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Der Countdown

Der Countdown

Titel: Der Countdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Mofina
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hübsch. Maggie hielt den Atem an.
    Die andere Frau.
    Maggie musterte sie, betrachtete ihre Augen. Sie wirkten tief und intelligent – und eine grimmige Entschlossenheit glomm in ihnen.
    Maggie beugte sich weiter vor, beinahe so, als wolle sie zum Angriff übergehen.

67. KAPITEL
    G reat Falls, Montana
    Graham war besorgt, als Maggie in ihre Nische zurückkehrte.
    “Sie sehen blass aus”, sagte er. “Was ist passiert?”
    “Wir sind so nah dran.”
    Maggie reichte ihm den Schnappschuss von der Geburtstagsfeier, den sie von der Wand abgerissen hatte. Er musterte ihn, während die Kellnerin das Frühstück servierte. Sie hatten fast aufgegessen, als Grahams Handy klingelte.
    “Hier ist Novak mit der Info. Haben Sie meine Hockey-Tickets?”
    “Oh Mann, die bin ich Ihnen wirklich schuldig.”
    In Montanas Verkehrsregister war Burt Russells Adresse mit 10230 Chrystal Creek Road, Cold Butte, Montana, angegeben. Graham schlug die Straßenkarte auf und markierte den Ort, der östlich von Great Falls lag, mit einem X.
    “Ungefähr zweieinhalb Stunden Fahrt. Lassen Sie uns aus dem Motel auschecken und losfahren.”
    Auf dem Parkplatz duckte sich ein Fremder gerade zwischen ihrem Mietwagen und dem Auto daneben, einer weißen Limousine. Es sah beinahe so aus, als ob der Mann an Grahams Wagen herumgebastelt hatte.
    “Entschuldigung. Kann ich Ihnen helfen?” Graham blinzelte in die Morgensonne.
    Der Mann erhob sich. Sein Blick wanderte von Graham zu Maggie und wieder zurück. Er hielt einen Drehmomentschlüssel in der rechten Hand, den er langsam rotieren ließ. Der Fremde war in etwa so groß wie Graham, aber deutlich schmaler, glatt rasiert, mit kurzem dunklen Haar, dunklen Augen und einem kantigen Gesicht, das fast bedrohlich wirkte, bis er lächelte.
    “Nein danke. Ich bin fast fertig. Ein Plattfuß.” Sein Akzent ließ darauf schließen, dass er aus England oder jedenfalls Europa kam. Als Maggie und Graham einstiegen, bemerkte Graham in dem offenen Kofferraum des anderen Wagens vier Benzinkanister. Merkwürdig, dachte er.
    Als sie losfuhren, wandte sich Graham an Maggie.
    “Schreiben Sie das auf.” Er diktierte ihr das Montana-Kennzeichen des Fremden, die Marke und Farbe seines Wagens sowie eine Beschreibung des Mannes nebst Uhrzeit und Ort.
    “Warum?”
    “Alte Polizistengewohnheit.”
    “Gute Sache. Ich glaube, ich habe den Kerl auf unserem Hinflug gesehen. Die Welt ist eben ein Dorf, nicht wahr?”
    Graham sah ihr nervöses Lächeln, erwiderte es aber nicht.
    “Vielleicht etwas zu dörflich, für meinen Geschmack.”
    Im Motel erwarteten ihn keine Nachrichten, was Graham verwunderte. Nichts von Arnie, und auch nichts von Stotter. Bevor er das Zimmer verließ, ging er mit seinem Laptop online. Maggie benutzte den Computer des Motels, um alles über Cold Butte in Lone Tree County auszudrucken. Nachdem beide ihre Zimmer bezahlt hatten, erkundigten sie sich beim Portier nach dem Weg.
    “Cold Butte? Wollen Sie auch den Papst sehen?”
    Maggie warf Graham einen Blick zu. Keiner von ihnen hatte es geschafft, Details über den Papstbesuch in Montana zu lesen.
    “Ich dachte, er besucht Great Falls?”, sagte Graham.
    “Er landet hier, aber dann wird er einen Schrein in der Nähe von Cold Butte segnen. Viel Glück auf dem Weg dorthin. Ich schätze, der Verkehr ist die Hölle, und die Sicherheitsmaßnahmen sind extrem streng.”
    Unterschwellige Spannung baute sich im Inneren des Wagens auf, als sie die 10th Avenue Bridge überquerten und Richtung Osten die Stadt verließen. Sie kamen auf dem Highway 87 gut voran. Maggie las die Artikel der
Tribune
, die sich mit dem Papstbesuch befassten.
    “Wollen Sie mir verraten, was hier eigentlich vor sich geht, Graham? Ich bekomme allmählich Angst.”
    “Wir haben erst vor vierundzwanzig Stunden von Jakes Verbindung nach Montana erfahren.”
    “Sie haben mich angelogen. Tarver war hinter einer Story über eine Verschwörung oder einen Anschlag her, oder?”
    “Ich habe Sie nicht angelogen. Ich kann nicht jeden Aspekt des Falles mit Ihnen diskutieren.”
    “Ich habe ein Recht, alles zu wissen. Jake fuhr im Irak. Irgendwas ist dort mit ihm geschehen. Jetzt lebt er in Cold Butte,
wo prompt der Papst einen Besuch abstattet
. Ich weiß, dass große Laster, Tankwagen und Anhänger als Waffen benutzt werden können. Wenn irgendjemand ihn entführen oder hereinlegen will, ist er …
Oh nein, mein Gott, er hat Logan bei sich
!”
    “Maggie! Hören Sie auf, sich das

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