Der Cowboy
Fred.
Quinn räusperte sich. “Ich wollte sagen, dass Sie alle ganz großartig waren.” Er warf Hastings einen Blick zu, der neben seinem Chauffeur Sid am Tisch saß. “Sie auch, Brian. Wenn Sie mich verklagt hätten, hätten Sie mit Sicherheit gewonnen. Das war wirklich eine große Geste!”
Hastings grinste und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. “Ich liebe Herausforderungen. Unsere Scharade heute war das Lustigste, was ich seit Jahren erlebt habe. Versuchen Sie in Zukunft einfach nicht mehr,
ich zu sein, das ist alles, was ich verlange.”
Quinn erwiderte das Lächeln. “Eigentlich wollte ich niemals Sie sein.”
“Nein?” Hastings Weltbild schien zu bröckeln. “Alle wollen ich sein!”
“Ich jedenfalls nicht”, warf Fred ein. Er stand auf und kam herüber, um Quinns Hand zu schütteln. “Es war mir ein Vergnügen.”
Quinn fielen die gestohlenen Kondome wieder ein. “Äh, Fred, es gibt da noch etwas, das ich Ihnen sagen …”
“Ich weiß schon Bescheid.” Fred zwinkerte Quinn zu. “Vergessen Sie’s.”
Emmy Lou umarmte Quinn und drückte ihn, bis er kaum mehr Luft bekam. “Kommen Sie uns mal wieder besuchen, verstanden?”
“Ich … wir werden sehen.”
Emmy Lou trat einen Schritt zurück und musterte ihn mit Tränen in den Augen. Dann klopfte sie ihm auf die Brust. “Ich meine es ernst.”
Ihre Tränen verrieten Quinn, dass sie wusste, dass sie ihn nie wiedersehen würde. “Ich werde es versuchen”, murmelte er, um sie zu trösten.
Benny kam mit seinem schwarzen Cowboyhut in der Hand in die Küche zurück. Er hielt ihn Quinn hin. “Hier.”
“Benny, das kann ich nicht annehmen. Es ist dein bester Hut!”
“Er hat Ihnen so gut gestanden heute. Tragen Sie ihn in New York. Bitte, nehmen Sie ihn.”
Quinn wusste, dass das ein echter Freundschaftsbeweis war, und die Geste bedeutete ihm unendlich viel. “Danke. Ich werde ihn mit Stolz tragen.”
Er hasste den Gedanken, diese Menschen für immer verlassen zu müssen. Er setzte den Hut auf und rückte ihn zurecht, während Benny vor Freude strahlte. Noch ein paar Minuten mehr in dieser Küche, und Quinn würde schluchzend auf einem der Küchenstühle zusammenbrechen. “Gut, Leute, ich muss mich auf den Weg machen.”
“Ich begleite Sie ein Stück”, sagte Hastings und schob seinen Stuhl zurück.
Oh-oh. Würde Hastings ihm jetzt doch noch die Leviten lesen?
Nach einer letzten Verabschiedung und einer herzlichen Umarmung von Emmy Lou ging Quinn in Begleitung von Hastings zu seinem Leihwagen. Ihm standen die Tränen in den Augen, und er brauchte ein paar Sekunden, bis er sprechen konnte. “Also, was gibt es?”
“Das wüsste ich eigentlich gerne von Ihnen!”
Quinn hielt neben der Fahrertür inne und sah Hastings verwirrt an. “Was meinen Sie damit?”
“Sind Sie wirklich so blöde, wie Sie sich gerade benehmen, oder haben Sie einen großen Masterplan, von dem noch keiner weiß?”
Quinn starrte ihn verblüfft an.
Hastings seufzte und schüttelte den Kopf. “Sie
sind
also so blöde. So blöde, die Frau zu verlassen, die Sie abgöttisch liebt.”
“Jo?”
“Nein, Britney Spears.” Hastings verdrehte die Augen. “Natürlich Jo! Himmelherrgott, Sie sind aber wirklich schwer von Begriff! Jo ist ganz verrückt nach Ihnen! Sie liebt Sie! So eine Chance bekommt man nur einmal im Leben, und Sie hauen einfach ab. Sie sind ein Wahnsinnsblödmann, Monroe.”
“Sie hat gesagt, dass sie einen Cowboy will.”
“Meine Güte, dann werden Sie halt einer.”
“Ich bin heillos unbegabt.”
“Glauben Sie mir, das ist Jo vollkommen egal. Alles, was Sie brauchen, sind Ihr Cowboyhut und Ihr Lächeln. Erinnern Sie sich noch, wie sie die Unterschiede zwischen uns beschrieben hat? Das war Liebesgeflüster, wie ich selten welches gehört habe! Sie hat Sie angesehen wie einen Diamantring … nein, ich bezweifle, dass Jo sich für Schmuck interessiert. Eher, als wären Sie das schönste Fohlen der Welt, das sie sich aber nicht leisten kann.”
Quinns Gedanken waren ein einziges Chaos. Konnte er glauben, was Hastings da sagte? “Aber wenn sie mich wirklich will, dann …”
“Sie hat Angst, es zu sagen, weil sie Ihre Karriere nicht ruinieren will. Sie kann sich nicht vorstellen, dass Sie für sie nach Montana ziehen würden. Aber ich sag Ihnen mal was: Wir sind hier gar nicht weit von Kalifornien weg. Wenn Sie umziehen, könnte ich Ihnen Hollywood-Kundschaft verschaffen. Die Leute sind zwar ein bisschen unkonventionell, aber
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