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Der Countdown

Der Countdown

Titel: Der Countdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Mofina
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bewegte sich.
    “Ich habe Sie angelogen, Maggie. Ich habe etwas gesehen.”
    Der Druck ihrer Finger verstärkte sich.
    “Wollen Sie wissen, was ich gesehen habe?”
    “Ja.”
    “Es ist nicht gut. Wollen Sie es wissen?”
    Maggies Kinn bebte, und sie musste sich zur Antwort zwingen.
    “Ja.”
    “Ich sehe es jetzt gerade vor mir. Ihr Sohn lebt.”
    “Wo ist er?”
    “Aber er ist in Gefahr.”
    Fatimas Griff verursachte Maggie Schmerzen. Sie sank neben dem Bett auf die Knie.
    “Wo ist er?”
    “Er weiß nicht, dass er in Gefahr schwebt.”
    “Bitte, ich flehe Sie an, wo ist er?”
    “Da ist eine Frau. Ich sehe eine Frau. Da ist Feuer. Explosionen. Zerstörung. Sie trägt etwas.”
    “Wer ist die Frau?”
    “Die Frau trägt ein Kind.”
    “Ist es Logan?”
    “Das Kind ist tot.”
    “Nein! Oh neeein!”
    Fatima lockerte ihren Griff.
    Ihr Körper zuckte unkontrolliert hin und her. Ihr Kiefer klappte herunter, und sie wurde ganz still. Die Monitore gaben einen durchdringenden Alarmton von sich.
    “Hilfe!”, rief Maggie. “Jemand muss helfen!”
    Eine Schwester kam ins Zimmer gelaufen und griff nach ihrem Stethoskop. Sie horchte Fatima ab und drückte dann auf den Knopf der Gegensprechanlage über dem Bett. “Wir haben einen Abgang in 921.”
    Maggie schlug die Hände vors Gesicht und zog sich in eine Ecke zurück, um nicht im Weg zu stehen. Alles, was folgte, erlebte sie wie in Trance.
    Helga kam herein und schluchzte.
    Die Schwestern trösteten sie, und auch Maggie stand ihr bei. Maggie war nicht sicher, wie lange sie bei Helga blieb oder wie sie es zurück zur Rezeption schaffte, um dort ihren Führerschein wiederzubekommen. Sie erinnerte sich, dass es regnete.
    Sie erinnerte sich an Donner und Blitze, und auf ihrer Haut prickelte es, während sie zum Wagen lief. Sie erinnerte sich an die Worte der sterbenden Hellseherin, die sie warnte, dass Logan in Gefahr sei.
    “
Die Frau trägt ein Kind.”

31. KAPITEL
    W ashington, D. C.
    Der Anschlag auf den Papst spielte sich auf dem Computermonitor von Special Agent Blake Walker vom Secret Service in körnigen Bildern ab.
    Die Pistole erhob sich über die kompakte Menschenmenge auf dem Petersplatz.
    Eine halbautomatische Browning, Kaliber 9 Millimeter.
    In der rechten Hand von Mehmet Ali Agca, der fünf Schüsse auf Papst Johannes Paul II. abfeuerte.
    Die erste Kugel schlug in den Magen des Papstes, die zweite traf seine Hand, die dritte seinen Arm. Die vierte und die fünfte Kugel verfehlten jeweils ihr Ziel und trafen unbeteiligte Zuschauer.
    Der Heilige Vater fiel nach hinten in die Arme seines Sekretärs.
    13. Mai 1981.
    Ein Tag, den ein großer Teil der Welt nicht vergessen würde, dachte Walker. Er war der verantwortliche Sicherheitsbeauftragte für den bevorstehenden Papstbesuch in den Vereinigten Staaten. Für Walker, einen Verfechter gründlicher Recherche, war es beileibe nicht das erste Mal, dass er Papstattentate studierte.
    Das nächste.
    Auf den Philippinen. 1995.
    Während des Papstbesuchs in Manila wurden Feuerwehrleute zu einem Apartment in der unmittelbaren Nähe der Vertretung des Heiligen Stuhls gerufen, in deren Räumlichkeiten der Papst übernachten sollte. Zwischen den Ruinen entdeckte man Material für eine Bombe, die auf Stadtplänen markierte Route des Papstes und zwei Priester-Soutanen.
    Die Verdächtigen wurden mit dem ersten Anschlag auf das World Trade Center in Verbindung gebracht.
    Das war schon äußerst beunruhigend, ebenso wie der nächste Fall.
    Beim jüngsten Papstbesuch in Südamerika hatte eine militante Gruppe marxistischer Extremisten den Strom an einem Flughafen unterbrochen, während das Flugzeug mit dem Papst zur Nachtlandung auf diesem ansetzte. Jedes einzelne Licht am Boden erlosch. Die Piloten sahen nichts. Im letzten Moment brachen sie die Landung ab und flogen zum nächsten Flughafen. Später fand die Polizei in einem Wäldchen nahe der Landebahn einen verlassenen Truck, darin eine Boden-Luft-Rakete, die nicht gezündet hatte.
    Walker studierte die Datenbankeinträge.
    So viele
bestätigte
Attentatsversuche. Nun, da sich der Besuch des Papstes in den USA näherte, fingen die Geheimdienste täglich mehr Gespräche und Hinweise auf potenzielle Bedrohungen ab. Walker lockerte gerade seine Krawatte, als es an der Tür klopfte und seine Assistentin eintrat.
    “Fran ist wieder am Telefon.”
    Er runzelte die Stirn, als er den Namen seiner Exfrau hörte, konzentrierte sich aber weiter auf seine Arbeit.
    “Ich kann

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