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Der Cowboy

Der Cowboy

Titel: Der Cowboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicki Lewis Thompson
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hob sie auf, schüttelte den Schmutz ab und reichte sie Benny. “Bring sie zurück, Schätzchen. Du bist jetzt der Fahnenträger und Botschafter von Mr Hastings, okay? Ich verlasse mich auf dich!”
    Benny grinste stolz. “Das kannst du auch!” Er trat dem Pferd in die Flanken und ritt mit wehender Flagge auf die anderen zu. Hyper, auf einmal lammfromm, trottete ergeben hinterher.
    Jo seufzte tief und drehte sich zu Quinn und Hastings um. “Also, wo waren wir stehen geblieben?”
    Hastings starrte sie an. “Ich wollte Sie fragen, ob ich die Ranch nutzen kann. Und
Sie
wollten diesen Mann hier fragen, ob er Ihre Finanzen prüfen würde, wenn ich mich nicht irre.”
    Jos Herz schlug schneller. “Sie wollen die Ranch wirklich?”
    “Ja. Ich bin gerade eben dort gewesen, sie ist perfekt. Aber es war niemand zu Hause, deswegen bin ich in die Stadt gekommen. Als ich den Aufruhr hier sah, wollte ich dem Ganzen auf den Grund gehen.”
    Jos Blick schwankte zwischen Hastings und Quinn hin und her. “Das ist toll! Wirklich toll! Aber wir haben da ein kleines Problem. Die Leute glauben, dass Hastings schon lange hier ist.”
    Hastings rieb sich das Kinn und sah Quinn an. “Ob wir wohl tauschen können?”
    “Vielleicht”, sagte Quinn.
    Jo schüttelte den Kopf. “Auf keinen Fall.”
    “Warum nicht?”, fragten die beiden Männer im Chor.
    “Weil Quinn Ihnen nicht wirklich ähnlich sieht”, sagte Jo. “Zum einen sind Quinns Augen viel blauer, er ist größer, und seine Schultern sind breiter. Zum anderen ist sein Haar dicker und er hat diesen niedlichen kleinen Leberfleck auf dem Wangenknochen. Außerdem steht einer seiner Schneidezähne ein kleines bisschen schief, was absolut umwerfend aussieht.”
    Hastings warf Quinn einen kampfbereiten Blick zu. “Sie müssen mir unbedingt die Adresse von Ihrem Stylisten geben. Ich bin mit meinem schon länger unzufrieden.”
    “Mein Friseur wohnt in New York.”
    “Kein Problem. Vielleicht will er ja umziehen.”
    Jetzt wirkte auch Quinn angriffslustig. “Wenn Sie mir den einzig guten Friseur stehlen wollen, den ich jemals gefunden habe, verrate ich Ihnen seinen Namen nicht.”
    “Jungs! Können wir diesen Hahnenkampf auf später verschieben und wieder zum Thema zurückkommen? Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen, als euch einfach auszutauschen!”
    “Wir können doch sagen, dass es nur ein Scherz war”, schlug Quinn vor.
    Jo sah ihn zweifelnd an. “Du hast Leuten Nebenrollen versprochen.”
    Hastings stöhnte. “Auch das noch! Keine Sprechrollen, hoffe ich.”
    “Keine Sorge”, erwiderte Quinn. “Aber Jos Bankier habe ich eine Rolle als ‘Pierre, der Franzose’ versprochen.”
    Hastings schüttelte den Kopf. “Ich rede mal mit meinen Drehbuchautoren. Wenn ich den Typen ablehne, gibt das schlechte Publicity.” Zögernd stellte er die nächste Frage. “Haben Sie jemandem erzählt, wovon der Film handelt?”
    “Nein”, sagte Jo.
    “Wenigstens das.”
    “Aber ich habe dem Film einen Titel gegeben”, gab Quinn zu.
    “Und welchen?”
    “
Die Brünette mit den Sporen
.”
    “Oh mein Gott, der Name ist ja grauenhaft!”
    Quinn sah verletzt drein. “Ich fand ihn gut.”
    Hastings warf ihm einen schiefen Blick zu. “Ich denke, das ist einer der Gründe, aus denen Sie nicht im Filmgeschäft gelandet sind. Na ja, es ist ja nur ein Arbeitstitel. Wir haben ihn schon längst geändert, und als ich Sie nach Ugly Bug geschickt habe, wussten Sie noch nichts davon.”
    “Sie haben mich geschickt? Was soll das denn jetzt heißen?”
    “Das gehört zu meinem Plan. Also, hören Sie zu.” Auf der Hut vor Lauschern sah Hastings sich um. Dann fuhr er mit gesenkter Stimme fort: “Wir haben uns in New York kennengelernt”, flüsterte er. “Daher stammen Sie doch, oder?”
    “Richtig”, antwortete Quinn verwirrt.
    “Gut. Mir ist aufgefallen, wie ähnlich wir einander sehen. Ich habe ein Double gesucht und Sie engagiert. Um auszuprobieren, ob Sie mir wirklich ähnlich genug sehen, habe ich Sie zunächst nach Ugly Bug geschickt. Ich wollte sehen, ob die Leute Sie wirklich für mich halten. Gleich werde ich Ihnen einen festen Job anbieten, und Sie werden ablehnen, kapiert?”
    Quinn nickte. “Das könnte funktionieren!”
    “Das könnte funktionieren?” Hastings verdrehte die Augen. “Das ist ein genialer Plan! Improvisationstheater wie aus dem Lehrbuch!”
    “Vielen Dank”, meldete Jo sich zu Wort, bevor die beiden Männer sich wieder anfeinden konnten.

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