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Der Code des Luzifer

Der Code des Luzifer

Titel: Der Code des Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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Abgesehen davon, dass er von Tierschmugglern ermordet wurde.«, fragte Sophie und sah ihm dabei direkt in die Augen.
    Sayid war nervös. Würde Max ihr alles erzählen? Er traute Sophie nicht. Erstens war sie ein Mädchen, das so ziemlich in allem gut war, was Sayid nicht konnte. Zweitens hatte sie sich zwischen ihn und Max gedrängt – also war er ein wenig eifersüchtig. Drittens spielte sie Max etwas vor, das war so offensichtlich, dass selbst die Uhr an der Wand es bemerkt hätte. Viertens war sie in den entscheidenden Augenblicken immer genau da, wo Max auch war, zum Beispiel bei Zabalas Hütte und in Mont la Croix, als er sie vor diesen Bikern gerettet hatte. Fünftens … na ja, Sayid hätte noch eine Menge Gründe aufzählen können, warum er Sophie Fauvre nicht über den Weg traute.
    »Ich weiß nicht, warum er ermordet wurde«, sagte Max. »Aber es könnte noch etwas anderes dahinterstecken als Tierschmuggel. Aber Genaueres weiß ich auch noch nicht.« Er warf Sayid eins seiner T-Shirts zu. »Komm, Sayid. Uns bleibt nicht viel Zeit.«
    »Moment mal«, sagte Sophie. »Wo willst du hin?« »Dorthin, wo Zabalas Hinweise mich hinführen.«
    Sie wartete, aber Max sagte nichts mehr. Er wartete auf ihre Reaktion. Sie schien beunruhigt. Max wusste nur eins genau: Binnen Kurzem würde er ganz Frankreich durchqueren müssen, ohne entdeckt zu werden. Und das war praktisch unmöglich. Er hatte Sophie absichtlich so wenig verraten. Das auf den Anhänger geritzte Dreieck wies auf Sophies Geburtsland. Sie hatte irgendetwas mit dem Schmuggel gefährdeter Tierarten zu tun und sie war aus unerfindlichen Gründen bei Zabalas Hüttein den Bergen aufgetaucht – das alles brachte ihn zu der Überzeugung, dass sie tiefer in dieser Sache steckte, als sie bisher zugegeben hatte. Noch hatte Max keinem Menschen erzählt, dass er ins marokkanische Atlasgebirge reisen musste. Und ohne Sophies Hilfe würde er das wohl nicht schaffen.
    »Du solltest mit mir nach Hause kommen«, sagte sie.
    »Und warum?«, fragte Max, der seine Erleichterung kaum verhehlen konnte – genau das hatte er von ihr hören wollen.
    »Weil du da in Sicherheit wärst. Fürs Erste jedenfalls. Und dann kannst du entscheiden, was du weiter tun willst. Meine Familie ist dir etwas schuldig. Meinem Vater wäre es eine Ehre, dir helfen zu können.«
    »Danke. Ich werde darüber nachdenken. Aber vorher muss ich mit Sayid reden.«
    Sie ging aus dem Zimmer und Max machte die Tür hinter ihr zu. Sayid schüttelte den Kopf.
    »Du bist verrückt, Max. Ich fühle ganz deutlich, dass mit dem Mädchen was nicht stimmt.«
    »Mir bleibt nichts anderes übrig, Sayid.«
    »Wie bitte? Du willst mit Absicht in eine Falle gehen?« »Nicht so laut. Wir wissen nicht genau, was sie damit zu tun hat. Noch nicht.«
    »Ich glaub, in dieser Lawine muss ein Stein gewesen sein, der dich am Kopf getroffen hat. Du bringst dich immer mehr in Schwierigkeiten. Wie willst du aus der Sache jemals wieder rauskommen?«
    »Ich weiß, wie riskant das ist. Aber wenn wir erst mal da sind, kommen wir schon dahinter. Es muss sein, Sayid. Alle Hinweise Zabalas führen nach Marokko.«
    »Ich kann jedenfalls nicht mit«, sagte Sayid.
    »Natürlich kannst du. Ich brauche deine Hilfe. Einiges vondem, was wir in dem Château entdeckt haben, hat mit heiliger Geometrie zu tun, und mit solchen Dingen kennst du dich sehr gut aus. Du schaffst das schon. Und ich brauche einen, der Arabisch für mich spricht.«
    »Max, mein Bein tut verdammt weh. Ich wäre dir nur hinderlich. Außerdem wird in Marokko Darija gesprochen … Das ist ein Dialekt«, erklärte er hastig, »von dem ich kein Wort verstehe.«
    Max spürte, dass es Sayid um mehr ging als seine mangelnden Sprachkenntnisse. »Ich habe deiner Mutter versprochen, bei dieser Reise auf dich aufzupassen, und bis jetzt ist mir das nicht besonders gut gelungen«, sagte er.
    »Max, das war eine schreckliche Zeit für mich, auch wenn es mir irgendwie Spaß gemacht hat, aber ich kann mit dir einfach nicht mithalten. Schon gar nicht mit diesem Bein. Ich fahr besser nach Hause.«
    Max ließ sich von seiner Enttäuschung nichts anmerken. Sayid war zur Stelle gewesen, als er ihn gebraucht hatte. Benutzte er sein verletztes Bein als Vorwand, weil er zu viel Angst hatte, weiterzumachen? Max machte sich im Stillen Vorwürfe. Es war ganz egal, ob Sayid eine Ausrede brauchte oder nicht. Er hatte bereits mehr ertragen als die meisten anderen Jungen in seinem Alter. Max hatte ihn

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