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Der Code des Luzifer

Der Code des Luzifer

Titel: Der Code des Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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Reglos.
    Helft mir. Bitte.
    Hatten sie ihn gehört? Oder rief das nur die Stimme in seinem Kopf? Einer der Männer packte einen Bootshaken mit speerähnlicher Spitze und hob ihn wie eine Lanze. Die anderen grinsten. Sie würden ihn aufspießen wie einen verwundeten Fisch.
    Der Mann holte aus.
    Bobby spürte, wie die Spitze durch den Neoprenanzug in seinen Körper eindrang. Wasser spülte ihm übers Gesicht, er sankund kam noch einmal hoch. Jetzt sah er nur noch den strahlenden Ball, der die Nacht mit seinem Licht beglückte.
    Der Mann im Mond lächelte.
    Schadenfroh.

13
    M ax zog sich den Anhänger über den Kopf und betrachtete den blinden Stein. Er drehte den Messingring hin und her, hielt ihn ins Mondlicht und dann ins Dämmerlicht des Observatoriums, vermochte aber nichts Besonderes daran zu erkennen. Aber wenn der Anhänger wie ein Stern um den Hals des Einsiedlers hing – was hatten dann die anderen beiden Sterne auf dem Gemälde zu bedeuten?
    Max wusste, er riskierte viel. Es war schon spät. Womöglich kam der Franzose noch einmal zu einer Kontrollrunde zurück, und ob die Sicherheitslampen die ganze Nacht anblieben, stand auch nicht fest.
    »Sayid, lass mich auch mal da reinschauen.«
    Sayid rutschte auf dem Sitz nach hinten und kletterte umständlich heraus.
    »Ja, versuch du es mal. Ich konnte nicht viel erkennen. Das ist das Dumme mit den Sternen – sie sind zu weit weg. Und der Mond ist viel zu hell, auch wenn man ihn nicht mit im Bild hat.«
    Max glitt auf den Sitz, schob sich unter das abgewinkelte Okular und kniff ein Auge zu. Dann schwenkte er das Teleskop nach unten, dorthin, wo er die Pyrenäen vermutete, aber er war zu hastig, und jetzt verschwamm alles vor seinem Auge. Als er es noch einmal versuchte und dabei den Mond ins Blickfeld bekam, tränten ihm die Augen. Schwierig. Das würde länger dauern.Beim nächsten Versuch nahm er sich vor, höchstens ein paar Minuten lang den Himmel abzusuchen.
    Er musste den Fokus immer wieder nachstellen, schwenkte das Teleskop hin und her, rauf und runter, sah aber nichts Auffälliges. Als er schon frustriert aufgeben wollte und den Kopf hob, um aufzustehen, schlug der an seinem Hals baumelnde Anhänger an das Okular und verfing sich beinahe daran.
    Er schob ihn unter sein Halstuch zurück und dann entdeckte er an dem Okular etwas, das er aus der Nähe gar nicht bemerkt hatte. Ein Gewinde. Ähnlich wie im Objektiv einer Kamera, in das man Filter einschrauben konnte. Hier allerdings mit sehr kleinem Durchmesser.
    Er zog sich die Schnur mit dem Anhänger über den Kopf und hielt den Messingring an die Öffnung. Er passte genau. Behutsam drehte er ihn hinein, bis er fest mit dem Okular verbunden war.
    Als er jetzt hindurchspähte, zeigte sich der Stein als glänzender, dunkler Kristall, in den Zahlen und ein Diagramm eingeritzt waren.
    Der blinde Stein hatte sein Geheimnis im Schimmer des Mondlichts offenbart.
    »Sayid! «, flüsterte Max aufgeregt, ohne das Auge vom Okular zu nehmen. »Ich sag dir ein paar Zahlen. Schreib sie auf. Schnell!«
    Sayid nahm das Blatt Papier mit dem magischen Quadrat. »Okay«, sagte er.
    »Lass zwischen den Zahlen immer etwas Platz … 7, dann 24 und 8. Dann ein Strich. Dann 10, 4, 9, 12, 25. Noch ein Strich. Hast du das?«
    »Hab ich.«
    »Dann 7, 11, 9 und 17. Das wär’s.«
    Sayid wiederholte die Zahlen mitsamt den Strichen und Zwischenräumen laut.
    Max sah noch etwas anderes, aber nur verschwommen. Wer auch immer diese winzigen Zeichen in den Stein geritzt hatte, musste eine Engelsgeduld gehabt haben – das war das Werk eines geschickten Handwerkers. Oder eines entschlossenen Wissenschaftlers.
    Max drehte ein wenig an dem Okular. Jetzt verschwammen die Zahlen, dafür wurde der Rest scharf.
    Er sah zu Sayid auf. »Hier ist eine Zeichnung eingeritzt. Gib mir was zu schreiben, bitte.«
    Max begab sich wieder unter das Okular, und Sayid nahm eine alte Aktenmappe aus dem Regal, riss den Deckel ab und reichte ihn Max zusammen mit seinem Kugelschreiber.
    Mitten in der Bewegung hielt er inne. »Ich glaub, ich hab was gehört«, flüsterte er.
    »Was denn?«
    Sayid schüttelte den Kopf. Sie horchten. Alles war still, nur der Wind pfiff schaurig um das düstere Gemäuer.
    »Geh zur Tür, Sayid. Falls du was hörst, sag Bescheid. Ich muss mich konzentrieren.«
    Sayid tat wie geheißen, und Max legte wieder ein Auge an das Okular.
    Er nahm die Pappe auf den Schoß und zeichnete möglichst genau ab, was er sah: ein flaches Dreieck in

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