Der Colibri-Effekt
feiern können.
Aber bis dahin waren es noch vierundzwanzig Stunden, jetzt hatte er noch eine
letzte Etappe zu gewinnen, eine Lücke im Puzzle zu schließen. Seinen ganz
persönlichen Missing Link. Ein orgastischer Moment stand ihm bevor. Langsam und
gefühlvoll kurbelte er den Blinker zu sich heran. Er konnte den Zander schon
regelrecht spüren. Er zog ihn an wie ein Magnet. Es war, als besäße er
hypnotische Kräfte, die jeder Anakonda zur Ehre gereicht hätten. Gleich war es
so weit …
Plötzlich hörte er hinter sich ein Geräusch. Er ignorierte es, nein,
er musste es ignorieren. Selbst wenn sich hinter ihm in diesem Moment ein
Grizzly aufgebaut hätte, um Geschlechtsverkehr mit und von ihm einzufordern,
hätte er ihn nicht beachtet. Er war Angler, und vor ihm schwamm der wichtigste
Fang seines Lebens. In diesem Moment hätte er alles riskiert. Scheidung,
Aktienverluste, sogar den Diebstahl seines Wagens. Er hatte den Tunnelblick
aufgesetzt, außer dem Fisch war jetzt nichts mehr wichtig. Es ruckelte an der
Rute.
Jetzt!, dachte er voller Vorfreude.
»Petri Heil, Edwin!«, tönte es von hinten.
»Moment!«, konnte er noch rufen, dann verschwand die Rute, der Fisch
und auch der letzte Rest der Abendsonne. Edwin Rast spürte dem kurzen, heftigen
Schmerz in seinem Kopf noch einen Moment lang nach – dann wurde es dunkel um
ihn herum.
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