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Der Countdown

Der Countdown

Titel: Der Countdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Mofina
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Schlimmste auszumalen, und hören Sie mir zu.”
    “Ich weiß, dass mein Mann labil … dass er seit seiner Rückkehr nicht er selbst war.”
    “Maggie, hören Sie auf.”
    “Aber vielleicht können Sie diesen Aspekt
Ihres Falles
diskutieren?” Sie hielt den Schnappschuss von dem Geburtstag hoch. “Wer ist diese Frau?”
    “Ich weiß es nicht. Hören Sie, Maggie, Ray Tarver stellte Theorien auf, die nur zu einem geringen Teil auf der Wahrheit beruhten. Er konnte sie nie belegen, und er hatte immer unrecht. Einige Leute glauben, dass er sich die Dinge ausgedacht hat.”
    “Warum sind Sie dann hier?”
    Sie hatte ihn voll erwischt.
    “Sie haben gelogen. Hier geht es nicht um eine Versicherung”, sagte sie. “Sie glauben, dass Tarver ermordet wurde, nicht wahr?”
    Graham blickte zum Himmel und in die Weite hinaus.
    “Maggie, das Einzige, was ich weiß, ist, dass wir beide diese Sache zu Ende bringen müssen.”
    Etwa zwanzig Minuten vor Lewistown geriet der Verkehr ins Stocken. Maggie suchte in ihren Ausdrucken nach der Telefonnummer der einzigen Schule von Cold Butte. Ihr Einzugsbereich war groß und umfasste ganz Lone Tree County. Die Chancen standen gut, dass Logan hier eingeschrieben war. Laut der
Tribune
stand die Schule auf dem Programm des Papstbesuchs.
    Die Zeitung hatte einen genauen Ablauf veröffentlicht.
    Maggie rief die Schule an.
    Nach viermaligem Klingeln meldete sich jemand. Maggie brachte rasch ihr Anliegen vor, bat um Hilfe, um Logan ausfindig zu machen. Die genervte Sekretärin am anderen Ende hatte Mühe, sie überhaupt zu verstehen, weil um sie herum Leute durcheinanderredeten und Anweisungen riefen. Es knackte in der Leitung, die Verbindung war schlecht.
    “Ich habe gesagt, dass er als Logan Russell eingetragen sein könnte. Hier ist sein Geburtsdatum.”
    “Es tut mir leid, ich kann Sie kaum verstehen.”
    “Bitte, vielleicht könnte ich mit einem Lehrer sprechen und es erklären. Die Verbindung könnte unterbrochen werden, bitte notieren Sie sich meine Nummer. Ist ein Lehrer in der Nähe?”
    “Es tut mir leid, ich kann Ihnen heute wegen des Papstbesuchs unmöglich helfen. Vielleicht morgen …”
    “Nein, warten Sie!”
    Die Leitung war tot. Tränen stiegen Maggie in die Augen, der Verkehr kam zum Erliegen.
    “Versuchen Sie es noch mal”, sagte Graham.
    Bevor sie das tun konnte, klingelte ihr Handy.
Ruft die Schule etwa zurück?
    “Maggie Conlin”, meldete sie sich.
    “Mom?”
    Maggies Gesicht wurde weiß.
    “
Logan
!
Bist du das
?!”
    “Ich vermisse dich, Mom.” Die Leitung knisterte, und seine Stimme war weit weg. So schwach und entfernt, dass es ihr fast das Herz zerriss. “Mom, Dad sagt, dass er dich auch vermisst.”
    “Oh, Logan, ich liebe dich! Und ich liebe Daddy! Er ist nur durcheinander.”
    “Mom, ich möchte nach Hause, ich …” Die Leitung summte nur noch.
    “Wo bist du? Ich komme so schnell, wie ich kann! Liebling, sag es mir!”
    Die Leitung knackte. Die Verbindung war unterbrochen.
    Maggie schrie ihre Enttäuschung in den Himmel hinauf.

68. KAPITEL
    C old Butte, Montana
    Logan erwachte mit klopfendem Herzen.
    Er fühlte sich ein wenig beklommen wegen etwas, dass Billy Canton erwähnt hatte. Dass ihnen heute die ganze Welt zusehen würde.
    Die ganze Welt. Mann, oh Mann.
    Doch dass er den Papst treffen sollte, war nicht der einzige Grund für Logans Nervosität. Er musste seinen Plan ausführen, wenn die Zeit reif dafür war. Okay, die wichtigsten Dinge zuerst. Er blickte aus dem Fenster und fragte sich, ob sein Dad wohl …
    Ja!
    Logan sah den roten Truck seines Vaters. Er war rechtzeitig zurückgekommen, genau so, wie er es versprochen hatte.
    Aus Logans Beklemmung wurde Vorfreude, als er zum Schlafzimmer seines Dads lief. Die Tür war leicht geöffnet, und er erblickte einen Arm, der über die Seite hing. Logan wollte gerade hineingehen, als er plötzlich zurückgezogen wurde.
    “Lass ihn schlafen”, flüsterte Samara und schloss die Tür. “Er ist erst spät zurückgekommen.”
    “Aber er kommt doch rechtzeitig, oder?”, flüsterte er.
    Samara drängte in sanft in Richtung Küche.
    “Auf jeden Fall. Er wird uns später in der Schule treffen.”
    “Wird uns auch genug Zeit bleiben?”
    “Ja. Mach dir keine Gedanken. Einer der anderen Väter wird ihn abholen. Komm, ich habe dir dein Lieblingsfrühstück gemacht, Spiegeleier und Speck. Wenn du fertig bist, wasch dich und zieh deinen Anzug an. Wir müssen bald los. Ich mache mich inzwischen

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