Der Computer Satellit
Long Island sowie eine Reihe von Abteilungen von CUNY.
Ungefähr zu der Zeit, als Zeegram begann, mit diesen Vorschlägen an die prospektiven Gastgeber heranzutreten, war Professor Vincent Lewis, Dekan der Fakultät für informationsverarbeitende Wissenschaften im CUNY, mit der Stadtverwaltung in eine Schlacht um den Etat verwickelt, und der Bürgermeister hatte rein zufällig enge Verbindungen zu einem Konsortium von Medien-Gesellschaften, zu dem auch Zeegram gehörte. Lewis erwies sich damit als äußerst zugänglich und kooperativ und wies die wichtigen Mitglieder seines Stabs zügig an, »sich umzusehen, ob sie nicht etwas finden könnten, das interessant für diese Leute sein könnte«. Professor Edward Richter, der Leiter der Shannon-Schule für Systemprogrammierungen, suchte sich Dr. Sigmund Koestler, den Leiter der Abteilung für Selbstadaptive Programmierung aus, um den Schwarzen Peter an ihn weiterzugeben, und der wiederum schob ihn an die HESPER-Einheit weiter. So landete er schließlich auf dem Schreibtisch mit dem Namensschild Dr. Raymond E. Dyer.
Nach Dyers Ansicht war das gesamte Unternehmen wahrscheinlich eine gute Idee. Schließlich konnte etwas, das bei der Allgemeinheit zu einer Verbesserung des Bewußtseins darüber beitrug, warum es Leute wie ihn gab, nicht schlecht sein. Er hatte sich darauf eingestellt, dem Beauftragten von Zeegram eine gehörige Portion seiner Zeit zu widmen, und hatte sich auf das Unternehmen sogar gefreut, weil es eine Abwechslung zu werden versprach. Als sich aber herausstellte, dass es aus stundenlangen geduldigen Erklärungsversuchen bestand, warum die Vorstellung, dass lebende Organismen sich aus anorganischer Materie entwickelten, nicht deshalb absurd war, weil Teetöpfen keine Beine wuchsen und sie zu laufen begannen, und warum der Glaube an unsichtbare psychische Strahlungen nicht das gleiche wie der Glaube an ebenso unsichtbare Quarks war, reichte es ihm schon sehr bald. Er beschwerte sich wiederholt bei Hoestler.
Hoestler lenkte respektvoll zweimal Richters Aufmerksamkeit auf diese Angelegenheit. Richter erwähnte sie einmal bei einem Essen mit Lewis. Lewis wollte nichts davon wissen. Also blieb die Sache bei Dyer hängen.
Als Dyer Laura einholte, stand sie mit Ron vor einer Reihe von mit elektronischen Gerätschaften gefüllten Regalen und Kabinen und starrte auf etwas herab, das auf den ersten Blick wie ein großes, niedriges Tischaquarium von ungefähr einem halben Quadratmeter Größe und knapp einem halben Meter Tiefe aussah. Ein Paar gegenüberstehende Seitenwände bestanden aus Glas, während die anderen beiden sich aus Reihen von winzigen Laserröhren und optischen Kontrollgeräten zusammensetzten, die alle durch ein Gewirr von Elektrokabeln und elastischen Röhren zu einem technologischen Chaos verbunden wurden, das den Raum darunter ausfüllte. Chris saß an einer Konsole vor einer der durchsichtigen Seiten des Tanks und musterte nachdenklich die Reihen von Hieroglyphen, die auf einem der der Sichtschirme leuchteten.
»Wir programmieren einen lernenden Computer dafür, dass er seinen eigenen allgemeinen Konzeptrahmen durch Erfahrungen bildet«, sagte Ron gerade. »Wir wollen ihn in die Lage versetzen, bei seinen Versuchen, eine Problemlösungsstrategie zu entwickeln, angemessene Beschränkungen zu erkennen und sie zu berücksichtigen. Habe ich mich verständlich ausgedrückt?« Laura schüttelte vorwurfsvoll den Kopf und runzelte die Stirn.
»Tut mir leid, Ron. Ich spreche die Computersprache nicht. Sie müssen mir das schon ins Englische übersetzen.«
»Das bedeutet, dass wir herausbekommen, wie man Maschinen Vernunft verleiht«, half Dyer aus und trat zu ihnen vor. »Wenn ein Baby geboren wird, weiß es nichts über die grundsätzlichen Eigenschaften des Universums, in dem es sich befindet, oder über die anderen Objekte, die darin zusammen mit ihm existieren. Es besitzt jedoch eine grundsätzliche Programmierung, die es ihm ermöglicht, aus einigen wenigen Lektionen allgemeine Konzepte zu bilden. Es kann also aus Erfahrung lernen, während es älter wird. Wir entwickeln nun Methoden, um einer Maschine eine solche grundsätzliche Programmierung zu liefern.«
»Das nennt man IQ-Transplantation«, murmelte Chris von seiner Konsole, ohne aufzusehen.
»Sie meinen, das ist mit der Tatsache vergleichbar, dass ein Kind sich nicht an allem möglichen im Haus zu verbrennen braucht, um zu wissen, dass heiße Dinge weh tun?« bot Laura nach kurzer
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