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Der Cowboy

Der Cowboy

Titel: Der Cowboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicki Lewis Thompson
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ihr durchdringend in die Augen. “Jo, das hier ist nur zu deinem Besten. Vergiss den Sex.”
    “Bist du betrunken?”
    “Noch nicht. Aber ich denke, wenn dieses Gespräch vorüber ist, werde ich mir mit Freds Selbstgebranntem die Kante geben. Doch jetzt bitte ich dich, alles zu vergessen, was ich draußen in der Koppel gesagt habe. Es geht einzig und allein um deine Ranch. Bitte nimm meine Hilfe an.” Er ließ ihre Hand los und trat einen Schritt zurück. An seinen zuckenden Kiefermuskeln konnte Jo ablesen, dass die Zurückhaltung ihm alles andere als leichtfiel.
    Was für ein wunderbarer Mann. Ganz gleich, wie sehr er sie begehrte, er war eher bereit, sich selbst zu schaden, als sie von ihren Zielen abzuhalten. “Warum tust du das?”, flüsterte sie.
    Einen Moment lang wirkte er verwirrt. “Weil … na ja, weil es das Beste für dich ist!”
    “Aber nicht für
dich.

    Sie fragte sich, ob ihm klar war, dass er auf dem besten Wege war, sich in sie zu verlieben. Genauso wie sie auf dem besten Wege war, sich in
ihn
zu verlieben. Ihre Beziehung würde kurz und intensiv werden, aber wenigstens würde es eine geben. Jo würde diese Chance auf einen Augenblick des Glücks nicht eintauschen gegen einen Blick in ein staubiges Hauptbuch, von dem sie sowieso bezweifelte, dass sie es besaß.
    Sie atmete tief durch. “Ich verbiete dir hiermit offiziell, dich in meine Finanzen einzumischen.”
    “Jo, tu das nicht …”
    “Aber ich freue mich auf eine leidenschaftliche, wenn auch kurze Liebesgeschichte mit dir. Vergiss das mit dem Lichtsignal. Ich stehe um elf mit einer Decke vor dem Stall. Und jetzt zisch ab ins Gesindehaus, ehe Emmy Lou sich fragt, was wir hier drin wohl machen.”
    Ihm war anzusehen, wie verlockend ihr Angebot für ihn war. “Du machst einen Fehler. Bitte denk noch mal darüber nach.”
    Sie schüttelte den Kopf. “Das werde ich nicht. Doch wenn du es für falsch hältst, bin ich nicht böse, wenn du nicht vor dem Stall aufkreuzt.”
    Er lachte kurz und trocken auf, dann warf er ihr einen feurigen Blick zu. “Ich werde da sein.
So
stark sind meine Prinzipien dann auch wieder nicht.”
    Quinn hatte noch nicht aufgegeben. Er würde weiter versuchen, einen Finanzplan für Jo aufzustellen, bevor er abreiste. Aber die direkte Tour schien nicht zu funktionieren. Er musste listiger vorgehen.
    Im Gesindehaus fand er Fred und Benny vor, die ein Kartenspiel spielten. Die Regeln waren einfach, damit Benny sie verstand. Quinn fand es nett von Fred, dass er Zeit mit dem Viehtreiber verbrachte, obwohl er sich dabei zu Tode langweilen musste.
    Fred sah auf. “Hey, Quinn.”
    “Hey, Fred.”
    “Hallo, Mr Hastings”, sagte Benny und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Spiel zu.
    Quinn beschloss, Benny nicht zu verbessern. Stattdessen tat er so, als ob er furchtbar gähnen müsse. Er hoffte sehr, dass er die beiden Männer damit ansteckte. “Also, ich falle gleich um vor Müdigkeit.”
    Tatsächlich musste Benny auf der Stelle ebenfalls gähnen. “Ich auch. Bist du auch müde, Fred?”
    “Nö.” Der bärtige Mann warf Quinn einen Blick zu. “Gehen Sie ruhig zu Bett. Wir werden leise sein.”
    “Okay, danke schön.”
    “Ich gehe auch ins Bett”, sagte Benny.
    Fred zuckte die Schultern. “Na schön, dann spiele ich eben eine Patience.”
    Enttäuscht zog Quinn sich in die Schlafkammer zurück und schlüpfte aus seinen geliehenen Stiefeln. In dem Gesindehaus fühlte er sich zurückversetzt in die Jugendlager, in denen er als Kind seine Sommerferien verbracht hatte. An den Wänden standen die gleichen Metallbetten, neben der Tür die gleiche zerschrammte Kommode mit dem gleichen blindfleckigen Spiegel darauf.
    In dem kleinen Aufenthaltsraum standen ein Tisch und vier wackelige Holzstühle, und eine Tür am anderen Ende des Gebäudes führte in ein winziges Badezimmer. Als Garderobe dienten lange Nägel, die aus den Holzwänden ragten.
    Während Quinn Hose und Hemd auszog, beobachtete er Fred durch die offen stehende Tür. Der Alte hatte seinen Gürtel aufgemacht und sah so aus, als ob er sich unwohl fühlte. Emmy Lou schien seinen Verdauungsapparat besser zu kennen als er selbst.
    Quinns Magen ging es hervorragend, aber ansonsten war er etwas wackelig auf den Beinen. Sein ganzer Körper schmerzte. Stöhnend kletterte er ins Bett. Hoffentlich würden seine zahlreichen blauen Flecken und Prellungen sein Rendezvous nicht beeinträchtigen. Er nahm seine Uhr ab und legte sie auf seinen Nachttisch, damit

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