her. Dennoch ist eine (gesund entwickelte) Scham sehr wichtig: Sie zeigt uns an, wann unsere Grenzen überschritten sind und wir uns abgrenzen sollten.
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Wer an den inneren Schweinehund glaubt, erliegt ihm!
    Wir alle wissen, Sport ist gesund, hält schlank und macht auch Spaß. Nichtsdestotrotz sind einige Menschen ausgesprochene Couchpotatos und nur sehr schwer dazu zu animieren, regelmäßig Sport zu treiben. „Ich halte das eh nicht durch“ oder „Ich komme nicht gegen meinen inneren Schweinehund an“ sind beliebte Begründungen dafür, warum man es erst gar nicht versucht.
    Sportpsychologen haben tatsächlich herausgefunden, dass Menschen, die an den inneren Schweinehund glauben, es schwerer haben, ein Trainingsprogramm wirklich durchzuhalten. Manche fangen an, hören aber auch schnell wieder damit auf. – Ganz im Gegensatz zu anderen, die immer wieder zum Training gehen, auch wenn sie müde sind, oder dreimal die Woche ihre Joggingrunde laufen, selbst wenn es regnet. Wie kommt das?
    Dahinter steckt die sogenannte Selbstwirksamkeitserwartung, ein bestimmtes Merkmal unserer Persönlichkeit:
    Damit bezeichnen Psychologen die Überzeugung einer Person, ein Verhalten auf der Grundlage vorhandener Ressourcen und Fähigkeiten ausführen zu können. Es geht also um unseren Glauben, bestimmte Situationen aus eigener Kraft meistern zu können. Besonders in Stresssituationen ist dies wichtig. Selbstwirksamkeit entwickelt sich durch eigene Erfahrungen, vor allem durch das Erleben von Erfolgen und Misserfolgen, aber auch dadurch, dass wir andere Menschen beobachten. Auch Bewertungen durch uns selbst und durch andere tragen zur Entstehung der Selbstwirksamkeit bei. Viele Studien zeigen: Selbstwirksame Menschen halten ein Sportprogramm wesentlich besser durch. Sie empfinden auch die Mühen und den Aufwand, die sie für das Training aufbringen müssen, als weniger hoch. Weniger selbstwirksame Menschen denken hingegen gar nicht erst daran, regelmäßig Sport zu treiben. Und schaffen es dann tatsächlich nicht.
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Warum sehen sich Paare mit der Zeit immer ähnlicher?
    Manchmal macht man eine erstaunliche Entdeckung: Man betrachtet ein Ehepaar, das schon einige Jahre verheiratet ist, und stellt fest, dass die beiden sich ganz schön ähnlich sehen. Zufall ist das nicht, zeigt eine psychologische Studie. Dafür beurteilten Versuchspersonen die Ähnlichkeit von Paaren auf Fotos, die zum Zeitpunkt der Hochzeit aufgenommen worden waren, und 25 Jahre später, sowie die Wahrscheinlichkeit, ob das Paar verheiratet war – ohne zu wissen, wer zu wem gehörte.
    Das Ergebnis: Bei den 25 Jahre nach der Hochzeit aufgenommenen Fotos konnten die Versuchspersonen überdurchschnittlich oft richtig beurteilen, ob ein Paar verheiratet war. Und sie erkannten auch häufiger eine Ähnlichkeit zwischen den verheirateten Partnern. Dies war bei den jungen Fotos nicht der Fall. So konnten die Forscher auch ausschließen, dass sich die Partner deshalb gefunden hatten, weil von vorneherein eine physische Ähnlichkeit bestand.
    Die Forscher untersuchten

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