Der Countdown
Menschen gesäumten Straßen fuhr, schlug sein Herz immer schneller.
77. KAPITEL
C old Butte, Montana
In dem Bemühen, die Schule zu erreichen, trat Maggie mal auf einen Fuß oder stieß gegen eine Schulter, während sie sich unaufhaltsam durch die Menschenmenge kämpfte.
Sie war ganz nah an Logan. Sie spürte es. Nichts konnte sie aufhalten.
Ein Hubschrauber donnerte von Osten nach Westen über die Menge hinweg. Dann ein zweiter. Die allgemeine Aufregung nahm zu. Während Maggie sich weiter voran arbeitete, hörte sie aus den zahlreichen Radios Geräuschfetzen der Live-Übertragungen.
“…
wir erwarten die Landung des Papst-Hubschraubers jeden Augenblick auf dem Messeplatz von Lone Tree County draußen vor der Stadt … der Autokorso mit dem Papamobil wird vom Messeplatz durch Cold Butte zur Schule führen … nach dem Besuch der Schule wird der Pontifex sich direkt in das weite Tal begeben, das auch Buffalo Breaks genannt wird. Dort wird er eine Messe halten für geschätzte fünfundsiebzigtausend Besucher, nein, wir hören gerade, es sind bereits hunderttausend Besucher … zum Programm in der Schule gehört der Auftritt eines Kinderchors, der drei Lieder für den Papst singen wird …“
Maggie drängelte sich bis zum Rand des Schulgeländes vor. Als sie durch die Menschen vor ihr zum Parkplatz spähte, erblickte sie etwas Gelbes.
Ein Schulbus, beladen mit Eltern und Kindern, war am Kontrollpunkt angekommen. Polizisten und mit M16-Gewehren bewaffnete Soldaten im Kampfanzug geleiteten ihn langsam zur näheren Untersuchung auf den Parkplatz.
Zwei Teams mit Suchhunden umkreisten den Bus, während Soldaten mit ausziehbaren Spiegeln den Unterboden überprüften und die Motorhaube öffneten. Ihre ernste Arbeit stand ganz im Gegensatz zu den aufgeregten Gesichtern der Kinder am Busfenster, die sich freuten und der Menge zuwinkten.
Der Bus befand sich knapp zwanzig Meter von Maggie entfernt auf der anderen Straßenseite.
Sie schob sich näher an die Barrikade und ignorierte die Proteste von Menschen, die ihren Platz schon seit Sonnenaufgang eingenommen hatten.
Es war ihr egal.
Sie richtete ihre volle Aufmerksamkeit auf die Fenster des Busses.
Sie keuchte auf.
Maggie schrie schon Logans Namen, bevor sie es wirklich begriffen hatte.
Er befindet sich in dem Bus!
Er winkte und lächelte durch das Fenster, wie er es vor ewiger Zeit getan hatte an dem Tag, an dem sie zum letzten Mal zusammen gewesen waren. Nur hatte Logan Maggie bis jetzt noch nicht erkannt.
“
Logan
!”
Maggie drängelte sich durch die Menge bis zur Barrikade.
“Hey, Lady!”
“Was zum …”
“Ich muss zu meinem Sohn, bitte, lassen Sie mich durch! Logan!”
“Wo geht sie hin? Rufen Sie die Polizei! Sie ist verrückt!”
Die Passagiere verließen den Bus für eine weitere Sicherheitskontrolle. Sie stellten sich in einer Reihe an, bevor sie die Schule betraten. Die Eltern waren alle festlich gekleidet, die Kinder trugen Sonntagsstaat – die Jungens Blazer, weißes Hemd und Krawatte; die Mädchen weiße Kleidchen.
Soldaten mit unbewegtem Gesicht und Polizeibeamte führten sie durch die Sicherheitsschleuse. Die Jungens und Mädchen streckten ihre Arme aus, zogen Schuhe und Jacke aus, während die Sicherheitsleute sie mit dem Scanner abtasteten und Hundeführer in der Nähe patrouillierten.
Nachdem man ihn kontrolliert hatte, bewegte sich Logan mit der Schlange in Richtung Schuleingang.
Maggie stand kurz davor, ihn zu verlieren.
“Logan!”
Er drehte sich um, nahm aber Maggie nicht wahr, die über die metallene Barrikade kletterte, auf die Straße stolperte und auf ihn zu lief, wobei sie immer wieder seinen Namen rief.
Die Menschen in der Menge riefen laut nach der Polizei und deuteten auf sie.
Im selben Moment liefen Polizisten und Soldaten auf Maggie zu, griffen nach ihren Waffen. Aus den Funksprechgeräten drangen Eilmeldungen.
Sicherheitslücke in Sektor 27! Wir haben eine Sicherheitslücke in 27!
Ein Hubschrauber der Montana Highway Patrol kehrte sofort um und flog zum Ort des Geschehens. TV-Kameras suchten und fanden den Anlass der Aufregung, filmten live eine hysterische Frau, die über die leere Straße zur Schule lief. Ein Kameramann sagte gelassen in sein Headset: “Gebt New York Bescheid, dass wir hier etwas haben.” Scharfschützen des FBI auf dem Schuldach meldeten, dass sie “das Ziel” im Fadenkreuz hätten und jederzeit ausschalten könnten.
“Warte auf grünes Licht”, flüsterte einer der Schützen
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