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Der Computer Satellit

Der Computer Satellit

Titel: Der Computer Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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begann. Er war von den potenziellen Vorteilen von HESPER so überzeugt gewesen wie nur von irgendetwas in seinem Leben, und er hatte nicht wenig Mühe darauf verwendet, auch andere davon zu überzeugen. Kaum jemand anders hatte mit seinen Empfehlungen einen so großen Einfluss darauf gehabt wie er, dass TITAN weiterentwickelt worden war. Sicher hatte nicht er die letzte Entscheidung zu treffen gehabt, aber die Verantwortlichen hatten sich auf die Fakten verlassen, die er und andere dargelegt hatten, und eine ganze Welt hatte sich auf diese Leute und ihre Ratgeber verlassen. Seine Gedanken schweiften zu einigen von den Argumenten zurück, die Laura beim Essen vorgebracht hatte, und zu den zuversichtlichen – fast arroganten – Beteuerungen und Versicherungen, die er vor kaum mehr als einer Stunde geäußert hatte. Plötzlich war er in seinem Gefühl weit von dieser Sicherheit entfernt, und von Arroganz war keine Spur mehr vorhanden.
    Er stand auf und ging durch die innere Tür in das Labor. Betty begrüßte ihn mit zwei Botschaften, die er nur mit halbem Ohr wahrnahm. Eine davon erinnerte ihn daran, dass für morgen einige Mitglieder eines Forschungsteams aus Harvard erwartet wurden, die den größten Teil des Tages bei seiner Einheit verbringen sollten. Patty versuchte, ihn mit einem stillen, unschuldigen Blick aus großen Augen zu betören, aber er ignorierte ihn. In diesem Augenblick kam Judy Farlin aus Kims Dienstzimmer, suchte einige Momente lang in einem Aktenschrank herum und ging mit einem Aktenordner in der Hand wieder zurück. Dyer drehte sich abrupt auf dem Absatz zurück, ging in sein Zimmer zurück und rief bei der Verwaltung an. Er ließ bei dem Verantwortlichen eine Schimpftirade von erheblicher Länge los und entlockte ihm die verbindliche Zusicherung, morgen früh sei für Judy als erste garantiert ein Raum reserviert. Er kam wieder heraus, informierte Betty über die Details und bat sie, sie an Judy weiterzugeben. Daraufhin fühlte er sich etwas besser und ging weiter in das Labor, um nachzusehen, welche Fortschritte Ron und Chris gemacht hatten.
    Hektor ging durch die Küche, blieb vor dem zerbrochenen Fenster stehen und stockte, während FISE die Situation prüfte.
    »Was ist passiert?« fragte Dyer. Ron, der auf der gegenüberliegenden Seite des Tanks stand und seine Ellbogen darauf stützte, hob seinen Kopf.
    »Wir haben ihm mitgeteilt, der Mülleimer müsse hinaus in den Hof«, erklärte er. »Also hat er ihn durch das Fenster geworfen.« Dyer schnaubte und richtete seinen Blick wieder auf den Tank.
    Hektor streckte eine Hand aus und packte einen der scharfkantigen Splitter, die von dem Fenster noch übrig waren. PROPS ließ sofort einen leuchtend roten Strich auf Hektors Hand erscheinen. Aus dem Schnitt floss daraufhin heftig Blut, aber Hektor ignorierte das und rüttelte weiter versuchsweise an dem Glasstück, um es zu entfernen.
    »Halt. Halten Sie ihn an, Chris«, rief Ron. Die Gestalt in der Küche erstarrte. »Also, FISE«, sagte Ron und verfiel dabei in seinen stoischen Tonfall. »Da gibt es noch einige Dinge, die du dir über Hektor klarmachen musst. Glas schneidet. Hektor mag es nicht, wenn er geschnitten wird. Du darfst keine Stücke von ihm abschneiden oder es zulassen, dass ihn etwas schneidet, wenn du es vermeiden kannst. Ist das klar? Du musst eine Methode finden, das Fenster zu reparieren, ohne dass Hektor dabei geschnitten wird.« Einige Sekunden verstrichen, während Chris über die Tastatur diesen letzten Zusatz FISEs wachsendem Informationsbestand hinzufügte.
    »Frage«, sagte FISEs Stimme aus dem Lautsprecher.
    »Welche?« fragte Ron.
    »Beim Rasieren hat sich Hektor in sein Haar geschnitten. Warum war das in Ordnung?«
    »Ach, richtig, das hatte ich vergessen«, gab Ron zu. »Wenn in irgendeinen Teil von Hektors Körper geschnitten wird, dann schmerzt ihn das, wie du das schon kennst, wenn etwas zu heiß ist. Wenn er das spürt, antwortet er darauf mit einem Reflex, der alles andere überbrückt, was er gerade tut. Haar bildet eine Ausnahme. Es tut ihm nicht weh, wenn es geschnitten wird. Ein unrasiertes Gesicht ist nicht schön, und deshalb ist es in Ordnung, wenn er sich morgens rasiert.«
    »Danke«, bestätigte FISE.
    »Lassen Sie uns etwas versuchen, bevor Sie weitermachen«, schlug Dyer vor. »Ich möchte sehen, wie gut das verstanden worden ist, was Ron gerade gesagt hat. Chris, könnten Sie die Sequenz wieder bis zu dem Punkt zurückspulen, als Hektor gerade nach

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