Der Coup von Marseille
Lieblingsgerichte aufgefahren, angefangen mit beignets de fleurs, gefüllten und frittierten Zucchiniblüten, als Vorspeise. Darauf folgten Tartes mit Anchovis und Oliven auf einem Bett aus gedünsteten Zwiebeln – die klassische pissaladière, eine Spezialität aus Nizza. Das Hauptgericht, die absolute Nummer eins in Mireilles Küche, war eine charlotte mit Lamm und Auberginen und als Beilage Kartoffeln, in Gänseschmalz gebraten. Danach gab es e in paar Käsehäppchen, von einer folgsamen Ziege vor Ort zur Verfügung gestellt. Und zum Abschluss wurde eine Pfirsichkaltschale kredenzt, von frischen Verbenenzweigen ge krönt. Ein Mittagessen, wie Bernard ihnen mitteilte, das einem Mann Kraft verleiht, den ganzen Nachmittag Schwerstarbeit auf dem Feld zu verrichten.
Der Wein und die Unterhaltung flossen gleichermaßen, und es vergingen annähernd drei Stunden, bevor Francis Reboul sich erhob und mit einem Löffel an sein Glas klopfte, um Aufmerksamkeit zu erbitten.
»Meine Freunde. Heute ist ein wunderbarer Tag, und ich möchte ihn nicht mit einer langen Rede verderben. Aber ich kann mir auch nicht die Gelegenheit entgehen lassen, Sam meine Bewunderung und meinen Dank auszusprechen, und ich hoffe, dass er dieses kleine Präsent als Zeichen meiner Anerkennung annehmen wird.« Er umrundete den Tisch, ging zu Sam und überreichte ihm einen Umschlag.
Sam öffnete ihn. Darin befand sich ein Scheck, ausgestellt auf eine Million Dollar. Er kniff die Augen zusammen, dann blickte er Reboul an. Beide Männer lächelten, doch es dauerte einen Augenblick, bis Sam seiner Stimme wieder mächtig war.
»Danke«, sagte er. »Das Mittagessen geht auf mich.«
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