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Der Code des Luzifer

Der Code des Luzifer

Titel: Der Code des Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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Max zum Sprung ansetzte. Sein Schwert sauste mit tödlichem Sirren durch die Luft. Max fuhr herum, sprang auf einen der rostigen Träger zu, spürte das raue Metall an seiner Hand und schwang zur Seite. Der Mann verlor, als er ausholte, das Gleichgewicht und hieb, während er schon fiel, in die Luft. Stahl traf auf Stahl, die Klinge des Kriegersschepperte. Der Schlag prallte mit voller Wucht zu seiner Schulter zurück und für einen Moment lag der Mann verdutzt im Staub.
    Max verschwendete keine Zeit. Den Träger als Stütze benutzend, trat er gegen ein dort liegendes Ölfass und brachte es in Richtung Feind ins Rollen. Er hörte ein Ächzen, sah den Mann zusammensacken, aber auch gleich darauf wieder auf die Knie kommen.
    Und dann sah Max die Augen des Kriegers, wild vor Hass und Zorn. Wütend klatschte Metall auf nackte Haut, als der Mann seine Kalaschnikow nach vorn zerrte. Kaum hatte Max sich hinter dem Autowrack in den Staub geworfen, ratterte die Gewehrsalve durch das Jaulen der Sirene. Unter dem Pfeifen abprallender Querschläger schlugen Kugeln in den Stahlträger, an dem Max eben noch gehangen hatte.
    Als Max auf dem Boden landete, stieß er sich mit den Händen wieder ab, rollte sich zusammen, zog den Kopf ein und robbte durch den Staub, drehte und wälzte sich, so schnell er konnte, auf ein anderes Autowrack zu, das auf vier Böcken stand. Aus den Augenwinkeln sah er den Krieger, der die Kalaschnikow jetzt über seinen Kopf gehoben hatte und aufs Geratewohl über das Auto hinwegfeuerte, das ihn von Max trennte. Doch dann sah er den Mann über das Dach klettern.
    Max saß in der Falle. Er hatte keine andere Wahl, als kopfüber in das Auto zu springen, obwohl er wusste, dass sein Gegner es von oben mit Schüssen durchlöchern würde.
    Benommen, in den Ohren das Getöse von Gewehrfeuer und Sirenen, ließ er sich in das Wrack fallen. Jetzt gab es kein Entkommen mehr.
    Donnerndes Rattern erschütterte das Metall, durchsiebte die Karosserie des alten Wagens und gab ihr den Todesstoß. DerMann kam immer näher, feuerte pausenlos weiter, pirschte sich heran, um den Jungen zu töten.
    Das metallische Scheppern hörte auf, als er das Feuer plötzlich einstellte und einfach nur dastand, die Waffe weiter schussbereit, und durch den Pulverdampf spähte. Seine Augen durchbohrten das Dunkel, suchten nach den blutigen Überresten seines Opfers. Doch das Wrack war leer. Kein Bodenblech, kein Lenkrad; es war nur ein hohler Blechhaufen.
    Das Scharren im Sand hörte er nicht, spürte aber kurz darauf den jähen, heftigen Schmerz, als ihm ein Gerüstpfosten in den Rücken gerammt wurde. Und als er in die Knie ging, begriff er blitzartig, dass sich der Junge unter der Karosserie hindurchgerollt hatte und jetzt hinter ihm stand. Max schwang den Pfosten wie einen Baseballschläger, schlug dem Mann den Turban vom Kopf und schickte ihn anschließend selbst zu Boden.
    Dann rannte er zu den Gebäuden zurück. Fauvre lag auf der Erde und zog mit aller Kraft an dem umgestürzten Rollstuhl, um ihn aufzurichten. Max hatte sich nie stärker gefühlt. Er drehte den batteriegetriebenen Rollstuhl um, fasste den Mann unter den Achseln und zog ihn auf seinen Sitz.
    »Aladfar ist los!«, stieß Fauvre keuchend hervor.
    »Ich hab ihn gesehen. Aber die Männer …«
    »Tuareg! «
    Von denen hatte Max schon gehört. Als berittene Krieger, alte Feinde der französischen Kolonialmacht und der Fremdenlegion standen sie in dem Ruf, Furcht und Schrecken zu verbreiten. Man kannte sie auch unter dem Namen das Blaue Volk, weil sie die Stoffe, aus denen sie ihre Turbane und die Umhänge über ihren Kaftanen fertigten, mit Indigo einfärbten. Der blaue Farbstoff zog in ihre Haut ein, versiegelte sie und schützte bei der Wüstenhitze vor Austrocknung. Und er verliehden Kriegern eine wilde Ausstrahlung, bei der selbst den Tapfersten Angstschauer über den Rücken liefen.
    »Hinter dir!«, schrie Fauvre.
    Einer der Tuareg war um das Gebäude gebogen, die brennende Fackel kündigte ihn an, noch bevor Fauvre den Mann richtig sah. Max reagierte sofort, als der Krieger ohne Vorwarnung angriff. In dem Gebäude lagerten Stroh- und Heuballen, und Max schnappte sich die erstbeste Waffe, die er fand – eine Heugabel. Der Krieger schlug mit der brennenden Fackel nach Max und griff mit der anderen Hand nach seiner um den Rücken geschlungenen Kalaschnikow. Binnen Sekunden hatte er sie in der freien Hand schussbereit. Einer Feuergarbe war Max entkommen, aber da, wo er

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