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Der Code des Luzifer

Der Code des Luzifer

Titel: Der Code des Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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Killern. Und der Hai hatte sich seinen Ruf als kaltherziger Killer verdient, doch nun fügte ein noch kälterer, noch gemeinerer Mensch ihm Schmerzen zu.
    »Der Anhänger ist wertlos! Ein Stein, ein gewöhnlicher Stein! Zabala ist nicht wegen irgendeines wertlosen Plunders gestorben!«, zischte Tischenko.
    »Aber den hab ich dem Mädchen abgenommen. Was anderes hatte sie nicht«, beteuerte der Hai. Er überlegte fieberhaft, suchte nach einer Erklärung, wie das passieren konnte. Er war nur Sekunden von seinem Tod entfernt – doch dann rettete Max Gordon ihm unabsichtlich das Leben. Einer von Tischenkos Wissenschaftlern kam in den Raum.
    »Jemand war in der Eishöhle. Die Wärmebilder zeigen, dass er durch einen Belüftungsschacht reingekommen sein muss«, sagte der Mann.
    Tischenko drückte einen Knopf an einem Bedienungsfeld,der Bildschirm ging an, und der rote Schein eines menschlichen Körpers war zu sehen. Die verschwommene Gestalt bewegte sich langsam, die wärmeren Zonen ihres Körpers leuchteten – Kopf, Augen und Magen. Vor dem Hintergrund der eisig blauen Atmosphäre der Eishöhle war der rote Schemen eindeutig als Eindringling erkennbar.
    »Und nun?«, fragte Tischenko den Wissenschaftler, als der rote Fleck in sich zusammenfiel und mit der Umgebung verschmolz.
    »Er ist ins Wasser gestiegen.«
    Unglaublich, dass jemand so etwas tun würde. Tischenko konnte für einen Augenblick keinen klaren Gedanken fassen. Aber dann verstand er plötzlich.
    »Er ist bei den Käfigen.«
    Diese Feststellung war ein Befehl. Bewaffnete Männer stürmten aus dem Raum. Hier unten gab es keine Wärmebilddetektoren, die waren hier nicht nötig. Die konstante Temperatur unter null Grad Celsius brauchte Tischenko nur für seine Privatsammlung.
    Einer der bewaffneten Wachmänner blieb über dem Hai stehen, die halbautomatische Pistole im Anschlag, bereit für den tödlichen Schuss.
    »Erschieß ihn nicht«, befahl Tischenko. »Noch nicht.«
     
    Schockiert trat Max einen Schritt zurück. Das konnte nicht der Mann sein, dem er und sein Vater einmal ihr Leben anvertraut hatten.
    »Max, bitte hilf mir. Viel Zeit ist nicht mehr«, keuchte Farentino. »Ich weiß, du musst mich hassen. Aber Tischenko will …«
    »Halten Sie den Mund!«, sagte Max grob. In seinem Kopfwirbelten ein Dutzend Fragen durcheinander, obwohl jetzt nicht die Zeit war, sie zu stellen. Konzentrier dich! Denk daran, was du hier zu tun hast!
    »Wo ist Sayid? Wo ist mein Freund?«
    Farentino schüttelte langsam den Kopf, als überlege er. »Wer? Den kenne ich nicht.«
    »Er ist vierzehn. Mein Freund. Er ist verletzt. Die haben ihn hierher verschleppt.«
    »Woher soll ich das wissen? Max, kümmer dich nicht um ihn. Es wird eine furchtbare Katastrophe geben.«
    Max wandte sich ab. Farentino schob den Arm durch den Käfig und bettelte verzweifelt.
    »Max, Max, mein Junge, ich verstehe, wirklich, ich verstehe dich. Hör mir zu, bitte … Hör zu … ich war bei deinem Vater!«
    Max machte auf dem Absatz kehrt, griff durch die Metallstäbe, packte den jämmerlichen Mann am Hemd und zog ihn näher heran. Farentino wand sich vor Schmerz.
    »Lügner! Mein Dad hätte Sie verprügelt! Er hätte Sie getötet! «, schrie er und stieß den Mann in das stinkende Stroh zurück.
    Max zitterte vor Wut. Das war Wahnsinn. Farentino hatte sich selbst in diese Lage gebracht, es war sein Problem, wie er hier rauskam. Max musste Sayid finden.
    »Der Mann, der das hier alles zu verantworten hat, hat mich zu ihm geschickt. Er hat gedacht, du arbeitest für deinen Vater, seit du in den Pyrenäen warst. Ich musste ihn besuchen. Um mich davon zu überzeugen, dass du nicht für ihn arbeitest.«
    Max blieb wie angewurzelt stehen. Die Fäuste zusammengeballt, die Beine zitternd vor Adrenalin, hätte er diesen elenden Italiener am liebsten zusammengeschlagen. Doch Farentinowar in einem so kläglichen Zustand, dass Max ihm nichts antun konnte. Denn dann hätte er sich mit diesen Schlägern auf eine Stufe gestellt, und das kam nicht infrage. Er war schließlich kein Gangster, der sich blind von Rachegefühlen hinreißen ließ. In seinem Kopf tobte ein Konflikt, der schon Minuten zu dauern schien. Andererseits wollte er Farentino bestrafen. Vielleicht waren seine Instinkte ja doch so primitiv? Er schüttelte den Kopf.
    »Sie sind es nicht wert, Farentino. Sie können meinetwegen hierbleiben, bis Sie verfaulen.«
    Irgendwie musste Farentino Max von seinem Zorn abbringen. Er flüsterte los, als habe er

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