Der Cowboy
tief durch und ging zur Tür hinüber, um sie zu öffnen.
Quinn warf ihr nur einen kurzen Blick zu, und schon hatte er die Lage begriffen. Er streckte die Hand aus, legte sie sachte auf Jos Wange und fragte: “Was genau stimmt nicht?”
Sie zwang sich ein tapferes Lächeln ab. “Nichts weiter. Ranch-Angelegenheiten.”
Quinn strich ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr. “Ich habe mir gedacht, dass du hier drinnen vermutlich mit deinen Finanzen kämpfst. Warum erzählst du mir nicht ein bisschen darüber?”
“Das habe ich doch schon.” Es fiel ihr nicht leicht, ihre Gefühle im Griff zu behalten, und Quinns zärtliche Berührung und seine Aufmerksamkeit machten es noch schwerer, die Tränen zurückzuhalten. “Ich hab dir gesagt, dass ich Doobie bis September vertrösten muss, weil ich erst dann eine dicke Rate abbezahlen kann.”
Er ließ seine Hand fallen und sah sie verletzt an. “Ich bin mir sicher, dass das nicht das einzige Problem ist.” Sein Blick ruhte für einen Augenblick auf der Schuhschachtel. “Wenn du mir genau erklärst, was das Problem ist, kann ich dir vielleicht helfen.”
“Quinn, selbst wenn ich es wollte, könntest du nicht mein Finanzberater werden. Du reist am Sonntag ab.”
“Na und?” Er wies auf das Telefon auf Jos Schreibtisch. “Mit dem Großteil meiner Kunden regele ich alles am Telefon.”
Jo starrte ihn einige Sekunden lang an, dann sagte sie leise: “Das passt doch nicht zusammen. Du kannst mich doch nicht im einen Moment anbetteln, mit dir zu schlafen, und mir im nächsten Moment anbieten, mein Finanzberater zu werden!”
Quinn musterte sie eingehend, dann schüttelte er den Kopf. “Du hast recht, verdammt noch mal. Wenn wir heute Nacht miteinander schlafen …”
“Pst!” Jo spähte ins Treppenhaus, dann zog sie Quinn ins Arbeitszimmer und schloss die Tür hinter ihm. “Meine Güte, das ist ein altes Haus. Die Wände haben Ohren.”
“Dann lass uns aufhören zu reden.” Er zog sie in seine Arme und küsste sie. “Viel besser”, flüsterte er und hob den Kopf.
Wenigstens lenkte er sie von ihren Problemen ab. Seine Körperwärme strahlte durch die dicken Kleiderschichten bis auf ihre Haut. “Versuchst du …” Sie hielt inne, um Luft zu holen. Seine Küsse wurden immer fordernder. “Versuchst du, meine Elf-Uhr-Entscheidung zu beeinflussen?”, fuhr sie fort.
Er musterte sie einige Sekunden lang. “Keine Ahnung, was ich versuche”, erwiderte er dann.
“Du hättest mich fast überzeugt.”
“Eigentlich bin ich nur gekommen, um zu sehen, ob ich dir mit der Buchhaltung helfen kann.”
Jo schlang ihre Arme um seine Taille und schmiegte sich an ihn. Seine Erregung war unverkennbar. “Fühlt sich aber nicht so an”, flüsterte sie.
“Ehrenwort! Und jetzt erzählst du mir, dass ich dir nur helfen darf, wenn wir heute Nacht nicht miteinander schlafen.” Er fuhr ihr mit dem Daumen über die Wange. “Du weißt, wie man Kerle fertigmacht.”
“Ich
will nicht, dass du mir mit den Büchern hilfst.” Lieber sollte er ihr dabei helfen zu vergessen. Zu vergessen, dass die Ranch auf dem Spiel stand, zu vergessen, dass sie Clarise und Schwerenöter würde verkaufen müssen.
“Das solltest du aber. Ich bin wirklich gut in meinem Job!”
“Ich glaube, ich würde lieber herausfinden, worin du noch gut bist.” Sie presste ihre Hüften an seine und küsste seinen Hals. Wenn er einen Blick in ihre Bücher warf, würde sie vor Scham im Boden versinken. Er würde auf der Stelle bemerken, dass in ihrer Buchhaltung das Chaos regierte und sie eine miserable Wirtschafterin war. Vermutlich würde er als Profi einen regelrechten Schock bekommen. Es war ihr einfach zu peinlich, ihm diese Schwäche zu zeigen.
Quinn stöhnte auf. “Du machst es mir wirklich schwer, mich zusammenzureißen.” Er packte ihre Schultern und schob sie sanft von sich. “Schluss damit. Wenn das die Wahl ist, die ich habe, verzichte ich auf den Sex. Zeig mir dein Hauptbuch.”
Wenn sie ehrlich war, wusste sie nicht einmal genau, was ein Hauptbuch war, aber das konnte sie jetzt ja schlecht zugeben. Also öffnete sie den obersten Knopf ihrer Bluse und murmelte: “Ich würde dir eigentlich lieber zeigen, was …”
“Nein!” Er hielt ihre Hand fest, schloss die Augen und schüttelte schließlich fassungslos den Kopf. “Ich kann nicht glauben, dass ich dich davon abhalte, dich auszuziehen. Ich muss wahnsinnig geworden sein.” Er verstärkte seinen Griff um ihr Handgelenk und sah
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