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Der Code des Luzifer

Der Code des Luzifer

Titel: Der Code des Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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keinen Sinn, außer dass die Reihen und Spalten immer fünfundsechzig ergaben, wenn man die Zahlen addierte.«
    »Dann steckt in dem Quadrat eine Botschaft. Zabala hat darin wichtige Informationen verschlüsselt, hat uns vielleicht sogar gesagt, wie diese Katastrophe abgewendet werden kann.«
    Max zermarterte sich den Kopf. Er bekam die Zahlen dieses magischen Quadrats nicht mehr zusammen, ausgeschlossen. »Wenn man etwas verschlüsseln will, braucht man ein Codewort oder Codeworte. Und diejenigen, die einen Code schreiben, und diejenigen, die ihn entziffern, müssen sie kennen. Das ist wie bei der Zahlenkombination für einen Tresor.« Max grübelte. Selbst wenn er die Zahlen des Quadrats wüsste – die Codeworte kannte er nicht.
    »Wir haben bloß die Zahlen des Quadrats und die auf dem Kristall gefunden«, sagte er. »Codeworte, die uns helfen könnten, sie zu entziffern, haben wir nirgends entdeckt.«
    »Aber begreifst du denn nicht, Max? Irgendwie muss Zabala sie dir gegeben haben. Du hast sie gesehen oder von ihm bekommen, oder er hat sie dir gesagt – wie auch immer. Wo ist das Blatt Papier?« Fauvre ließ nicht locker.
    »Das hat mein Freund.«
    »Und wo ist der?«
    »Er müsste eigentlich zu Hause sein, aber ich habe ihn nicht erreicht. Vielleicht haben ihn die Cops in England geschnappt. Ist jetzt auch nicht so wichtig.«
    Max ging zu einer Landkarte an der Wand. »Das Dreieck hat mich von Biarritz hierhergebracht. Die anderen beiden Seitentreffen sich in …« Max strich mit dem Finger an einer Linie entlang. »Hier.«
    »Genf«, sagte Fauvre alarmiert.
    Max drehte sich vor Schreck der Magen um. »Der Teilchenbeschleuniger des CERN.«
    »Du weißt davon?«, sagte Fauvre.
    Das europäische Kernforschungszentrum. Das hatte Max vor ein paar Jahren mal bei einer Klassenfahrt besichtigen sollen, doch er hatte stattdessen an einem Crosslauf-Wettkampf teilgenommen. Sayid war aber mitgefahren und hatte danach erzählt, er habe bloß gestaunt. Hundert Meter unter der Erde befand sich ein ringförmiger Tunnel von Beschleunigerröhren. Sie hatten einen Durchmesser von achteinhalb Kilometern und siebenundzwanzig Kilometer Umfang. Das waren die Dimensionen der um das Londoner Stadtzentrum herumführenden Circle Line, einer wichtigen U-Bahn-Linie. Also ein echtes Riesending. Die größte, komplexeste Maschine der ganzen Menschheitsgeschichte!
    Sayid geriet bei wissenschaftlichen Themen schnell ein bisschen ins Schwärmen.
    Das CERN war der Traum eines jeden Physikers. Die Urknall-Theorie. Sie wollten dort Protonenstrahlen fast bis auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigen. Die Strahlen sollten Partikel kollidieren lassen und so eine unglaubliche Energie freisetzen. »Peng! Peng! Peng! PENG!«, hatte Sayid gerufen und wie ein Wahnsinniger mit den Füßen aufgestampft, fast wäre er vor Begeisterung ausgeflippt. Tagelang hatte er immer wieder davon angefangen, er konnte sich gar nicht beruhigen. Hatte Max damals den letzten Nerv geraubt. Jetzt freilich wünschte er sich, er hätte aufmerksamer zugehört.
    Fauvre tippte auf die Landkarte. »Diese Wissenschaftler wollenherausfinden, wie unser Universum entstanden ist. Sie wollen wissen, wann die bekannten Naturkräfte entstanden – auf ein Trillionstel einer Sekunde nach dem Moment der Entstehung genau«, erklärte er. »Das passt alles gut zusammen. Zabala hat Monate in diesen Bergen verbracht.«
    Max sah sich auf der Karte den Genfer See an, eingezwängt zwischen Gebirgshängen. Angenommen, nur mal angenommen, was er entdeckt hatte, würde stimmen. Eine Katastrophe in dieser Region würde Tod und Zerstörung in einem unvorstellbaren Ausmaß bedeuten.
    »Der Teilchenbeschleuniger. Die Leute von der Urknall-Forschung. Sophie will den Anhänger dort hinbringen«, sagte Max. »Aber wenn sie ihn abliefert und die stellen fest, dass er wertlos ist …«
    Er führte den Satz nicht zu Ende. Fauvres bestürzte Miene spiegelte seine eigenen Gedanken wider: Dann würde Sophie sterben.
    Zabala hatte ihnen Tag und Uhrzeit der Katastrophe mitgeteilt, und jetzt wusste Max auch, wo es passieren sollte: an der französisch-schweizerischen Grenze am 8. März um genau 11:34 Uhr.
    Ihr betretenes Schweigen wurde durch Abdullah unterbrochen, der hereingestürzt kam und mit dem Foto von Peaches herumfuchtelte. »Das Muster auf dem Skianzug, das kann vieles bedeuten.« Er lächelte. »Aber zwei Dinge stehen schon fest!« Er legte einige Ausdrucke auf den Schreibtisch. »Das hier ist ein Foto von

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