Der Countdown
dem Weg zur amerikanischen Küste, während die entsprechenden Stoffballen bereits in New York angelandet worden waren, von wo aus sie zu jedem beliebigen Bestimmungsort in den USA transportiert werden konnten.
Bakarat und Kareem würden schon bald in die USA aufbrechen, von wo aus sie die letzten Schritte der Operation überwachen würden.
Nachdem er ihr Demonstrationsvideo gesehen hatte, lächelte Amir und umarmte die Männer.
“Gut gemacht, meine Brüder, gut gemacht.”
Nun, da Amir in seinem Bunker arbeitete, blickte er auf den Ausdruck des Newsletters, der schon vor vielen Monaten online verschickt worden war. Der überhebliche Priester hatte nicht widerstehen können, die Neuigkeit über den geplanten Papstbesuches in Montana zu verbreiten.
“
Mit großer Freude können wir bestätigen, dass der Heilige Vater Cold Butte besuchen wird.”
Beinahe lächelte Amir.
Das Montana-Projekt erwies sich als ein Juwel, die Zeit der Durchführung rückte näher. Ausgeführt würde die Operation von der Witwe aus Bagdad.
Der “Tigerin”.
Sie war von großer Entschlossenheit.
Ein paar Klicks, und ihre aufgezeichnete Videobotschaft erschien vor ihm auf dem Monitor.
Samara.
Amir weidete sich an ihrer kalten Wut, als sie Rache schwor. Dann klickte er sich zu Video-Aufzeichnungen aus ihrem Ausbildungslager in den Bergen an der afghanisch-pakistanischen Grenze. Danach sah er sich aktuelle Bilder aus den Vereinigten Staaten an.
Wo sie alles vorbereitete.
Ihre Anweisungen lauteten, sich in die US-Gesellschaft einzufügen und im Zielgebiet einen Job zu finden.
Mehr brauchte sie nicht zu wissen, bis sie weitere Instruktionen erhielt.
Andere Agenten in anderen Positionen halfen ihr dabei, jede Stufe ihres Weges erfolgreich zu erklimmen. Man unterstützte sie, indem man ihr Referenzen verschaffte und, wenn nötig, verdeckt Einfluss spielen ließ.
Alles ganz subtil, um unsichtbar zu bleiben.
Die Sicherheitszelle wurde von einer jungen Gruppe angeführt. Ihre Agenten arbeiteten hervorragend, sie schützten die Operation in jedem Stadium und schalteten verwundbare Punkte aus.
“Alles läuft gut”, berichtete einer von ihnen in einer verschlüsselten Botschaft. “Unsere Brüder wachen über unsere Schwester.”
Amir nickte mehrfach zufrieden.
Dann klickte er sich zu weiteren Videoaufzeichnungen. Die eine zeigte einen Familienurlaub in der Wildnis. Amir verfolgte, wie ihn die Kamera an einem Fluss entlangführte, der eine eindrucksvolle Bergkette durchschnitt.
Ein Schrei übertönte das Rauschen des Wassers.
Das nächste Bild zeigte eine Zeitungsbox auf einer Straße. Die Schlagzeile über einen tragischen Unfall und den Tod einer amerikanischen Familie. Dann ein Schnitt zu den Überwachungsbildern von einer Frau, die in einer großen US-Buchhandlung zu arbeiten schien.
Amir nickte und berührte einen der Laptops auf seinem Tisch.
Einen, der nicht in Betrieb war.
Er gehörte Ray Tarver.
Amir sah sich ein weiteres Video an.
Es zeigte einen Jungen, der an einem Picknicktisch einen Hamburger aß.
Logan Conlin.
Er sah in das Objektiv, wollte aber für die Person hinter der Kamera nicht lächeln.
Amir war zufrieden. Ja, alles war gut.
Bald würde er den Lauf der Geschichte für immer verändern.
Amir schickte eine E-Mail an Samara.
Großmutter schickt dir ihre Liebe. Ihr Geschenk ist angekommen. Dein Cousin wird dich wegen der Einzelheiten zur Abholung und den weiteren Planungen für den großen Tag noch anrufen …
Buch drei
Breaking Point
30. KAPITEL
B lue Rose Creek, Kalifornien
Maggie drückte auf den grünen Knopf, woraufhin der Automat das Parkticket ausspuckte.
Die Schranke hob sich, und sie parkte vor dem Mercy General Memorial Hospital ein. Madame Fatimas Freundin hatte sie herbestellt, um mehr über Logan zu erfahren.
Als Maggie auf den Eingang zuging, schaute sie zu den Wolken, die sich über ihr zusammenballten, und erinnerte sich an die Unwetterwarnung.
Sie hatte ihren Regenschirm vergessen.
Egal.
Bei dem, was sie in den letzten Tagen durchgemacht hatte, war es ihre letzte Sorge, dass sie nass werden könnte. Sie schlief kaum noch. Sie aß nicht. Stück für Stück schien sie aus der Realität in einen Traum abzudriften, der sie auf einer immer dunkler werdenden Straße von einer Enttäuschung zur nächsten führte.
Doch noch gab sie sich nicht geschlagen.
Ein Ziel, ein sonnenklarer Zweck ließ sie weitermachen.
Sie würde niemals aufhören, nach ihrem Sohn und ihrem Mann zu
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